Deutsche erhöhen ihr Urlaubsbudget

| Tourismus Tourismus

"Wenn Urlaub, dann richtig!", so könnte man die Stimmung der Deutschen zur Sommersaison 2024 zusammenfassen. Denn trotz hohen Urlaubskosten und dem allgemeinen Trend zum Sparen scheinen deutsche Urlauber bereit zu sein, mehr für ihren Urlaub auszugeben - einige nutzen auch einen Kredit zur Finanzierung. Das ergibt die repräsentative Sommerumfrage 2024 der norisbank.

Während der Rückgang der Inflation in den letzten Monaten eine spürbare Erleichterung bei den alltäglichen Ausgaben gebracht hat, gilt das noch nicht für die Urlaubskosten: Rund 80 Prozent der Deutschen rechnen mit höheren Kosten für den Sommerurlaub 2024. Doch offensichtlich ist ihr Fernweh so groß, dass die Reisebudgets aufgestockt werden.

Dieser Trend wird beim Blick auf die letzten fünf Jahre deutlich sichtbar: Während 2019 noch rund 41 Prozent der Deutschen eher eine "Low-Budget-Reise" mit maximal 1.000 Euro pro Person geplant haben, sinkt der Anteil diesen Sommer auf 32 Prozent. Stattdessen freunden sich immer mehr Urlauber mit einem höheren Budgetniveau zwischen 1.000 und 3.000 Euro an. Selbst Luxusreisen über 4.000 Euro pro Person sind gefragter denn je. Diese können sich zwar nur wenige (4,5 Prozent) leisten, doch auch deren Anteil hat sich im Vergleich zu 2023 verdoppelt und verglichen mit 2019 sogar mehr als verdreifacht.

Das Budget wächst mit dem Fernweh - so hoch wie nie

Der Umfrage zufolge planen die Deutschen in diesem Jahr für ihren gesamten Urlaub - inklusive An- und Abreise - im Durchschnitt ein Budget von 1.487 Euro pro Person ein. Ein Rekordwert! Der Anstieg innerhalb der letzten fünf Jahre ist massiv: Das Reisebudget übertrifft den Vorjahreswert um rund 10 Prozent und den Wert von 2019 um satte 35 Prozent (2023: 1.352 Euro, 2022: 1.205 Euro, 2021: 1.183 Euro, 2020: 1.189 Euro, 2019: 1.105 Euro).

Zwei demographische Gruppen fallen mit einer überdurchschnittlich hohen Bereitschaft, mehr für einen Urlaub ausgeben zu wollen, besonders ins Auge: Paare und Menschen mit höherem Bildungsniveau (Fach-/Hochschul-abschluss). Sie planen rund 1.600 bzw. 1.700 Euro pro Person für ihren Urlaub ein. Zum Vergleich: Singles oder Personen ohne Berufsausbildung beschränken sich auf ca. 1.250 Euro pro Person - und liegen damit deutlich unter dem Durchschnitt. 
 

Angekommen am Urlaubsort, fließt das Geld 2024 noch freigiebiger. Die Reisenden sind bereit, während ihres Urlaubs noch mehr für Erlebnisse und Gastronomie auszugeben. Nach einem leichten Rückgang des Budgets im letzten Jahr erreicht es diesen Sommer ein Rekordniveau: Fast 400 Euro wollen die Deutschen an ihrem Reiseziel im Schnitt ausgeben - ein Sprung von fast 20 Prozent innerhalb von fünf Jahren (2024: 390 Euro, 2023: 374, 2019: 329 Euro).

Doch wofür geben die Deutschen am Urlaubsort am meisten aus? Die Ergebnisse der norisbank Umfrage lauten wenig überraschend, dass die Top-3-Ausgaben diesen Sommer dieselben sind wie letzten Sommer. Denn die drei größten Brocken des Urlaubsbudgets bilden erneut: 1. Essen- und Trinkengehen (rund 38 Prozent des Budgets), 2. Ausflüge (rund 20 Prozent des Budgets) und 3. Shopping (rund 9 Prozent des Budgets). Bei diesen drei Favoriten sind sich auch 2024 wieder alle Gruppen völlig einig - Junge wie Alte, Männer wie Frauen, Berufstätige wie Arbeitslose, Rentner wie Studenten. Nur ein Blick auf den Fünfjahreszeitraum offenbart leichte Verschiebungen im Budget: Die Ausgaben für Gastronomie sind um mehr als 10 Prozent gestiegen, während für sportliche Aktivitäten 30 Prozent weniger ausgegeben werden.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Knapp ein Jahr nach der Insolvenz des Münchner Reiseanbieters FTI haben die meisten betroffenen Pauschalreisenden inzwischen ihr Geld zurück. Für andere Gläubiger des Unternehmens, die fast eine Milliarde an Forderungen angemeldet haben, sieht es schlechter aus.

Das Zugunternehmen Flixtrain stockt seine Fernverkehrsflotte in den nächsten Jahren kräftig auf. Für Reisende könnte es sich lohnen. Für das Unternehmen ist das aus Sicht von Fachleuten ein Risiko.

Airbnb betritt Neuland: Mit seiner ersten weltweiten Partnerschaft im Bereich Live-Musik startet das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Lollapalooza Festival Berlin eine Reihe exklusiver Erlebnisse für Festivalgäste.

Bis 2040 könnte die Zahl internationaler Reisen auf rund 2,4 Milliarden pro Jahr steigen – das geht aus einer Zukunftsstudie hervor, die Deloitte gemeinsam mit Google durchgeführt hat.

Sonne satt, blauer Himmel, Strand und Meer - deutsche Touristen lieben Griechenland. Für Hellas sind sie die größte und wichtigste Urlaubsgruppe noch vor den Briten, Tendenz weiter steigend.

Der Verband Deutsches Reisemanagement hat die Ergebnisse der VDR-Geschäftsreiseanalyse 2025 präsentiert. Die aktuellen Zahlen bestätigen: Geschäftsreisen behaupten sich als zentraler Baustein wirtschaftlicher Dynamik.

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und geopolitischer Spannungen bleibt die Reiselust ungebrochen. Das zeigt der neue „Traveler Value Index 2025“ der Expedia Group, für den weltweit über 11.000 Menschen aus elf Ländern – darunter auch Deutschland – befragt wurden.

Wohnraum in Spanien ist knapp, und die Mieten steigen stark. Das Land tritt nun bei Kurzzeitvermietungen auf die Bremse. Das könnte auch Urlauber aus Deutschland betreffen.

"Tui Tours“ ist an den Start gegangen – eine neue Plattform des Reisekonzerns, die maßgeschneiderte Rundreisen weltweit ermöglichen soll. Der Fokus liegt auf individuell anpassbaren Reiserouten.

Four Seasons stellt die ersten vier Reiserouten der Private Jet Experience-Kollektion für 2027 vor: Die neuen Routen führen unter anderem nach Kolumbien und Mexiko. Für den kleinen Geldbeutel sind die Touren allerdings nicht zu empfehlen.