Der Tui-Konzern will am Firmensitz Hannover viele Büros aus verschiedenen Einheiten zusammenlegen, um flexibleres Arbeiten zu fördern und die Kosten zu drücken. Rund um den bisherigen Tui-Deutschland-Komplex an der Karl-Wiechert-Allee 23 soll in den kommenden Monaten auch ein «Tui-Campus» entstehen.
Vorstandschef Fritz Joussen informierte die Belegschaft jetzt über den Stand der Pläne. Der in der Nachbarschaft gelegene Hauptsitz der Tui-Gruppe (Karl-Wiechert-Allee 4) und die Büros im Heidkampe sollen im Gegenzug aufgegeben werden. An dem Gemeinschaftsstandort entstehen dafür unter anderem offene Arbeitsflächen und geteilte Arbeitszonen.
Die Veränderungen hingen auch mit den Homeoffice-Erfahrungen aus der Corona-Zeit zusammen - entsprechende Überlegungen für mehr mobile Arbeit habe es aber auch schon davor gegeben, so der Tui-Chef. Es sei klar, «dass wir deutlich weniger Büroflächen benötigen werden». So lasse sich eine mittelgroße zweistellige Millionensumme einsparen.
Der Geschäftseinbruch in der Touristik hatte den größten Reisekonzern im vergangenen Jahr schwer getroffen. Staat und Eigentümer helfen Tui mit Milliarden. Das Unternehmen investierte schon vor der Krise in die Digitalisierung und suchte nach Möglichkeiten für mehr Effizienz. Es fallen dabei auch etliche Jobs weg.
Durch flexiblere Arbeitsformen und -orte sollen aber auch «Motivation, Kreativität und Engagement» der Beschäftigten gefördert werden, erklärte Joussen. Freiraum für eigene Entscheidungen könne zudem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern sowie das Pendeln verringern. «Es wird Absprachen innerhalb von Teams geben, wann Präsenz im Büro notwendig ist.» (dpa)