Cottbus Hbf ist Bahnhof des Jahres 2021

| Tourismus Tourismus

Der Titel Bahnhof des Jahres geht in diesem Jahr an den Cottbusser Hauptbahnhof. Dies gab das Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene am Mittwoch in Berlin bekannt. Der Bahnhof im südlichen Brandenburg empfange nach dem gelungenen Umbau die Fahrgäste als moderne, kundenfreundliche Verkehrsdrehscheibe für die nachhaltige Mobilität im 21. Jahrhundert, hob die Jury des bundesweiten Wettbewerbs hervor.

„Als Knotenpunkt ermöglicht er dank der effektiven Vernetzung sowohl zwischen den Zügen als auch zum örtlichen Nahverkehr das komfortable Umsteigen und erfüllt dadurch schon vieles, was bundesweit für den Deutschlandtakt benötigt wird“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene und Jury-Mitglied. Auch Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn, würdigte den Siegerbahnhof. „30 Millionen Euro haben wir in den letzten Jahren in den Zukunftsbahnhof Cottbus investiert, damit Fahrgäste und Besucher leichter umsteigen, bequemer warten und sich besser orientieren können. Dass Cottbus nun zum Bahnhof des Jahres gewählt wurde, spornt uns weiter an. In diesem Jahr modernisieren wir rund 670 Bahnhöfe bundesweit und machen sie deutlich attraktiver. Das klare Ziel: Noch mehr Menschen von der klimafreundlichen Bahn zu überzeugen“, so DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla.

„In Cottbus ist etwas Bemerkenswertes entstanden“, stellt die Jury des bundesweiten Wettbewerbs Bahnhof des Jahres in ihrer Begründung fest. „Aus dem Zweckbau im Stil der 1970er Jahre ist ein moderner, freundlicher, sauberer und kundenfreundlicher Bahnhof geworden, der die Wünsche und Ansprüche der Reisenden auf vorbildliche Weise erfüllt“, so die Jury. Und sie fügt hinzu: „Als Verkehrsknotenpunkt ermöglicht Cottbus das komfortable Umsteigen zwischen den Zugverbindungen, die den Bahnhof jeweils zur „Knotenzeit“ vor der vollen Stunde aus sechs verschiedenen Richtungen erreichen. Die Kunden profitieren zudem von den kurzen Wegen zum Nahverkehr. Auf der Vorderseite des Bahnhofs ist ein zentraler Busbahnhof komplett neu entstanden. Dabei sind auch die Straßenbahnhaltestellen durch die aufwändige Verlegung der Tramlinien näher an den Bahnhof herangerückt.“ Die neue Gastlichkeit des Bahnhofs zeigt sich laut Jury auch im Empfangsgebäude, das nach dem Umbau hell, sauber, aufgeräumt und angenehm wirke. Durch den neuen Tunnel, der die Bahnsteige verbindet, habe sich der Fußweg von der Südseite des Bahnhofs in die Altstadt im Norden deutlich verkürzt.

Einen Sonderpreis vergab die Jury an den Bahnhof Ostseebad Kühlungsborn West und würdige damit dessen „außergewöhnlichen touristischen Reiz“. Dort sei der Bahnhof für die Urlauber mehr als eine wichtige Durchgangsstation. In Kühlungsborn West sei der historische Bahnhof zusammen mit der Dampflokbahn Molli ein eigenes touristisches Ziel für einen schönen Ausflug mit jeder Menge Eisenbahn-Romantik geworden.

Wörtlich erklärte die Jury: Beim Bahnhof Kühlungsborn West ist es gelungen, viel vom historischen Charme der traditionsreichen Bäderbahn zu bewahren beziehungsweise wieder herzustellen und die Anlage mit dem liebevoll geführten Café und dem schönen Eisenbahnmuseum zu einer lebendigen Attraktion mit einem besonderen Reiz für die Urlauber im 21. Jahrhundert zu gestalten. Wer mit der dampfenden und schnaubenden Molli-Bahn in dem kleinen Ort nahe der Ostsee ein- oder abfährt, fühlt sich in die Ursprünge der Eisenbahngeschichte zurückversetzt. Kinder und zahlreiche Erwachsene mit Herz für alte Loks und Bahnhöfe sind fasziniert von dem Endpunkt der wunderbaren Schmalspurbahn direkt an der Ostsee. Zusammen mit dem täglichen Dampflokbetrieb sorgt der Bahnhof Kühlungsborn West dafür, dass die Menschen hier nicht nur echte Urlaubsatmosphäre, sondern auch einen Hauch vergangener Eisenbahn-Zeiten spüren können.“


Zurück

Vielleicht auch interessant

Der denkmalgeschützte, marode Leuchtturm «Roter Sand» soll umziehen – von der See ans Festland. Doch wo soll das maritime Wahrzeichen hin? Gleich mehrere Tourismusorte ringen um das Bauwerk.

Angesichts der angespannten Wirtschaftslage überdenken viele Menschen einer Umfrage der Tourismusbranche zufolge auch ihr Reiseverhalten. Fast ein Drittel der Befragten gab dabei an, in diesem Jahr weniger (rund 20 Prozent) oder kürzer (11 Prozent) zu verreisen, wie der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) mitteilte. 

Wenn sich am Montag Politik und Branche zum Tourismusgipfel in Berlin treffen, geht es längst nicht nur um Urlaub. Flughäfen unter Druck, abwandernde Airlines, kämpfende Gastronomie – der Tourismus braucht mehr politische Aufmerksamkeit.

21 Prozent der Deutschen geben in einer Expedia-Umfrage an, dass sich ihre Meinung zu All-inclusive-Urlauben in den vergangenen zwölf Monaten zum Positiven geändert hat. Dabei sind nicht etwa Familien die treibende Kraft hinter dem Trend.

Umbaupläne für die Playa de Palma gab es in der Vergangenheit viele – umgesetzt wurde meist nur wenig. Jetzt wagt die Stadt Palma am Ballermann einen neuen Anlauf.

Die Falkensteiner Michaeler Tourism Group (FMTG), die ansonsten auch Luxus-Ferienhotels betreibt, übernimmt den Campingplatz Grubhof in St. Martin bei Lofer und erweitert ihr Premium-Campingportfolio somit in einer der Top-Destinationen für Camping-Urlaube.

Deutschlands größter Freizeitpark ist für Unterhaltungsareale bekannt, die Frankreich, Italien und anderen Ländern gewidmet sind. Nun gibt es außerhalb der Anlage eine Neuerung. Auch eine Brauerei ist geplant.

Coolcation ist ein Schlagwort im Tourismus. Es steht für ein Reiseverhalten, bei dem Urlauber der Hitze an kühlere Orte entfliehen. Doch von einer Massenbewegung kann noch keine Rede sein.

Knapp ein Jahr nach der Insolvenz des Münchner Reiseanbieters FTI haben die meisten betroffenen Pauschalreisenden inzwischen ihr Geld zurück. Für andere Gläubiger des Unternehmens, die fast eine Milliarde an Forderungen angemeldet haben, sieht es schlechter aus.

Das Zugunternehmen Flixtrain stockt seine Fernverkehrsflotte in den nächsten Jahren kräftig auf. Für Reisende könnte es sich lohnen. Für das Unternehmen ist das aus Sicht von Fachleuten ein Risiko.