Deutsche erhöhen ihre Reisebudgets trotz gestiegener Lebenshaltungskosten

| Tourismus Tourismus

Der Allianz Partners International Vacation Confidence Index zeigt eine steigende Nachfrage nach internationalen Reisen bei deutlich sinkenden gesundheitlichen und geopolitischen Bedenken. Hingegen ist die Sorge der Reisenden vor Umweltrisiken wie Brände und Überschwemmungen groß.

Die meisten Reisenden erhöhen ihr Sommerreisebudget 2023 trotz anhaltend hoher Lebenshaltungskosten und Inflation. Das durchschnittliche Budget pro Haushalt beträgt 1.962 Euro und damit 282 Euro mehr als noch im vergangenen Jahr. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des Index. Die von OpinionWay für Allianz Partners durchgeführte Studie befragte dafür zwischen dem 3. und 9. Mai 2023 1.050 Personen in Deutschland.

Die Umfrage ergab außerdem, dass die generelle Nachfrage nach Reisen weiterhin sehr hoch ist: 80 % der Befragten planen in diesem Sommer eine Urlaubsreise, im Vergleich zu 78 % im letzten Jahr. Die Absicht, ins Ausland zu reisen, hat ebenfalls erneut zugenommen: 44 % planen im Sommer 2023 eine Auslandsreise, das sind 4 Prozentpunkte mehr als 2022.Im Zusammenhang mit der Klimakrise gibt es nun ein neues Risiko, das die Mehrheit der Befragten bei der Wahl des Sommerurlaubs in Betracht zieht: Umweltkatastrophen wie Brände und Überschwemmungen. Nach den aufsehenerregenden Naturkatastrophen der letzten Jahre, darunter die Überschwemmungen in Norditalien im Jahr 2023 und die Großbrände im Jahr 2022, gaben 57 % der Befragten an, dass sie diese Risiken bei der Wahl des Sommerurlaubs mitbedenken.

Weitere wichtige Erkenntnisse:

  • Zunehmend abenteuerlustig: 38 % der Befragten halten sich für abenteuerlustiger als noch vor fünf Jahren. Passend dazu haben 70 % der Urlauber:innen den Wunsch geäußert, in ihrem Urlaub etwas Neues ausprobieren zu wollen.
  • Weniger Sorgen wegen geopolitischer und gesundheitlicher Probleme Nur 29 % der Befragten gaben an, dass sie sich um die geopolitische Situation Sorgen machen, das sind 22 Prozentpunkte weniger als im letzten Sommer. Ebenso gaben nur 28 % der Befragten an, dass sie sich Sorgen um die Gesundheit machen, ein Rückgang um 19 Punkte in den letzten zwölf Monaten.
  • Stärkeres Augenmerk auf die Umweltauswirkungen: Mehr als die Hälfte (52 %) plant, ihr Reiseverhalten zu ändern, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern und ist bereit, mehr für Transport und Unterkunft auszugeben, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
  • Erholung und Entspannung als Hauptgrund für einen Urlaub: Der Hauptgrund der meisten Reisenden (59 %) in Deutschland ist, sich entspannen und erholen zu können. Das sind 13 Prozentpunkte mehr im Vergleich zu 2022.

Stefan Kirchner, Leiter Vertrieb Touristik bei Allianz Partners Deutschland, kommentiert die Umfrage wie folgt: "Nach einem Jahr das unter anderem von einer hohen Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten geprägt war, könnte man erwarten, dass die Reisenden im Jahr 2023 ihre Budgets kürzen und den Gürtel enger schnallen würden. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Die Reiselust ist nach wie vor extrem hoch und die Reisenden reagieren auf die höheren Preise, indem sie ihre Budgets aufstocken. Gleichzeitig lässt ein Rückgang der geopolitischen und gesundheitlichen Bedenken auch die internationalen Reiseabsichten wieder steigen."

Kirchner ergänzt: "Die Menschen berücksichtigen bei ihrer Urlaubsplanung auch Umweltrisiken wie Überschwemmungen und Brände. Die jüngsten extremen Wetterereignisse sind nicht unbemerkt geblieben, da die Urlauber:innen ihre Optionen abwägen. Diese Trends werden sich wahrscheinlich auch auf die Reiseversicherungsbranche auswirken. Immer mehr Reisende entscheiden sich dafür, die breite Palette der angebotenen Versicherungsprodukte und Services zu nutzen, um ihren Versicherungsschutz zu gewährleisten. Für viele Urlauber:innen hat auch die Umweltverträglichkeit ihrer Reisen Priorität. Trotz der hohen Lebenshaltungskosten und der Inflation ist es bemerkenswert, dass 52 % der Reisenden jetzt bereit sind, mehr für Transport und Unterkunft zu zahlen, die die Umweltbelastung reduzieren."


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Strände werden auf Mallorca immer kleiner. Das Rathaus in Palma reagiert und kündigt Maßnahmen an. Auch andere spanische Regionen kämpfen mit dem Problem.

Warum kommt es in manchen touristischen Zielgebieten zur Überfüllung, was sind die Ursachen und wie kann die Tourismusbranche gemeinsame Lösungsansätze finden? Das haben sich der DRV und der BTW gefragt und einen Roundtable zum Thema Overtourism ins Leben gerufen.

Reisen im Ruhestand kann eine wunderbare Möglichkeit sein, die Welt zu entdecken und neue Erfahrungen zu sammeln. Viele nutzen diese Zeit, traumhafte Reiseziele zu besuchen. Mit mehr Zeit und oft auch den nötigen finanziellen Mitteln stehen zahlreiche Möglichkeiten offen. Dabei ist es wichtig, Reiseziele zu wählen, die auch gut auf die Bedürfnisse älterer Reisender abgestimmt sind.

Oft sind es Urlauber, die durch einen Tritt mit der Taucherflosse oder andere unbedachte Berührungen zur Zerstörung beitragen. Das Hotel Villa Le Corail Gran Meliá hat hingegen eine Initiative ins Leben gerufen, die umweltbewussten Tourismus und Meeresschutz zu vereinen versucht.

Die Reiselust der Deutschen treibt den Reisekonzern Tui zum Ende des Sommers weiter an. Während der Konkurrent FTI in die Pleite schlitterte, verzeichnete Tui bei den Pauschalreisen sechs Prozent mehr Gäste als ein Jahr zuvor.

Das Deutschlandticket wird ab 2025 teurer. Dadurch soll das Modell langfristig gesichert werden - dafür fehlen derzeit aber noch finanzielle Zusagen des Bundes. Der Deutsche Tourismusverband blickt skeptisch auf die Erhöhung um neun Euro. Die Erhöhung um neun Euro monatlich bedeutet ein Plus um 18,3 Prozent.

Dertour hat im Zuge der Planungen für die Sommersaison 2025 erneut das Buchungs- und Reiseverhalten seiner Gäste analysiert und dabei die Sommermonate Juni bis September 2024 ausgewertet.

Wie es ist, mit den Reiseleitern von Studiosus in den schönsten Städten weltweit unterwegs zu sein, vermittelt der neue Reise-Podcast des Veranstalters. In der Episode "Dublin" plaudert beispielsweise der Moderator mit Corina Oosterveen über die Heimat von James Joyce und Guinness-Bier.

Four Seasons hebt mit der Einführung einer neuen Reiseroute als Teil des Four Seasons Private Jet Experience-Programms 2026 wieder ab. Ebenfalls im Jahr 2026 wird eine neue Version der Route World of Adventures eingeführt.

Eis und Schnee auf den Tragflächen sind ein Risiko beim Fliegen: Darum wird vorbeugend enteist, ehe die Maschine abhebt. Kommt es dadurch zu Verspätungen, können Passagiere auf Entschädigungen hoffen.