Baumsterben im Harz hat kaum Auswirkungen auf Tourismus

| Tourismus Tourismus

Dem Borkenkäfer fallen im Harz immer mehr Bäume zum Opfer. Auf den Tourismus hat das bisher allerdings keine nennenswerten Auswirkungen, wie die Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbandes Carola Schmidt sagte. Tatsächlich gebe es sogar ein reges Interesse an den Entwicklungen im Harz.

«Wir verzeichnen keine signifikanten Rückgänge bei den Besuchern», sagte Schmidt. Es gebe aber durchaus ein reges Interesse an «Entwicklungen oder an entsprechen Waldspende- und Pflanzaktionen.» Mancherorts würden sich durch das Baumsterben auch ganz neue Blickwinkel ergeben. «Die Gebirgscharakteristik kommt hier und da optisch wesentlich stärker zum Vorschein.» Das werde von Besuchern positiv aufgenommen.

Seit 2018 gibt es im Harz ein immenses Baumsterben. Damals warf der Orkan Friederike zahlreiche Bäume um. Erst Anfang dieses Jahres wurden die letzten Holzstämme abtransportiert. Das Totholz in Verbindung mit der vielen Trockenheit der vergangenen Jahre führte zu einer besonders starken Ausbreitung des Borkenkäfers. Das ist laut Experten nicht zuletzt dem Klimawandel zuzuschreiben. Im Harz werden vor allem die Fichtenbäume, die dort in der Vergangenheit in Monokulturen gepflanzt wurden, vom sogenannten Buchdrucker-Käfer befallen.

Rund 80 Prozent der Fichten in dem Mittelgebirge sind in den vergangen sechs Jahren abgestorben. Deutlich wird das etwa am Ausflugsziel Ottofelsen in der Grenzregion zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Im August 2014 stand die Gesteinsformation noch in Fichten eingebettet - inzwischen auf einer kargen Wiesen, wie Bilder zeigen.

Jährlich werden Hunderttausende neue Setzlinge gepflanzt. Doch derzeit gibt es viele Flächen, die kahl sind. Für Urlauber jedoch offenbar kein Grund, der Region fern zu bleiben. «Als Harzer Tourismusverband kommunizieren wir mit den Partnern in der Region sehr offensiv», sagte Schmidt. Gäste seien daher gut informiert und vorbereitet.

Denn: Teilweise führt das Baumsterben zu Einschränkungen. Etwa bei der Gondel, die auf Niedersachsens höchsten Berg, den Wurmberg, führt. Im vergangenen Winter musste der Lift, der auch Skifahrer befördert, immer wieder wegen zu starken Windes gestoppt werden. Durch das Fehlen von Bäumen ist die Gondelbahn anfälliger für Wind geworden. Hitzeperioden stellen zusammen mit dem fehlenden Schatten Wanderer vor Probleme. Generell stellten aber der Klimawandel und die dadurch häufiger auftretenden Extremwetter Tourismus allgemein vor Herausforderungen, sagte Schmidt. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Es ist Hauptreisezeit in Europa, wodurch Flughäfen im Fokus stehen: Während einige von ihnen für ihren exzellenten Service, saubere Einrichtungen und effiziente Abfertigung gelobt werden, kämpfen andere mit negativen Bewertungen.

Im Kampf gegen Gewalt und Übergriffe an Bord von Flugzeugen fordert Ryanair-Chef Michael O'Leary ein Getränke-Limit vor Abflug. Reisende sollten höchstens zwei Drinks am Flughafen je Board-Karte kaufen können.

Erst viel Regen, dann einige Hitzetage - die Bilanz der Strandkorbvermieter in Schleswig-Holstein fällt durchwachsen aus. Insgesamt war es eine durchschnittliche Saison, sagt der Verbandsvorsitzende.

In gut vier Wochen beginnen in ersten Bundesländern die Herbstferien. Die Nachfrage beim weltgrößten Reisekonzern ist groß. Mallorca ist nicht mehr Urlaubsziel Nummer eins.

Mehr als 200.000 Pauschalreisebuchungen wurden im Zuge der FTI-Pleite im Frühsommer storniert. Seit kurzer Zeit läuft der Erstattungsprozess - eine große Zahl Betroffener wird auch bald Post bekommen.

Weil der US-Fahrdienstleister beim Transfer personenbezogener Daten gegen europäische Datenregeln verstoßen haben soll, verhängt die zuständige Behörde eine Millionenbuße. Doch der Streit dauert an.

Outdoor, Indoor - am Flughafen: Surfen vor der Haustüre. Das Meer brauchen Surfer nicht mehr unbedingt. Vom Eisbach mitten in München hat sich die Welle in Deutschland und Europa ausgebreitet.

«Tourists go home»: In Spanien sorgen Anti-Urlauber-Demos für Aufsehen. Ohne die Probleme dort kleinreden zu wollen: Die meisten Touristen pro Kopf haben andere Urlaubsländer.

Deutsche Unternehmen schickten ihre Mitarbeiter im ersten Halbjahr wieder öfter auf Reisen. Das zeigt eine Auswertung von AirPlus International. Die Fußball-Europameisterschaft hatte allerdings keinen nennenswerten Einfluss auf die Reisetätigkeit.

Selfie vor dem Eiffelturm, Strandtag in der einsamen Bucht, Sangria in der Sonne - für die allermeisten gehört das Posten der Erlebnisse in sozialen Netzwerken zum Urlaub dazu. Für möglichst viele Likes wird dabei einiges in Kauf genommen.