Aktivisten blockieren Kreuzfahrtschiffe in Kiel

| Tourismus Tourismus

Mehrere Gegner des Kreuzfahrttourismus haben mit ihren Kajaks zwei Kreuzfahrtschiffe am Kieler Ostseekai blockiert und das Auslaufen der «Aidabella» um rund zwei Stunden verzögert. Dazu fuhren sie vor dem Bug der Schiffe herum. 

Die Polizei kesselte die Kajaks schließlich nach Angaben einer Behördensprecherin ein und drängte sie so zu einem Steg. Dort seien die Kajakfahrer herausgehoben worden. Neun Aktivisten wurden demnach vorläufig festgenommen. Ihre Personalien seien festgestellt und sie seien erkennungsdienstlich behandelt worden. Gegen sie werde wegen des Verdachts der Nötigung ermittelt.

Mit der Blockade wollte die Aktionsgruppe «Smash Cruiseshit» nach eigenen Angaben gegen die Auswirkungen des Kreuzfahrttourismus auf das Klima und gegen die Arbeitsbedingungen an Bord protestieren. Außerdem solle auf «bestehende koloniale Ausbeutung» aufmerksam gemacht werden, hieß es in einer Mitteilung.

Protest soll Teil einer europaweiten Aktion sein

Betroffen waren von der Blockade die «Mein Schiff 7» und die «Aidabella» am Ostseekai. Die «Aidabella» sollte um 18.00 Uhr zu einer Norwegen-Rundfahrt aufbrechen, was sich um fast zwei Stunden verzögerte. Das andere Schiff sollte laut Polizei erst 21.00 Uhr ablegen. Die Aktion habe deshalb für diesen Kreuzliner keine Auswirkungen gehabt.

Den Aktivisten zufolge befanden sich zeitweise auch vier Menschen auf dem Dach der Landstromanlage. Der Protest sei Teil europaweiter Aktionen, die über das European Cruise Activist Network (ECAN) organisiert worden seien. Auch diese vier waren laut Polizei vorläufig festgenommen und nach der Feststellung ihrer Personalien wieder auf freien Fuß gesetzt worden.

In Kiel boome die Kreuzfahrt, hieß es von den Aktivisten. Von Jahr zu Jahr steige die Zahl der Passagiere. Eine Aktivistin erklärte in der Mitteilung: «Wir haben es satt! Ständig sind diese schwimmenden Hotels und ihr Dreck hier mitten in der Stadt.» Der Großteil der Schiffe werde mit hochgiftigem Schweröl betrieben. Bereits am 1. Juni hatte es im Kieler Hafen einen ähnlichen Protest gegen den Kreuzfahrttourismus gegeben. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Bau hat länger gedauert und ist erheblich teurer geworden als geplant: 19,9 Millionen Euro hat die Seebrücke gekostet. Ursprünglich war die Gemeinde von etwa acht Millionen Euro ausgegangen.

Auf Campingplätzen in Deutschland haben im vergangenen Jahr so viele Menschen wie noch nie übernachtet. Mit knapp 42,9 Millionen Gästeübernachtungen setzte sich der Campingtrend auch im Jahr 2024 fort und erreichte einen neuen Rekord.

Buchungen und Pläne für den Sommerurlaub sind derzeit im vollen Gange oder bereits abgeschlossen. Fast die Hälfte der deutschen Urlaubsbucher beginnt mit ihren Reisebuchungen mehr als drei Monate im Voraus. Dabei geben 62 Prozent aller Urlaubsbucher an, zumindest einen Teil der Buchungen als stressig zu empfinden.

Das Wirtschaftsministerium wirft dem Landestourismusverband Unregelmäßigkeiten bei der Verwendung von Fördergeld vor. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft ihre Vorprüfung in der Sache abgeschlossen.

Eine neue Studie der European Travel Commission zeigt, wie sich das Reiseverhalten der Europäer in diesem Frühjahr und Sommer verändert. Der Bericht zeigt, dass die Reisewilligen in ganz Europa längere Aufenthalte planen, mehr Geld ausgeben und ihre Reiseziele diversifizieren, auch wenn die Reiseabsicht insgesamt niedriger ist als im letzten Jahr.

Die Besucherzahlen in den USA gehen zurück, allein aus Deutschland kamen im März 28 Prozent weniger Touristen. Nach Meinung von Präsident Trump mag auch Nationalismus eine Rolle spielen.

Vom Grand Canyon in den USA bis zu den Pyramiden von Gizeh in Ägypten – weltweite Sehenswürdigkeiten begeistern Jahr für Jahr Millionen von Reisenden. Doch welche Wahrzeichen faszinieren die Deutschen am meisten?

Wie jedes Jahr hat das Patone Color Institute die Trendfarbe des Jahres gekürt. Fit Reisen hat sich auf die Suche nach den weltweit schönsten Orten begeben, an denen Reisende „Mocha Mousse“ in all seinen Facetten auf sich wirken lassen können.

Das Bier am Ballermann läuft schon über Ostern in Strömen, am kommenden Wochenende geht es dann an Deutschlands beliebtester Auslands-Partymeile richtig los. Von Donnerstag bis Sonntag läuten die Kult-Tempel Bierkönig und Megapark mit ihren Openings die Saison offiziell ein. 

Die Planungen für eines der größten Tourismusprojekte in MV laufen, aber sie verzögern sich. Es geht um den Bernstein-Ferienpark auf der Halbinsel Pütnitz. Viel Geld steht auf dem Spiel.