Unehelicher Sex verboten: Indonesien beruhigt Urlauber

| Tourismus Tourismus

Nach Diskussionen über künftige Strafen für unverheiratete Paare in Indonesien bemüht sich die Regierung um Schadensbegrenzung in der Tourismusbranche. Ausländische Besucher, die miteinander Urlaub in Indonesien machen, müssten nicht befürchten, etwa wegen Geschlechtsverkehrs oder Zusammenlebens außerhalb der Ehe belangt zu werden, erklärte der Vize-Justizminister des südostasiatischen Inselstaats, Edward Hiariej, am Montag.

Laut Gesetzesentwurf dürfe die Polizei nur Ermittlungen aufnehmen, wenn ein Familienmitglied eine Beschwerde einreiche, also etwa die Eltern eines Unverheirateten. Diese Bestimmungen würden verhindern, dass örtliche Behörden oder Ordnungshüter unverheiratete zusammenwohnende Paare verfolgten, ergänzte Hiariej.

Hintergrund sind Gesetzesreformen im bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt, die das Parlament in der vergangenen Woche abgesegnet hatte (Tageskarte berichtete). Mit ihrem Inkrafttreten 2025 wird sich die Gesetzeslage für unverheiratete Paare drastisch verschärfen: Sex außerhalb der Ehe wird verboten und mit bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft. Auch zusammen wohnen dürfen Unverheiratete dann nicht mehr. Menschenrechtler kritisieren das geplante Gesetz als tiefen Eingriff in die Rechte und Freiheiten der Bürger.

Am Sonntag hatte Balis Gouverneur Wayan Koster unterstrichen, dass die Provinzverwaltung weiter die Daten über den Ehestatus von Besuchern vertraulich behandele und diese auch nicht bei der Ankunft an Unterkünften der beliebten Ferieninsel abgefragt würden. Nach mehr als zwei verlustreichen Pandemiejahren hofft Indonesiens Tourismusbranche - allem voran mit Bali als Top-Ziel - auf viele Urlauber zur anstehenden Weihnachts- und Jahreswechselzeit.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Auf Mallorca und auch anderswo in Spanien gab es dieses Jahr schon einige Demonstrationen gegen Massentourismus. Nun äußert sich der Vorstandschef des Reisekonzerns Tui - und zeigt Verständnis.

Ferienerlebnisse für die ganze Familie, lebendige Metropolen und historische Sehenswürdigkeiten sind die Favoriten bei den internationalen Besuchern der DZT-Website – so das aktuelle Ranking der Umfrage „Die Top 100 der beliebtesten Reiseziele in Deutschland“.

Die nächste Weltausstellung findet ab 13. April 2025 in Osaka unter dem Motto «Designing Future Society for Our Lives» statt. Und einmal mehr will die Schweiz mit ihrem Pavillon für Aufsehen sorgen. Der Anspruch ist klar: Es soll ein möglichst leichter, umweltverträglicher Auftritt mit der geringsten CO2-Bilanz aller Schweizer Pavillons werden. Iwan Funk, Co-CEO bei Bellprat Partner und Teil des internationalen, interdisziplinären Projektteams, im Gespräch mit tageskarte.io über die grossen Ambitionen an der Expo 2025 in Osaka.

Mit Warnwesten und Banner auf dem Rollfeld: In mehreren Städten haben Klimaaktivisten Flughäfen ins Visier genommen. Welche Rechte haben Reisende, wenn der Flieger sich verspätet oder nicht abhebt?

Dollar aus den USA, Pfund aus Großbritannien oder Lira aus der Türkei: Münzen und Scheine sind ein Souvenir, das viele von einer Reise mitbringen – oft unfreiwillig. Und dann? Lohnt der Umtausch?

Die Talsperren im Vogtland locken jedes Jahr Hunderttausende Ausflügler und Camper an. Nicht nur mit dem längsten FKK-Strand Mitteldeutschlands. Neue Investitionen sollen weiteren Schwung bringen. Touristiker planen ein neues Erlebniszentrum.

Im Hamburger Schokoladenmuseum Chocoversum bekommt man Wissen über den Geschmack vermittelt. Die süßen Touren sind beliebt. Teilweise ist das Haus schon morgens ausgebucht.

Als Bauaufsichtsbehörde hat die Region Hannover die meisten Innenräume von Schloss Marienburg bei Hildesheim gesperrt. Dennoch soll es Vermarktungskonzepte geben - auch wegen einer Erfolgsserie.

Im Lufthansa-Konzern fetzen sich die Gewerkschaften. Bei der Ferienflieger-Tochter Discover wollen Piloten und Flugbegleiter gemeinsame Sache machen und eine dritte Gewerkschaft ausbooten.

Zweisamkeit im Urlaub? Nicht für jeden ein Traum. Jeder Zehnte wünscht sich die Ferien lieber ohne den Partner zu verbringen. Häufigste Störfaktoren unter Pärchen sind die schlechte Laune des anderen und übermäßige Handynutzung.