Campingwirtschaft erwartet gute Saison - Preise ziehen an

| Tourismus Tourismus

Die Campingplatzbetreiber in Deutschland rechnen dank der anhaltend großen Nachfrage mit einer guten Saison. Wenn das Wetter mitspiele, dürfte der Rekord von rund 40 Millionen Übernachtungen aus dem vergangenen Jahr mindestens gehalten werden, sagte Christian Günther, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Campingwirtschaft in Deutschland (BVCD), der Deutschen Presse-Agentur. Für die kommenden Jahre rechnet er mit einer noch weiter steigenden Nachfrage.

Vor allem an den langen Wochenenden im Mai und Juni zeige sich, dass sich Camping mittlerweile zu einem «Massenphänomen» entwickelt habe, sagt Günther. Dann sei auf manchen Plätzen nur noch schwer eine freie Parzelle zu bekommen. Die Inflation gehe aber auch an der Campingwirtschaft nicht vorüber und dürfte sich «hier und da» mit Preissteigerungen um zehn Prozent niederschlagen, was die Nachfrage aber nicht spürbar schmälere. «Wir bemerken nicht, dass die Gäste massiv am Urlaub sparen», so Günther.

Gefragt sind derweil längst nicht nur die klassischen Campingplätze - auch alternative Angebote, beispielsweise am Weingut, auf dem Bauernhof oder auf einer Obstwiese, etablieren sich zunehmend und finden sich mit wenigen Klicks im Internet in vielen Regionen Deutschlands. Deutschlandweit gibt es laut BVCD rund 3100 Campingplätze mit rund 230 000 sogenannten touristischen Stellplätzen für Wohnmobile, Caravans und Wohnwagen. Den Jahresumsatz bezifferte Günther auf rund fünf Milliarden Euro.

Camping-Boom hält an - Stellplätze am Weingut und Bauernhof gefragt

Der anhaltende Camping-Boom in Deutschland beschert den Platzbetreibern auch in diesem Jahr gute Buchungszahlen. Wenn das Wetter mitspiele, dürfte die Saison gut bis sehr gut werden und der Rekord von rund 40 Millionen Übernachtungen aus dem vergangenen Jahr mindestens gehalten werden, sagte Christian Günther, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Campingwirtschaft in Deutschland (BVCD), der Deutschen Presse-Agentur. Für die kommenden Jahre rechnet er mit einer noch weiter steigenden Nachfrage.

Vor allem an den langen Wochenenden im Mai und Juni zeige sich, dass sich Camping mittlerweile zu einem «Massenphänomen» entwickelt hat, sagt Günther. Dann sei auf manchen Plätzen nur noch schwer eine freie Parzelle zu bekommen - zumal sich viele Menschen während der Corona-Pandemie Wohnmobile oder Wohnwagen angeschafft haben und jetzt regelmäßig damit auf Tour sind. Die Inflation gehe aber auch an der Campingwirtschaft nicht vorüber und dürfte sich «hier und da» mit Preissteigerungen um zehn Prozent niederschlagen, was die Nachfrage aber nicht spürbar schmälere. «Wir bemerken nicht, dass die Gäste massiv am Urlaub sparen», sagte Günther.

Gefragt sind derweil längst nicht nur die klassischen Campingplätze - auch alternative Angebote, beispielsweise am Weingut, auf dem Bauernhof oder einfach auf einer Obstwiese, etablieren sich zunehmend und finden sich mit wenigen Klicks im Internet in vielen Regionen Deutschlands.

Am Weingut Georg Fritz von Nell in Trier beispielsweise können Wohnmobilisten direkt am Weinberg parken, ein Essen im zugehörigen Restaurant mit Weinbegleitung genießen und abends entspannt in ihrem Fahrzeug übernachten, ohne sich noch hinter das Steuer setzen zu müssen. 15 Stellplätze für autarke Fahrzeuge bietet das Weingut, an den Wochenenden seien die regelmäßig ausgebucht und böten so ein zusätzliches Standbein für das Weingut, sagt Evi von Nell. Schon seit rund 20 Jahren können Wohnmobilbesitzer das Weingut ansteuern, doch erst seit der Pandemie sei die Nachfrage regelrecht «explodiert». Ähnliche Angebote gibt es auch am Weinhof Martin in Eltville-Erbach im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis und auf weiteren Weingütern.

Noch Chancen auf freie Plätze in dieser Saison bietet der Reifnhof im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Bäuerin Sybille Stein, die den Hof zusammen mit ihrem Mann Sepp betreibt, rechnet nach dem regenreichen Frühlingsauftakt mit einer anziehenden Nachfrage in den kommenden Wochen. Der Milchbauernhof mit Weidehaltung umfasst auch drei Ferienwohnungen und Übernachtungsmöglichkeiten in Schäferwagen. Wer mit Wohnmobil oder Wohnwagen eine der vier etwa 60 bis 80 Quadratmeter großen Parzellen nutzt, kann vor Ort Komposttoiletten zubuchen, die Bäder im Bauernhaus nutzen und sich dort auch Wasser holen - «nix Luxuriöses, ganz einfach», sagt Sybille Stein. Gerade angesichts der schwankenden Milchpreise böten die 2020 eröffneten Stellplätze und anderen Übernachtungsmöglichkeiten einen finanziellen Ausgleich für den Hof.

Auch der Ferienhof Radlandsichten im schleswig-holsteinischen Bad Malente-Gremsmühlen bietet seit der Pandemie Platz für zwei bis drei Wohnmobile - neben sieben Ferienwohnungen und einem Hofcafé. Weil damals «viel verboten» gewesen sei, zugleich aber viele Anfragen hereinkamen, habe man sich dazu entschlossen, Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser zu verlegen, um die Gäste mit ihren Fahrzeugen versorgen zu können. Mehr Stellplätze sollen es nicht werden, sagt Bäuerin Kathrin Dehn-Schumacher - schließlich solle es «besser sein als auf dem Campingplatz», mit viel Platz und ohne Zäune oder abgegrenzte Parzellen. Neben den Ferienangeboten betreibt der Hof Ackerbau und bietet landwirtschaftliche Dienstleistungen - von Baumfäll- und Baggerarbeiten bis zum Hackschnitzelverkauf.

Wer Wohnmobile oder Wohnwagen zu teuer oder aufwendig findet, kann es auch günstiger haben: Laut Portal camping.info entscheiden sich Urlauber auch wieder zunehmend für die ursprüngliche Variante des Campens mit Zelt, Schlafsack und Gaskocher. Einfachheit, Flexibilität, Naturnähe und Abenteuerlust, aber auch ein geringerer Ressourcenverbrauch und die Kostenersparnis seien die Beweggründe dafür. Viele Campingplätze böten extra Zeltwiesen, meist etwas abseits der Wohnmobil- und Wohnwagenstellplätze - und besonders idyllisch gelegen.

Insgesamt gibt es in Deutschland laut BVCD rund 3100 Campingplätze mit rund 230 000 sogenannten touristischen Stellplätzen für Wohnmobile, Caravans und Wohnwagen. Den Jahresumsatz bezifferte Geschäftsführer Günther auf rund fünf Milliarden Euro. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Versagt die Kreditkarte? Damit Urlaubern das nicht die Erholung verhagelt, ist es sinnvoll, von vornherein auf mehrere Zahlungsmittel zu setzen. Welche in jedem Urlaub dabei sein sollten.

Wenn der Flug ausfällt oder verspätet ist, haben Reisende Anspruch auf eine Ausgleichszahlung. Die übliche Verjährungsfrist dafür gilt auch bei Pauschalreisen - sagt das höchste deutsche Zivilgericht.

In Thüringen verläuft mit 763 Kilometern mehr als die Hälfte des ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens. Er ist heute ein Naturrefugium, ein Erinnerungsort und man kann nun dort auch übernachten.

Ob wegen müffelnder Algenberge oder streikender Rettungsschwimmer: Es gibt im Badeurlaub kaum Ärgerlicheres als einen gesperrten Strand. Gibt es dann Geld zurück? Ein Experte erläutert die Rechtslage.

Dünen, Strand und Meer gehören zu den Markenzeichen der Ostfriesischen Inseln. Das Angebot dort ändert sich - junge Unternehmer versuchen Tradition und Moderne zu verbinden.

Der Unmut gegenüber Massentourismus weitet sich in Spanien immer mehr aus. Immer mehr Menschen gehen im beliebten Urlaubsland auf die Straße, um ihrem Ärger Luft zu machen. Nun haben in Málaga Tausende protestiert.

City-Trips mit der Bahn werden immer beliebter. Der Bahnreise-Veranstalter Ameropa verzeichnet seit Jahresbeginn fast doppelt so viele Buchungen für Städtereisen wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Unter den Top 30 gibt es einige Überraschungen.

Der afrikanische Reisesektor wird im Jahr 2024 voraussichtlich einen Umsatz von rund 24 Milliarden US-Dollar erzielen. Mit einem jährlichen Wachstum von rund fünf Prozent soll der Markt bis 2028 ein Volumen von knapp 30 Milliarden US-Dollar erreichen.

Italien ist als Reiseziel bei Deutschen seit jeher besonders beliebt: In diesem Sommer werden 6,5 Millionen Bundesbürger erwartet. Mehr Geld geben jedoch Urlauber aus einem anderen Land aus.

Wenn es ums Urlaubnehmen geht, macht den Baby Boomern keiner etwas vor. Die geburtenstärkste Generation hat eine weitaus entspanntere Einstellung zum Thema Urlaub als die Gen Z, die eigentlich als die progressivere gilt, was die Work-Life-Balance angeht.