Touristen in Griechenland sollen mit höherer Bettensteuer für Umweltschäden zahlen

| Tourismus Tourismus

Die griechische Regierung plant eine Erhöhung der Bettensteuer, um Touristen für Umweltschäden zur Verantwortung zu ziehen. Die Pläne stoßen jedoch auf Widerstand bei den Hoteliers des Landes, insbesondere beim griechischen Hoteliersverband POX, der eine Überprüfung der Maßnahme fordert.

Wie unter anderem RND berichtet, hatte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am vergangenen Wochenende angekündigt, den Haushaltsposten für Katastrophenhilfe von 300 auf 600 Millionen Euro zu erhöhen. So soll auf die jüngsten Naturkatastrophen wie die verheerenden Waldbrände Ende August und die Überschwemmungen in Thessalien Anfang September besser reagiert werden können. 

Um dieses Budget zu verdoppeln, plant die Regierung, die Übernachtungsabgabe in griechischen Hotels zu erhöhen. Diese Maßnahme wird jedoch vom Hoteliersverband kritisiert, der befürchtet, dass sie die Wettbewerbsfähigkeit Griechenlands im Vergleich zu anderen Urlaubsländern beeinträchtigen könnte.

Bisher beträgt die Abgabe in Ein- und Zwei-Sterne-Hotels 50 Cent pro Gast und Nacht und soll auf 1,50 Euro verdreifacht werden. In Drei-Sterne-Hotels steigt die Abgabe von 1,50 Euro auf drei Euro, während Gäste in Fünf-Sterne-Hotels künftig zehn Euro anstelle von vier Euro zahlen sollen.

Ursprünglich wurde die Übernachtungssteuer während der griechischen Schuldenkrise 2016 eingeführt, um zusätzliche Einnahmen für den Staat zu generieren. Nachdem das Land die Krise überwunden hat, fordert der Hoteliersverband seit langem die Abschaffung dieser Abgabe. Der Verbandschef, Grigoris Tasios, kritisiert nun, dass die Regierung die Übernachtungsabgabe in eine Art "Grüne Steuer" umwandelt, die von Touristen und Geschäftsreisenden erhoben wird.

Der Verband bemängelt zudem, dass die Abgabe nicht an die Übernachtungskosten gekoppelt ist. Dies führt dazu, dass die Übernachtung in günstigen Fünf-Sterne-Hotels auf dem Land um mehr als zehn Prozent teurer wird, während die Abgabe für Luxushotels auf Inseln wie Mykonos oder Santorin, die hohe Übernachtungspreise verlangen, kaum ins Gewicht fällt. Der Hoteliersverband plädiert daher dafür, die Gäste der teureren Hotels stärker zur Kasse zu bitten und gleichzeitig diejenigen Touristen zu entlasten, die sich nur ein preisgünstiges Hotelzimmer leisten können.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Im Jahr 2025 suchen Reisende zunehmend nach Erlebnissen, die Menschen zusammenbringen - von Sportevents über Kunstausstellungen bis hin zu Gaming-Urlaub, so der Reisetrends-Report von Skyscanner.

Die letzten warmen Sommertage klingen langsam aus und der Herbst hält Einzug – kälteres Wetter und kürzer werdende Tage inklusive. Doch wohin zieht es deutsche Reisende nach den heißen Sommermonaten besonders?

Die Expedia Group hat eine Studie vorgestellt, die die Vorlieben der wachsenden asiatischen Mittelschicht beleuchtet. Diese Bevölkerungsschicht wird bis 2030 voraussichtlich 3,5 Milliarden Menschen zählen und damit zwei Drittel der weltweiten Mittelschicht ausmachen.

Das Reiseportal Urlaubsguru hat einen Trendreport für das kommende Jahr veröffentlicht: Thailand ist das Nummer 1 Fernreise-Trendziel für 2025, zwei Drittel aller Befragten trinken im Urlaub mehr Alkohol als zuhause.

Geschäftsreisende sind ein beliebtes Ziel für Hacker. 70 Prozent wurden bereits Opfer eines Cyber-Angriffs, 24 Prozent davon sogar mehrfach. Wer regelmäßig geschäftlich reist, ist sich der Bedrohung meist bewusst.

Das Consumer Choice Center hat seinen fünften jährlichen Europäischen Bahnhofsindex veröffentlicht. Die neueste Ausgabe beleuchtet die zahlreichen Herausforderungen, mit denen die Bahnhöfe in diesem Jahr konfrontiert waren.

Das Hotelzimmer gefällt nicht. Doch wann darf man ein Neues verlangen? Und wann gibt es nach der Reise sogar Geld zurück? Reiserechtler Prof. Ernst Führich erklärt anhand verschiedener Gerichtsentscheidungen, was bei Pauschalreisen gilt.

Der Deutsche Tourismusverband feiert in diesem Jahr ein Jubiläum: Seit 30 Jahren zeichnet der Verband Ferienhäuser und Ferienwohnungen mit Sternen aus und setzt damit Maßstäbe für Qualität und Transparenz im deutschen Tourismus.

Der Klimawandel macht sich in den französischen Alpen bemerkbar. Für Wintersport mangelt es immer öfter an Schnee. Zwei Orte schließen jetzt ihre Skistationen.

Das Vorhaben der Regierung sorgte für große Unruhe im Tourismussektor. Hoteliers befürchteten vor allem zu großen Aufwand beim Sammeln von noch mehr Daten ihrer Kunden. Jetzt kommt Entwarnung.