Geschäftsreisende nehmen häufiger die Bahn

| Tourismus Tourismus

TravelPerk hat Erkenntnisse über den wachsenden Trend von Bahnreisen für Geschäftsreisen in Deutschland veröffentlicht. Die Studie hebt sowohl die zunehmende Präferenz für den Bahnverkehr unter Geschäftsreisenden als auch die Herausforderungen hervor, die noch anzugehen sind, um das volle Potenzial auszuschöpfen. Die Ergebnisse basieren auf eigenen Buchungsdaten von TravelPerks Plattform sowie einer Umfrage unter 1.000 deutschen Geschäftsreisenden.

Geschäftsreisende bevorzugen zunehmend die Bahn

Die Umfrage zeigt, dass das Auto zwar von den deutschen Befragten als häufigstes Verkehrsmittel für innerdeutsche Geschäftsreisen genannt wird (83 Prozent), der Zug aber mit 55 Prozent die zweitbeliebteste Option darstellt – gefolgt vom Flugzeug (43 Prozent).

Diese Präferenz für die Bahn wird durch TravelPerks Buchungsdaten weiter untermauert. Diese zeigen, dass im Jahr 2024 84 Prozent der innerdeutschen Geschäftsreisen mit dem Zug unternommen wurden, verglichen mit 16 Prozent per Flugzeug – ein deutlicher Anstieg gegenüber den Zahlen von 2019 (54 Prozent Bahn). Auf bestimmten Strecken, wie Berlin-München, lag die Wahl der Bahn unter Geschäftsreisenden 2019 bei 23 Prozent und im Jahr 2024 bisher bei 72 Prozent. Ein ähnlicher Trend zeigt sich auf der Strecke Berlin-Köln, wo der Anteil von 35 Prozent im Jahr 2019 auf 79 Prozent im Jahr 2024 gestiegen ist. Die in den letzten drei Jahren am häufigsten gebuchten innerdeutschen Zugstrecken verbinden Berlin mit Hamburg, München und Leipzig.

„Während Unternehmen weiterhin Produktivität, Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz in ihren Reise-Richtlinine auszubalancieren versuchen, wird die Rolle des innerdeutschen und grenzüberschreitenden Kurzstreckenzugverkehrs weiter zunehmen,“ kommentiert TravelPerks Country Manager Eugen Triebelhorn. „Die Daten zeigen, dass Geschäftsreisende für Inlandsreisen zunehmend auf die Bahn umsteigen. Wir bei TravelPerk bieten verschiedene Optionen an, um den Reisevorlieben unserer Kunden zu entsprechen.“

Unternehmen fördern nachhaltiges Reisen

Die Studie zeigt zwar auch Nachteile von Zugreisen auf, wie mögliche Störungen oder längere Reisezeiten, 32 Prozent der Befragten schätzen jedoch die höhere Produktivität beim Arbeiten im Zug. Zu den am häufigsten genannten Hindernissen für die Produktivität während der Zugfahrt gehören unzureichendes WLAN, Lärm an Bord sowie mangelnde Privatsphäre.

Die Studie hebt auch ein wachsendes unternehmerisches Engagement für nachhaltiges Reisen hervor. 43 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Zugreisen nachhaltiger sind, und 53 Prozent gaben an, dass ihre Unternehmen sie ermutigen, nachhaltigere Reiseoptionen zu wählen. Etwa 37 Prozent würden sich durch monetäre Anreize oder Geschenkkarten motivieren lassen, 27 Prozent würden sich etwa über Punkte für Upgrades freuen.

Trend zur Bahn zeigt sich auch im grenzüberschreitenden Verkehr

Der Trend zu Bahnreisen geht auch über die deutschen Landesgrenzen hinaus. TravelPerk-Buchungsdaten zeigen, dass im Jahr 2024 38 Prozent der Geschäftsreisenden bisher die Bahn anstelle des Flugzeugs für die Strecke Frankfurt-Paris wählten. 9 Prozent tun dies auf der Strecke von Berlin nach Amsterdam.

Jan-Wolf Baake, Leiter Vertrieb Geschäftskunden bei der Deutschen Bahn, kommentiert: „Wir freuen uns, dass immer mehr Geschäftsreisende auf die Bahn umsteigen, was die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit im Geschäftsreiseverkehr unterstreicht. Dieser Wandel ist ein bedeutender Schritt zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks von Dienstreisen und zur Förderung umweltfreundlicher Mobilitätslösungen.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Jüdischen Fluggästen wird in Frankfurt die Weiterreise nach Budapest verweigert. Lufthansa bedauert den Vorfall, weist den Diskriminierungsvorwurf aber zurück. Die USA reagieren mit einer Rekordstrafe.

Eurowings, Condor und weitere Airlines streichen ihr Angebot in Deutschland zusammen. Diesen zunehmenden Verlust an Flugverbindungen und vor allem die Gründe dafür sieht die deutsche Tourismuswirtschaft mit großer Sorge. Die Standortkosten für den Luftverkehr in Deutschland seien zu hoch.

Eins, zwei, drei: Nach Ryanair und Eurowings kündigt auch Condor an, Flüge ab Hamburg zu reduzieren. Eurowings und Condor klagen über den Plan des Hamburger Flughafens, im April Entgelte zu erhöhen.

Die Deutsche Zentrale für Tourismus zieht für die sommerliche Hochsaison eine positive Zwischenbilanz. Der positive Trend für das Deutschland-Incoming wird ebenso durch die internationale Reisebranche bestätigt.

Kein Schnee in den Bergen im Winter, Dauerregen im Sommer: Dafür können Ferienhaus-Vermieter zwar nichts, dennoch hören sie oft Beschwerden darüber. Auch bei Buchungen macht sich das Wetter bemerkbar.

Die EcoTrophea, die Nachhaltigkeitsauszeichnung des Deutschen Reiseverbandes, geht in diesem Jahr an Fernweh Fair Travel. Das von Frauen für Frauen gegründete Projekt hat die Jury durch sein Engagement im Bereich Women Empowerment überzeugt.

Aus einem neuen Bericht des World Travel & Tourism Council (WTTC) geht hervor, dass der Geschäftsreiseverkehr in diesem Jahr das Niveau von vor der Pandemie übertreffen wird, und zwar schneller als bisher vorhergesagt. Laut WTTC winkt ein Rekordwert von 1,5 Billionen US-Dollar.

Im August 2024 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 59,0 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Damit stieg die Zahl der Gästeübernachtungen auf einen neuen Rekordwert, zu dem vor allem die Betriebsart der Campingplätze beigetragen hat.

Vertrieb der Branche stärken: Der Fachverband für die Hotellerie schließt sich dem Open Data MICE Projekt für den Tagungs- und Kongressstandort Deutschland an. Die Initiative zielt darauf ab, Meetings, Incentives, Kongresse und Events in Deutschland durch den Einsatz von offenen Daten zu stärken.

Die Stimmung in der Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern ist insgesamt verhalten optimistisch. Angespannter ist die Lage bei den Gastronomen. Probleme machen hohe Energiekosten, Fachkräftemangel und Bürokratie.