Analyse: Weniger Reisende geben mehr aus

| Tourismus Tourismus

Trotz gestiegener Reisepreise und hoher Inflation sind viele Menschen in Deutschland einer Analyse zufolge weiterhin in Reiselaune. Die Buchungsumsätze für Veranstalterreisen in der laufenden Sommersaison und für den kommenden Winter lagen bis Ende Juni jeweils über dem Niveau vor der Corona-Krise, wie aus am Montag veröffentlichten Daten des Analysehauses Travel Data + Analytics (TDA) hervorgeht. Die Zahl der Urlauber hinkt allerdings teilweise deutlich hinterher.

Zusammengerechnet lag der Buchungsumsatz für Pauschalreisen oder in Bausteinen organisierte Trips bei Reisebüros und online für die Sommersaison Ende Juni um 15 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Dies sei gestiegenen Reisepreisen und dem Ausgabeverhalten der Urlauber geschuldet, erläuterte TDA. Der Branche zufolge ist die Nachfrage zum Beispiel nach Hotels mit höheren Sterne-Kategorien gestiegen.

Gegenüber dem Vor-Corona-Sommer 2019 wurde ein Umsatzplus von 7 Prozent erzielt. Die Zahl der Reisenden lag allerdings noch um 18 Prozent darunter. Das Sommergeschäft hatte im April beim Umsatz erstmals das Vorkrisenniveau überschritten.

Die Wintersaison 2023/24, die im November startet, verbuchte bis Ende Juni ein Umsatzplus von 65 Prozent zum Vorjahreszeitraum sowie von 11 Prozent zum Vor-Corona-Niveau. Vor allem Fernreisen und Kreuzfahrten sind zu diesem frühen Zeitpunkt den Angaben zufolge überproportional stark vertreten. Sie standen zusammen für mehr als 60 Prozent der bislang erzielten Winterumsätze. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Sommer am Mittelmeer werden immer heißer. Ist das eine Chance für den Tourismus in Schleswig-Holstein? Im Norden wird über Strategien nachgedacht. Die aktuelle Bilanz ist durchwachsen.

Es ist Hauptreisezeit in Europa, wodurch Flughäfen im Fokus stehen: Während einige von ihnen für ihren exzellenten Service, saubere Einrichtungen und effiziente Abfertigung gelobt werden, kämpfen andere mit negativen Bewertungen.

Im Kampf gegen Gewalt und Übergriffe an Bord von Flugzeugen fordert Ryanair-Chef Michael O'Leary ein Getränke-Limit vor Abflug. Reisende sollten höchstens zwei Drinks am Flughafen je Board-Karte kaufen können.

Erst viel Regen, dann einige Hitzetage - die Bilanz der Strandkorbvermieter in Schleswig-Holstein fällt durchwachsen aus. Insgesamt war es eine durchschnittliche Saison, sagt der Verbandsvorsitzende.

In gut vier Wochen beginnen in ersten Bundesländern die Herbstferien. Die Nachfrage beim weltgrößten Reisekonzern ist groß. Mallorca ist nicht mehr Urlaubsziel Nummer eins.

Mehr als 200.000 Pauschalreisebuchungen wurden im Zuge der FTI-Pleite im Frühsommer storniert. Seit kurzer Zeit läuft der Erstattungsprozess - eine große Zahl Betroffener wird auch bald Post bekommen.

Weil der US-Fahrdienstleister beim Transfer personenbezogener Daten gegen europäische Datenregeln verstoßen haben soll, verhängt die zuständige Behörde eine Millionenbuße. Doch der Streit dauert an.

Outdoor, Indoor - am Flughafen: Surfen vor der Haustüre. Das Meer brauchen Surfer nicht mehr unbedingt. Vom Eisbach mitten in München hat sich die Welle in Deutschland und Europa ausgebreitet.

«Tourists go home»: In Spanien sorgen Anti-Urlauber-Demos für Aufsehen. Ohne die Probleme dort kleinreden zu wollen: Die meisten Touristen pro Kopf haben andere Urlaubsländer.

Deutsche Unternehmen schickten ihre Mitarbeiter im ersten Halbjahr wieder öfter auf Reisen. Das zeigt eine Auswertung von AirPlus International. Die Fußball-Europameisterschaft hatte allerdings keinen nennenswerten Einfluss auf die Reisetätigkeit.