Deutsche wollen Sonne und Strand: DER spürt keine Buchungszurückhaltung

| Tourismus Tourismus

Die Streiks im Luftverkehr und bei der Bahn in Deutschland belasten zunehmend die Reisebranche. «Wir sehen sicherlich den zunehmenden Missmut der Reisenden und auf unserer Seite natürlich auch die deutliche Mehrarbeit in der Abwicklung, die unsere Teams schwer belastet», sagte DER-Touristik-Zentraleuropachef Ingo Burmester der Deutschen Presse-Agentur kurz vor dem Start der Reisemesse ITB (5. bis 7. März) in Berlin. Eine Verunsicherung der Gäste, die sich in Buchungen niederschlagen würde, stellt der Reisekonzern aber nicht fest.

«Im Gegenteil: Die Sehnsucht nach Sonne und Strand ist auch aktuell wieder sehr groß», berichtete Burmester. Die Zahl der Gäste aus Deutschland für den Sommer liegt nach seinen Angaben (Stand: Mitte Februar) bislang 33 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes. Der Buchungsumsatz stieg um 47 Prozent. Gemessen an dem Vor-Corona-Jahr 2019 liege die Zahl der Reisenden aus Deutschland in etwa auf dem damaligen Niveau und der Umsatz darüber. «Wir sehen also, dass die Nachfrage weiter zunimmt; Reisen bleibt auch 2024 Priorität».

Billiger wird es in diesem Jahr allerdings nicht: «Wir gehen aktuell von niedrigen Preissteigerungen aus, die sich im mittleren einstelligen Prozent-Bereich bewegen», sagte Burmester. Viele Reisende legten sich inzwischen wieder frühzeitig fest, um von Frühbucher-Rabatten zu profitieren. In der Corona-Pandemie hatten sich Sonnenhungrige mit frühen Buchungen wegen der großen Unsicherheit zurückgehalten.

Keine nachträglich höheren Ticketpreise wegen Ticketsteuer

Hinzu kommt die geplante Anhebung der Ticketsteuer zum 1. Mai. «Die Erhöhung geht natürlich mit höheren Flugpreisen einher», sagte der Manager. Beim nach Tui zweitgrößten europäischen Reisekonzern werde es keine nachträgliche Preiserhöhung der Flugtickets geben. Es gibt zudem auch weiterhin preiswerte Alternativen, wie zum Beispiel Reisen in die Türkei oder Tunesien.

Die Türkei, Spanien und Griechenland sind Burmester zufolge auch in diesem Sommer die Top-3 Ziele bei Urlaubern aus Deutschland, die über den Veranstalter Dertour und die Schwestermarken gebucht haben. Nach vergangenen Hitzerekorden in vielen Mittelmeer-Ländern wächst aber das Interesse an Ländern im Norden. «Die Skandinavien-Buchungen legen in diesem Sommer deutlich zu und zählen zu den Top 10 der Aufsteiger auf der Kurz- und Mittelstrecke», berichtete Burmester. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Als Bauaufsichtsbehörde hat die Region Hannover die meisten Innenräume von Schloss Marienburg bei Hildesheim gesperrt. Dennoch soll es Vermarktungskonzepte geben - auch wegen einer Erfolgsserie.

Im Lufthansa-Konzern fetzen sich die Gewerkschaften. Bei der Ferienflieger-Tochter Discover wollen Piloten und Flugbegleiter gemeinsame Sache machen und eine dritte Gewerkschaft ausbooten.

Zweisamkeit im Urlaub? Nicht für jeden ein Traum. Jeder Zehnte wünscht sich die Ferien lieber ohne den Partner zu verbringen. Häufigste Störfaktoren unter Pärchen sind die schlechte Laune des anderen und übermäßige Handynutzung.

Die TUI setzt ihr starkes Ergebnis- und Umsatzwachstum fort und berichtet ein erfolgreiches 3. Quartal des Geschäftsjahres 2024: Mit 5,8 Millionen Gästen im Berichtszeitraum erreichte der Touristikkonzern einen Rekordumsatz von 5,8 Milliarden Euro. Der Umsatz lag um 9 Prozent über dem Vorjahr.

Das Phänomen des «Strandsterbens» ist auch in Spanien zu beobachten. Experten sehen eine Ursache darin, dass Küsten direkt bis zum Strand bebaut wurden. Erste Küstenorte treffen drastische Maßnahmen.

Auf Mallorca haben erneut Einheimische gegen den Massentourismus demonstriert. Rund hundert Menschen hatten den Strand des vor allem bei Deutschen beliebten Ballermanns symbolisch besetzt.

Der Tourismus hat in Berlin seit der Pandemie wieder deutlich angezogen. Wirtschaftssenatorin Giffey ist zufrieden. Für ihr Jahresziel muss die Entwicklung im zweiten Halbjahr so weitergehen.

Ob an der Küste, auf den Inseln oder im Harz. Wer in Niedersachsen Urlaub macht, muss oft einen Tourismusbeitrag zahlen. Je nach Urlaubsziel unterscheiden sich die Preise dabei merklich. Unterschiede gibt es auch darin, wie die Orte das Geld nutzen. 

Knapp zehn Wochen nach der Pleite des Reiseveranstalters FTI können betroffene Kunden bald mit einer Entschädigung rechnen. Der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF), über den Pauschalreisen abgesichert sind, startet nun mit dem Erstattungsprozess.

Die Inflation macht auch vor dem Urlaub nicht halt. Im Gegenteil: Reisen und typische Ausgaben in den Ferien sind in Bayern zuletzt überdurchschnittlich gestiegen.