myclimate vergibt Award für nachhaltigen Tourismus

| Tourismus Tourismus

Die gemeinnützige Klimaschutzorganisation myclimate hat auf der ITB Unternehmen und Organisationen aus der Branche mit den myclimate-Awards ausgezeichnet. Preisträger waren die Twerenbold Gruppe und die Hochschule Luzern aus der Schweiz sowie das GreenSign Institut aus Deutschland. Vor der Awardverleihung führte myclimate eine Podiumsdiskussion zum aktuellen Stand von Klimaschutzprojekten und zur Vermeidung von «Greenwashing» durch. Am Messestand an der ITB stellt myclimate die Produktweiterentwicklung bei myclimate «Cause We Care» vor.  

Die Twerenbold Reisen Gruppe mit ihren vier Reiseunternehmen Twerenbold Reisen, Reisebüro Mittelthurgau, Imbach Reisen und Vögele Reisen überzeugte die Jury durch ihren ganzheitlichen nachhaltigen Ansatz in allen drei Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales. So werden sowohl die eigenen Angebote als auch die firmeninternen Prozesse und Abläufe umfänglich – inklusive der vor- und nachgelagerten Emissionen (Scope 1, 2 und 3) – bemessen. Durch gezielte Kommunikation werden Kunden zu einem bewussteren Reiseverhalten animiert. Sowohl technische Neuerungen, zum Beispiel bei den Excellence Flusskreuzfahrtschiffen in der Flotte von Reisebüro Mittelthurgau, als auch beständige Verbesserungen der eigenen Prozesse, garantieren eine konstante Senkung des eigenen Klimafußabdrucks. Die freiwillige Unterstützung von Projekten außerhalb der eigene Wertschöpfungskette unter Einbeziehung der Kunden rundet den ganzheitlichen Ansatz der Twerenbold Gruppe ab. Folgerichtig durfte Karim Twerenbold, der Präsident des Verwaltungsrates der Twerenbold Reisen Gruppe, den myclimate Award als «Industriepionier für ganzheitlich nachhaltiges und umweltbewusstes Reisen» entgegennehmen.  

Die Auszeichnung als «Vorreiter in Forschung und Förderung von nachhaltigen Tourismus- und Mobilitätslösungen» wurde an die Hochschule Luzern (HSLU), in Person von Prof. Urs Wagenseil, Co-Leiter Competence Center Tourismus, verliehen. Deren Institut für Tourismus und Mobilität entwickelt mit ihrer professionellen Forschung die Tourismusbranche und einzelne Leistungsträger weiter. Der praxisorientierte Ansatz sorgt für zukunftsweisende Projekte und effektiv eingeführte nachhaltigere Angebotsgestaltungen. Aktuelle Beispiele sind das Projekt «Nachhaltige Tourismusentwicklung in den Alpen» oder die «Nachhaltigkeitstransformation und ökonomische Inwertsetzung der Nachhaltigkeit in der Destination Luzern». Zudem integriert die HSLU Klimaschutz und Nachhaltigkeit umfassend in die eigenen Studiengänge und bietet niederschwellige Weiterbildungsangebote für Mitarbeitende und Verantwortliche im Tourismus an. 

Den myclimate Award 2024 als «Führende Hotelzertifizierung im Bereich Nachhaltigkeit in Deutschland» gewann das GreenSign Institut aus Berlin. Mit ihrem fünfstufigen Zertifizierungssystem nach internationalen Rahmenwerken prüft GreenSign nicht nur den IST-Zustand der Nachhaltigkeit, sondern weist zeitgleich einen Weg zu einer kontinuierlichen Verbesserung und Weiterentwicklung. Der Service und die Zertifizierung ist vom Globalen Rat für nachhaltigen Tourismus, dem «Global Sustainable Tourism Council» anerkannt und richtet sich sowohl an familiengeführte Hotels als auch an die großen Hotelketten. Unter anderem wurden für das Bilanzierungsjahr 2022 über 180 unternehmerische CO2-Berechnungen und Schritte zur Reduktion mit der webbasierten Plattform myclimate smart3 für die Zertifizierung durchgeführt. Der Preis wurde von der Geschäftsführerin Suzann Heinemann entgegengenommen

myclimate verleiht seit mehr als zehn Jahren die ITB-Awards für die erfolgreiche Integration oder maßgebliche Innovationen in Forschung und Implementierung von Maßnahmen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit in touristische Angebote. Die myclimate Award-Zeremonie fand am Mittwoch, den 6. März auf der Lighthouse Stage in Halle 4.1 statt. Marken wie die Accor Gruppe, Studiosus-Reisen oder die Destination Davos-Klosters gehörten in der Vergangenheit zu den Preisträgern. 

«Der Tod des Offsettings»

Vor der Zeremonie diskutierten Kai Platz, Experte für Reisen, Tourismus und Gemeinwohlökonomie beim «Forum Nachhaltig Wirtschaften», und myclimate Co-Geschäftsführer Kai Rassmus Landwehr darüber, wie Unternehmen im Tourismus der «Greenwashing-Falle» entgehen. Der Wechsel von «klimaneutral und Kompensation» hin zu «Reduktion ausserhalb der eigenen Wertschöpfungskette (Beyond-Value-Chain Mitigation) stellt dafür gemäß myclimate nicht einfach eine andere Kommunikation dar. Vielmehr ermöglicht es Unternehmen, Haltung zu zeigen und wirksamen Klimaschutz zu ermöglichen, ohne dabei die eigene Verantwortung in Frage zu stellen und die eigene Kundschaft missverständlich zu informieren. Den aus myclimate-Sicht «großen Schritt» haben laut Aussage von Kai Landwehr die myclimate Kunden und Partner vollumfänglich mitgetragen. Damit folgen die Unternehmen den aktuellen Empfehlungen der Science-based Targets Inititative (SBTi). 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Sommer, Sonne Urlaub: Für manch einen ging es da auch aus anderen Bundesländern oder dem Ausland nach Hessen. Einige Kommunen zeigen sich zufrieden mit den bisherigen Besucherzahlen für die warme Jahreszeit. Die Stimmung in der Branche bleibt aber angespannt. 

Der Sommer geht zu Ende und damit die Urlaubs-Hauptsaison. Doch der Altweiber-Sommer und der Herbst stehen schon an, und Mecklenburg-Vorpommern wirbt für eine «Rauszeit» im Nordosten.

Schweden schafft die Luftverkehrsteuer ab und stärkt damit die Reise- und Luftverkehrswirtschaft. Für den Deutschen Reiseverband​​​​​​​ geht das Land den richtigen Weg. In Deutschland dagegen wurde die Abgabe erst kürzlich angehoben.

Sonne, Sand und Meer - Italiens Strände sind eine Goldgrube für die Betreiber von Strandbädern. Dort soll jetzt aber der raue Wind des Wettbewerbs blasen.

Eine Analyse von 252 Urlaubsbeschwerden in Österreich zeigt, dass auch dieser Reise-Sommer oft wenig erholsam verlaufen ist. Viele Urlauber kannten zudem den Unterschied zwischen einer Pauschalreise und einer gebuchten Einzelleistung nicht.

Reisende aus den USA besuchen im Durchschnitt 277 verschiedene Webseiten, bevor sie eine Reise buchen. Das ist laut Daten von Expedia mehr als siebenmal so viel wie 2013, als Reisende vor der Buchung 38 Webseiten besuchten. 

Um den Ansturm auf das Matterhorn besser in den Griff zu bekommen, denkt der Walliser Tourismusort Zermatt über eine Eintrittsgebühr von 12,70 Euro nach. Nach Informationen von SRF wird die Erhebung einer solchen Abgabe derzeit rechtlich abgeklärt.

Brandenburg kann ein Plus bei den Übernachtungen aufweisen - aber es gibt regionale Unterschiede. Wichtig ist Urlaubern nach einer Erhebung das Thema ökologische Nachhaltigkeit.

Welches Ausweisdokument ist nötig, braucht es ein Visum? Urlauber sollten sich immer rechtzeitig und selbstständig über die Einreisebestimmungen informieren. Eine Entscheidung des Amtsgerichts München zeigt: Sonst bleibt man womöglich auf hohen Kosten sitzen.

Das Klischee des spießigen Campers ist längst überholt – doch wie sieht dann der typische deutsche Camper bzw. die deutsche Camperin aus? Das Portal CamperDays wirft einen  Blick auf die Branche und beleuchtet aktuelle Fakten und Zahlen zum Campingtourismus.