Tourismusbranche im Südwesten schüttelt Corona-Folgen langsam ab

| Tourismus Tourismus

Die Tourismusbranche im Südwesten hat die Folgen der Corona-Pandemie weitgehend überwunden. Dafür sprechen vorläufige Zahlen des Statistischen Landesamtes. In der Sommersaison 2023 verzeichneten die Tourismusbetriebe im Land 14,0 Millionen Ankünften und 35,2 Millionen Übernachtungen. Das ist das höchste bisher erreichte Ergebnis, wie die Statistiker am Donnerstag mitteilten. Die Sommersaison dauert immer von Mai bis Oktober.

Im Vergleich zur Sommersaison 2022, die bereits von der Erholung nach der Pandemie geprägt war, seien das 6,4 Prozent mehr Ankünfte und 4,4 Prozent mehr Übernachtungen. Und auch die Vor-Corona-Zahlen aus dem Jahr 2019 - die bisherigen Höchstwerte - wurden übertroffen: bei den Ankünften um 0,2 Prozent und bei den Übernachtungen um 1,8 Prozent.

Die stärksten Monate der Tourismuskonjunktur waren den Angaben nach die Sommermonate Juli und August mit zusammengenommen 12,9 Millionen Übernachtungen. Die höchsten Zuwächse verzeichneten hingegen die Monate Mai und September. Das Plus an Übernachtungen gehe in erster Linie auf Zuwächse bei inländischen Touristen zurück, hieß es.

Insgesamt kamen im Sommer rund 10,7 Millionen oder 76,5 Prozent der Gäste aus Deutschland. Hinzu kamen knapp 3,3 Millionen ausländische Gäste. Was die Statistik auch zeigt: Bei den Übernachtungen stieg der Anteil von Buchungen aus dem Ausland zwar wieder leicht an. Mit 21,0 Prozent lag er aber noch unter dem Vor-Corona-Wert (22,3 Prozent).

Bei den Touristen aus dem Ausland lag die Schweiz mit 1,7 Millionen Übernachtungen erneut auf dem Spitzenplatz. Ein Plus von 5,8 Prozent gegenüber 2022. Dahinter folgten die Niederlande und Frankreich.

Die Rekordwerte zeigen laut Tourismus-Staatssekretär Patrick Rapp, dass der Tourismus in Baden-Württemberg trotz multipler Krisen zu neuer Stärke gefunden hat. Die Zahlen ließen die Branche aufatmen, teilte er mit. Alle Regionen hätten sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert, sieben von neun erreichten neue Höchstwerte. Insbesondere städtisch geprägte Gebiete wie die Region Stuttgart oder der Norden des Landes spürten aber noch Auswirkungen der Corona-Pandemie. (mit dpa)

Die baden-württembergischen Regionen in Zahlen

  • Nördliches Baden-Württemberg ggü. 2022: +8,3 Prozent (ggü. 2019: −1,9 Prozent),
  • Schwäbische Alb +4,8 Prozent (+4,3 Prozent),
  • Region Stuttgart +4,7 Prozent (−3,5 Prozent),
  • Württembergisches Allgäu-Oberschwaben +4,2 Prozent (+8,4 Prozent),
  • Nördlicher Schwarzwald +4,1 Prozent (+1,2 Prozent),
  • Gebiet Bodensee +3,9 Prozent (+7,1 Prozent),
  • Mittlerer Schwarzwald +3,3 Prozent (+3,0 Prozent),
  • Hegau +2,8 Prozent (+0,2 Prozent),
  • Südlicher Schwarzwald +1,8 Prozent (+2,2 Prozent).

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die nächste Weltausstellung findet ab 13. April 2025 in Osaka unter dem Motto «Designing Future Society for Our Lives» statt. Und einmal mehr will die Schweiz mit ihrem Pavillon für Aufsehen sorgen. Der Anspruch ist klar: Es soll ein möglichst leichter, umweltverträglicher Auftritt mit der geringsten CO2-Bilanz aller Schweizer Pavillons werden. Iwan Funk, Co-CEO bei Bellprat Partner und Teil des internationalen, interdisziplinären Projektteams, im Gespräch mit tageskarte.io über die grossen Ambitionen an der Expo 2025 in Osaka.

Mit Warnwesten und Banner auf dem Rollfeld: In mehreren Städten haben Klimaaktivisten Flughäfen ins Visier genommen. Welche Rechte haben Reisende, wenn der Flieger sich verspätet oder nicht abhebt?

Dollar aus den USA, Pfund aus Großbritannien oder Lira aus der Türkei: Münzen und Scheine sind ein Souvenir, das viele von einer Reise mitbringen – oft unfreiwillig. Und dann? Lohnt der Umtausch?

Die Talsperren im Vogtland locken jedes Jahr Hunderttausende Ausflügler und Camper an. Nicht nur mit dem längsten FKK-Strand Mitteldeutschlands. Neue Investitionen sollen weiteren Schwung bringen. Touristiker planen ein neues Erlebniszentrum.

Im Hamburger Schokoladenmuseum Chocoversum bekommt man Wissen über den Geschmack vermittelt. Die süßen Touren sind beliebt. Teilweise ist das Haus schon morgens ausgebucht.

Als Bauaufsichtsbehörde hat die Region Hannover die meisten Innenräume von Schloss Marienburg bei Hildesheim gesperrt. Dennoch soll es Vermarktungskonzepte geben - auch wegen einer Erfolgsserie.

Im Lufthansa-Konzern fetzen sich die Gewerkschaften. Bei der Ferienflieger-Tochter Discover wollen Piloten und Flugbegleiter gemeinsame Sache machen und eine dritte Gewerkschaft ausbooten.

Zweisamkeit im Urlaub? Nicht für jeden ein Traum. Jeder Zehnte wünscht sich die Ferien lieber ohne den Partner zu verbringen. Häufigste Störfaktoren unter Pärchen sind die schlechte Laune des anderen und übermäßige Handynutzung.

Die TUI setzt ihr starkes Ergebnis- und Umsatzwachstum fort und berichtet ein erfolgreiches 3. Quartal des Geschäftsjahres 2024: Mit 5,8 Millionen Gästen im Berichtszeitraum erreichte der Touristikkonzern einen Rekordumsatz von 5,8 Milliarden Euro. Der Umsatz lag um 9 Prozent über dem Vorjahr.

Das Phänomen des «Strandsterbens» ist auch in Spanien zu beobachten. Experten sehen eine Ursache darin, dass Küsten direkt bis zum Strand bebaut wurden. Erste Küstenorte treffen drastische Maßnahmen.