Touristikkonzern Tui trennt sich nach einem Datenskandal von seiner Beteiligung an der Reisebürokette RTK. Tui verkaufe seine 25-Prozent an dem bisherigen Gemeinschaftsunternehmen an die Raiffeisen Touristik Group (RTG), der bereits die übrigen 75 Prozent gehören, teilten beide Unternehmen am Mittwoch mit. Im Gegenzug übernehme TUI die RTK-Anteile an der Reisebürokooperation Tui Travel Star, die bisher beiden je zur Hälfte gehörte. Die Zusammenarbeit mit RTK werde unter veränderten Vorzeichen fortgesetzt. Tui-Reisen könnten damit weiter auch in den RTK-Reisebüros gebucht werden.
Damit zieht Tui die Konsequenzen aus der unerlaubten Weitergabe von Buchungsdaten an die Konkurrenz. Das «Handelsblatt» hatte im März berichtet, dass RTK Umsatzdaten zu Tui-Buchungen an den Konkurrenten FTI weitergegeben habe. RTK gestand den Fehler wenig später ein, betonte aber, dass keine Kundendaten betroffen waren. Tui sprach von einem «groben Vertrauensbruch» und kündigte Konsequenzen an.