Kreuzfahrten von «Aida Nova» und «Mein Schiff 6» wegen Corona-Fällen abgebrochen

| Tourismus Tourismus

Zwei Kreuzfahrtschiffe haben kurz nach dem Jahreswechsel ihre Fahrten wegen Coronainfektionen abgebrochen: Für «Aida Nova» und die mehr als 4000 Menschen an Bord ging die Reise wegen Corona-Fällen in der Besatzung vorzeitig in Lissabon zu Ende. Das Kreuzfahrtschiff «Mein Schiff 6» der Reederei Tui Cruises bricht seine aktuelle Reise in Dubai ab.

«Hintergrund sind vereinzelte Fälle von Covid-19 an Bord, die im Laufe der Reise festgestellt wurden. Als reine Vorsichtsmaßnahme und zum Schutz von Gästen und Besatzung hat sich Tui Cruises jetzt zu dieser kurzen Pause entschlossen», hieß es in der Nacht auf Montag von dem Unternehmen mit Sitz in Hamburg.

Im Fall «Aida Nova» teilte Aida Cruises am Sonntag in Rostock mit, zwar hätten die erkrankten Crew-Mitglieder nur milde Symptome, «aufgrund der aktuellen Situation können wir jedoch die Reise mit "Aida Nova" nicht wie geplant bis zum 5. Januar 2022 auf die Kanarischen Inseln fortsetzen.»

Auch die Kreuzfahrten des Schiffes mit den Startdaten 5. Januar, 8. Januar und 12. Januar könnten nicht angeboten werden. Die nächste planmäßige Reise der «Aida Nova» soll am 15. Januar von Las Palmas auf Gran Canaria starten. Die Reederei bat die Passagiere um Verständnis.

Die knapp 3000 Kreuzfahrt-Passagiere unter anderem aus Deutschland hatten den Jahreswechsel anders als vorgesehen verbringen und drei Tage in Lissabon warten müssen: Die geplante Besichtigung des spektakulären Silvester-Feuerwerks über dem Hafen von Funchal auf der Atlantikinsel Madeira fiel aus - was einigen Reisenden laut Berichten in den sozialen Netzwerken die Silvester- und Partylaune vermieste.

Man habe die positiven Corona-Fälle bei Routineprüfungen frühzeitig entdeckt und die Betroffenen in Abstimmung mit den Behörden in Lissabon an Land untergebracht, hieß es von der Reederei bereits am Freitag. Statt einer Fahrt hinaus auf den Atlantik erwartet die Passagiere nun der Rückflug nach Hause. Die portugiesischen Behörden hatten der «Aida Nova» nach Angaben des Lissaboner Hafendirektors Diogo Vieira Branco ungeachtet der ausgedünnten Besatzung eine Auslaufgenehmigung erteilt.

Im Fall von «Mein Schiff 6» teilte die Reederei mit, die Reise wäre für den Großteil der rund 2000 Passagiere ohnehin am Montag planmäßig zu Ende gegangen. Die unfreiwillige Pause treffe demnach sowohl diejenigen, die eine Anschlusskreuzfahrt gebucht hatten, als auch die Gäste, die in Dubai an Bord gehen wollten. Für alle Gäste, die ihre Reise hätten fortsetzen wollen, organisiert Tui Cruises den Angaben zufolge aktuell Rückflüge. «RTL.de» hatte zunächst über die beiden Fälle berichtet.

Wie eine Sprecherin des Unternehmens erklärte, betrifft die Absage zunächst nur die aktuelle Kreuzfahrt, die bis zum 10. Januar hätte dauern sollen. Sollte sich daran noch etwas ändern, will Tui Cruises die Gäste rechtzeitig informieren.

Nach Angaben der Reedereien gelten an Bord der Schiffe strenge Corona-Regeln. Demnach sind alle Gäste ab dem 12. Lebensjahr und die Besatzung vollständig geimpft. Zudem werden die Passagiere mehrfach getestet.

Kreuzfahrtverband nach Corona-Fällen: Sicheres Reisen weiter möglich

Trotz der aktuellen Corona-Fälle auf der «Aida Nova» von Aida Cruises und «Mein Schiff 6» der Reederei Tui Cruises betrachtet der internationale Branchenverband Clia Kreuzfahrten weiter als sichere Reisen. «Grund dafür sind die hohen Eingangsbarrieren», sagte der deutsche Clia-Geschäftsführer Helge Grammerstorf am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Auf den Schiffen gelte die 2G-plus- oder sogar 1G-plus-Regel. Dies bedeute, dass bei 2G plus eine Booster-Impfung Voraussetzung ist, das Schiff zu betreten, bei 1G plus, also ausschließlich geimpften Personen, reiche selbst der Genesenen-Status nicht aus. «Die Reedereien reagieren schnell und sehr konsequent.»

Zusätzlich müssten sich Passagiere unmittelbar vor Reisebeginn einem PCR-Test unterwerfen, auch während der Fahrt werde getestet. Würden Passagiere während der Reise positiv getestet, sei die Zeit nach der Ansteckung zu kurz für die Tests gewesen, um einen Corona-Fall noch vor der Reise zu entdecken. «Bei so engmaschigen Kontrollen fallen auch Menschen auf, die wahrscheinlich sonst gar nicht entdeckt worden wären», sagte Grammerstorf.

Weltweit gebe es rund 360 Kreuzfahrtschiffe, Grammerstorf ging davon aus, dass derzeit rund 70 Prozent unterwegs sind. «Bis zum Sommer werden es rund 90 Prozent sein.» Seiner Meinung nach müssten die wenigen aktuellen Corona-Fälle in Relation zu den vielen Tausend Kreuzfahrtpassagieren gesetzt werden, die gerade unterwegs sind. Zumal es sich bei den aktuellen Fällen nach seiner Kenntnis ausschließlich um asymptomatische oder sehr milde Verläufe handele.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Tourismus 2025 ist geprägt von einem tiefgreifenden Wertewandel. Dabei gilt: Erlebnis vor Erholung, Qualität vor Quantität. Während klassische Urlaubsformate an Bedeutung verlieren, setzen Reisende verstärkt auf sinnstiftende, hochwertige Erlebnisse, so eine aktuelle Mastercard-Analyse.

Hohe Gebühren und Steuern haben das Flugangebot zu deutschen Flughäfen verknappt. Weil weniger Flüge auch weniger Besucher bedeuten, verlangt die Branche ein politisches Signal.

Der Reiseveranstalter Dertour hat nach eigenen Angaben eine starke Wintersaison hinter sich. Der Branchenzweite verzeichnete ein Gästeplus von 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Von Januar bis März 2025 wurden weniger internationale Übernachtungen registriert als im Vorjahreszeitraum. Chancen für den deutschen Incoming-Tourismus sieht die DZT für die kommende Sommersaison vor allem im innereuropäischen Reiseverkehr.

In Zeiten von Übertourismus und Klimakrise will die dänische Hauptstadt ihre Gäste erneut zum nachhaltigeren Reisen animieren. Die Kampagne «CopenPay» wird auf einen längeren Zeitraum, mehr Angebote und mit einem Fokus auf Zugreisende ausgeweitet. 

Rund 1,2 Millionen Besucherinnen und Besucher aus aller Welt feierten vom 9. bis 11. Mai 2025 den 836. Geburtstag von Deutschlands größtem Hafen. Bei sonnigem Frühlingswetter wurde die von der Veranstalterin erwartete Besucherzahl übertroffen - Menschen aus Hamburg und aller Welt genossen drei Tage voller Musik, Begegnungen und maritimer Erlebnisse.

Wegen des Verdachts des Subventionsbetrugs geriet der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern an den Rand des Ruins. Nun soll sich ein gesonderter Ausschuss im Landtag mit den Vorgängen befassen.

Eine neue Umfrage von Booking.com zeigt, dass das Bewusstsein für die sozialen und ökologischen Folgen des Reisens unter deutschen Urlauberinnen und Urlaubern weiter wächst.

Trotz Inflation und steigender Alltagskosten bleibt die Reiselust der Deutschen hoch. Etwa zwei Drittel der Befragten planen 2025 eine Reise von mindestens sieben Tagen. Damit bleibt das Niveau im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert.

Sie sind Vielflieger? Dann kennen Sie das Drama: Koffer gepackt, alles im Zeitplan, und zack – die Durchsage am Gate: „Ihr Flug verspätet sich.“ Na super. Aber jetzt kommt der gute Teil: In vielen Fällen steht Ihnen bares Geld zu – und zwar ganz offiziell! Klingt gut, oder? Der Haken: Die Regeln sind nicht ganz ohne. Aber keine Sorge – wir bringen Ordnung ins Chaos der EU-Fluggastrechte. Lesen Sie weiter, denn wer viel fliegt, kann hier richtig abräumen.