Ferienhausbranche rechnet mit guten Geschäften

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Urlauber müssen sich wegen der gestiegenen Energiekosten in diesem Jahr in Ferienhäusern und -wohnungen auf höhere Preise einstellen. Nach einer Umfrage des Deutschen Ferienhausverbandes und des Deutschen Tourismusverbandes wird es im Schnitt knapp sechs Prozent teurer als 2022. Fast 60 Prozent der befragten rund 4600 privaten und gewerblichen Vermieter erhöhten ihre Preise für dieses Jahr. Etwa 28 Prozent ließen sie unverändert. Andere rechnen nach eigenen Angaben nach dem Verbrauch ab.

Trotz der stark gestiegenen Energiepreise rechnen die Vermieter von Ferienimmobilien in Deutschland mit guten Geschäften. Zwar wurde das Vorjahresniveau der Buchungen für 2023 laut der Befragung zum Jahreswechsel noch nicht erreicht. «Viele Urlaubsgäste mit kleineren Budgets reagieren momentan besonders preissensitiv und warten die Preisentwicklung weiterhin ab», erläuterte Michelle Schwefel, Geschäftsstellenleiterin des Verbandes. «Da die Buchungen aber seit Ende Januar anziehen, erwarten wir, dass es ein gutes Jahr für die Ferienhausbranche wird.»

Urlaub im Ferienhaus gilt ähnlich wie Campingurlaub als vergleichsweise kontaktarm und war 2022 in der Pandemie gefragt. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz der Umfrage zufolge im Schnitt um 5,1 Prozent über dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019. Bei den Buchungen wurde ein Plus von 4,8 Prozent verzeichnet.

Als größte Herausforderung sieht die Branche die stark gestiegenen Energiepreise. Existenzbedrohend ist die Situation nach Einschätzung der meisten Befragten allerdings nicht. Während sich in der Corona-Krise mehr als die Hälfte (55,1 Prozent) aufgrund von Beherbergungsverboten in ihrer Existenz bedroht fühlten, sind es derzeit lediglich 2,4 Prozent.

Die meisten privaten Vermieter betreiben ihre Ferienimmobilien im Nebenerwerb (96,5 Prozent) und übernehmen viele Arbeiten selbst. Sie fühlen sich daher wenig oder gar nicht vom Personalmangel betroffen. Allerdings gibt es Sorgen vor indirekten Effekten. «Wenn Gäste aufgrund von Personalmangel keine Einkehr mehr finden oder weniger unternehmen können, kann sich das negativ auf eine ganze Urlaubsregion auswirken», warnte Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes (DTV). Das gelte auch für reduzierte Mobilitätsangebote und aufgeschobene Infrastrukturinvestitionen. (dpa)


 

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