Brückentage im Mai: Hier ist mit Flugverspätungen und -ausfällen zu rechnen 

| Tourismus Tourismus

Im Mai können sich Arbeitnehmer:innen auf eine Reihe an Feiertagen freuen: Tag der Arbeit, Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam – perfekt, für das ein oder andere lange Wochenende mit Freund:innen oder mit der Familie. Wer die Brückentage im Mai für eine Flugreise nutzen möchte, sollte sich aber auf Verspätungen und Ausfälle einstellen. Eine Analyse der Flugdaten von 2023 von AirHelp (www.airhelp.de), dem weltweit größten Travel-Tech-Unternehmen, zeigt: Mehr als ein Drittel der Passagiere in Deutschland, die im letzten Jahr über die Feiertage verreist sind, war von Flugverspätungen oder -ausfällen betroffen.

Pfingsten: 36 Prozent aller Passagiere sind verspätet oder gar nicht gestartet
Letztes Jahr sind über Pfingsten rund 1,3 Millionen Menschen ab Deutschland geflogen. Insgesamt waren rund 463.000 Passagiere (35,79 Prozent) von Flugproblemen betroffen – das entspricht mehr als jedem Dritten. Bei über 17.000 von diesen Urlauber:innen sind die Flüge sogar ganz ausgefallen. Am höchsten war die Verspätungs- und Ausfallquote am Freitag (41,42 Prozent) und Samstag (37,32 Prozent).

Die wenigsten Probleme gab es über den 1. Mai, der im letzten Jahr auf einen Montag fiel und damit auch Potenzial für einen Kurzurlaub bot: Ein Viertel aller Reisenden (25,42 Prozent) hatte mit Verspätungen oder Ausfällen zu kämpfen – das entspricht über das gesamte Wochenende von Freitag bis einschließlich Montag fast 300.000 Menschen. Etwas besser sieht es an den zwei Donnerstag-Feiertagen aus: An Fronleichnam sind 32,07 Prozent der Passagiere verspätet oder gar nicht gestartet, an Christi Himmelfahrt 30,01 Prozent.

Über die Brückentage kam es zu den meisten Problemen bei den Flügen in die Türkei
Über die vier Feiertage im Mai und Juni 2023 sind fast 600.000 Menschen in die Türkei geflogen – fast die Hälfte (49,66 Prozent) ist dabei nicht pünktlich gestartet. Rund 290.000 Fluggäste starteten mit Verspätung, von mehr als 6.400 Passagieren sind die Flüge ausgefallen. Auch Dänemark-Urlauber:innen mussten starke Nerven beweisen: Insgesamt 42,54 Prozent aller Passagiere waren hier mit Flugproblemen konfrontiert. Auf Platz drei des Negativ-Rankings befindet sich die Schweiz mit 37,93 Prozent. Zu vergleichsweise wenigen Verspätungen und Flugausfällen kam es bei Flügen nach Irland (17,87 Prozent) und Österreich (20,78 Prozent) sowie Spanien (22,33 Prozent), wobei auch hier immerhin jede:r Fünfte Probleme hatte.

Die meisten Reisenden fliegen über die Brückentage von Deutschland nach Spanien
Die beliebtesten Reiseziele über die Mai-Feiertage sind der Untersuchung zufolge Spanien, Deutschland und die Türkei. Die Zahl der Passagiere, die innerhalb Deutschlands geflogen sind (813.000 Passagiere), ist fast genauso hoch wie die der Spanien-Reisenden (820.000 Passagiere). Auf Platz drei liegt die Türkei mit 597.000 Fluggästen, gefolgt von Italien und Großbritannien mit 429.000 und 337.000 Reisenden. Dabei handelt es sich natürlich nicht nur um Deutsche, die in den Urlaub fliegen, sondern auch um Reisende aus den Zielländern, die Urlaub in Deutschland gemacht haben und zurück in die Heimat gereist sind.

Rund 90.000 Passagiere haben einen Anspruch auf Entschädigung
„Über die Brückentage und in der Ferienzeit fliegen mehr Menschen auf einmal in den Urlaub als sonst. Dementsprechend ist auch die Belastung für die Mitarbeitenden an den Flughäfen und bei den Fluggesellschaften höher und es kommt vermehrt zu Flugproblemen. Gerade bei einem langen Wochenende ist es für betroffene Urlauber:innen umso ärgerlicher, da die Urlaubszeit sehr begrenzt ist. Am Tag der Arbeit, Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam hatten im letzten Jahr insgesamt mehr als 1,5 Millionen Menschen mit Verspätungen und Ausfällen zu kämpfen, fast 30 Prozent aller Passagiere.

Bei Verspätungen von mehr als drei Stunden und Flugausfällen, die durch die Airlines selbst verschuldet sind, haben Fluggäste den Anspruch auf Entschädigungszahlungen. Von allen verspäteten Passagieren über die Feiertage im letzten Jahr sind 5,69 Prozent – also fast 90.000 Menschen – entschädigungsberechtigt. Wir ermutigen alle betroffenen Reisenden, auch wenn es nur günstige, kurze Flüge für einen Städtetrip waren, ihre Ansprüche geltend zu machen”, erklärt Nina Staub, Rechtsexpertin von AirHelp.

Über die Untersuchung
Die Studie basiert auf den Flugdaten der Brückentage um die Feiertage Tag der Arbeit, Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam im Mai und Juni 2023. Pro Feiertag wurden vier Tage untersucht: Tag der Arbeit 28.04. bis 01.05., Christi Himmelfahrt 18.05. bis 21.05., Pfingsten 26.05. bis 29.05. und Fronleichnam 08.06. bis 11.06. Es wurde untersucht, wie viele Passagiere innerhalb dieses Zeitraums von Verspätungen und Flugausfällen in Europa betroffen waren. Berücksichtigt wurden nur Länder mit mindestens 50.000 Fluggästen im Untersuchungszeitraum. Die Anzahl Passagiere und die Prozentangaben wurden gerundet. Für präzise sowie aussagekräftige Daten nutzt AirHelp eine Vielzahl von Quellen und kombiniert sie in einer globalen Flugdatenbank, um u. a. Deckungslücken in den Daten einiger Anbieter zu beseitigen. Die Anbieter werden nach der Qualität ihrer Daten priorisiert. Bei Datenkonflikten (z. B. unterschiedliche Ankunfts- oder Abflugzeiten) wird statt eines Durchschnitts die Quelle mit der höchsten Autorität verwendet.

 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Hunderttausende Menschen besuchen den Blautopf jährlich. Das Areal um die leuchtende Quelle wird gerade saniert. Eine mehrjährige Sperrung hatte für Kritik gesorgt, Gastronomen klagten über enorme Umsatzeinbußen - nun wird gegengesteuert.

Als Insel der Reichen und Schönen gilt Sylt oft als teurer Urlaubsort. Für die Kurtaxe zahlen Nordseefans hier aber weniger als 130 Kilometer weiter südlich. Gebühren an Nord- und Ostsee variieren.

Als erste Stadt der Welt verlangte Venedig dieses Jahr von Tagesbesuchern Eintritt. Im kommenden Jahr wird es sogar noch teurer: 2025 müssen Touristen bis zu zehn Euro bezahlen, um für ein paar Stunden in die Lagunenstadt zu dürfen.

Indiens Bedeutung als Quellmarkt für den internationalen Tourismus wächst. Zwischen 2008 und 2019 wuchsen nach Analysen von Skift India die Ausgaben für Auslandsreisen jährlich um 17 Prozent und damit viermal schneller als im weltweiten Tourismus insgesamt. Jetzt weitet die Deutsche Zentrale für Tourismus ihre Aktivitäten auf dem Subkontinent aus.

Italien gehört zu den attraktivsten Urlaubsländern weltweit. Inzwischen jedoch planen mehrere Städte, den Strom an Tagesbesuchern einzudämmen. Auf Capri sollen jetzt weniger Fähren landen.

Die US-Gesundheitsbehörde CDC lässt regelmäßig untersuchen, ob Kreuzfahrtschiffe reinlich sind. Ein Schiff der Marke Hapag-Lloyd Cruises von Tui Cruises hat zuletzt schlecht abgeschnitten.

Fit Reisen hat in einem aktuellen Ranking die beliebtesten Attraktionen Europas ermittelt. Deutschland verpasst knapp den Einzug unter die besten Zehn – der Freizeitpark „Phantasialand“ ergattert immerhin den zwölften Platz. Den ersten Platz sichert sich ein anderer bekannter Freizeitpark.

Im Sommermonat August haben sich mehr Touristen für einen Besuch in Sachsen-Anhalt entschieden. So verbuchte das Land im August ein deutliches Plus von 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Gegenzug ist die Zahl der Übernachtungen um 0,3 Prozent gesunken. Die Aufenthalte werden kürzer.

Urlaub an den Küsten reizt viele Menschen. Auch im Juli wurden wieder Hunderttausende an die Strände von Ost- und Nordsee gelockt. Die Tourismuszahlen stagnieren auf hohem Niveau.

Bayern gehört für den weltbekannten Reiseführer «Lonely Planet» zu den zehn besten Reiseregionen im kommenden Jahr. Im neuen Buch «Lonely Planets Best in Travel 2025» wird das süddeutsche Bundesland in der Kategorie «Top 10 Regionen» als Reiseziel präsentiert, das man unbedingt besuchen sollte.