VIR-Analyse Pauschalreisen: Türkei und Spanien – und am liebsten All-Inclusive

| Tourismus Tourismus

Antalya und Palma de Mallorca an der Beliebtheitsspitze: Die beiden Warmwasserziele waren in diesem Sommer wieder die Favoriten der deutschen Urlauber. Zudem erlebt All-Inclusive eine große Nachfrage. Dies sind nur zwei der Ergebnisse aus der Daten-Analyse des Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) in Zusammenarbeit mit dem Reisetechnologie-Anbieter Amadeus. Untersucht hatten sie die online gebuchten Pauschalreisen mit Abreisedatum zwischen 15. Juni und 31. August 2023. 

Auf Antalya mit Platz 1 sowie Palma de Mallorca auf Rang 2 folgten Hurghada, Heraklion, Rhodos, Kos, Fuerteventura, Gran Canaria, Teneriffa-Süd sowie Izmir. Damit präsentierte sich die Top 10-Liste praktisch exakt wie im vergangenen Jahr. Lediglich Rang 9 und 10 haben ihre Plätze getauscht. Prozentual etwas zugelegt hat die Destination Ägypten bzw. die Region Hurghada. Spanien ist dagegen stabil geblieben. 

Neben den Favoriten unter den Reisezielen haben sich der VIR und Amadeus weitere Faktoren der Buchungen angesehen. Mit mehr als 80 Prozent entschieden sich die Online-Buchenden für einen Aufenthalt im 5- oder 4-Sterne-Hotel. 3 Sterne wählten dagegen rund 14 Prozent. Diese Werte ähneln ebenfalls stark den Daten vom vergangenen Jahr. Im Vergleich mit 2019 wird allerdings sichtbar, dass die Buchungen für 5-Sterne-Hotels nach Corona zugelegt haben. 

Auch die durchschnittliche Länge des Urlaubs haben der VIR und Amadeus ermittelt. Zu etwa 40 Prozent waren die Aufenthalte 8 bis 13 Nächte lang – zu gut 31 Prozent 7 Nächte. Rund fünf Prozentpunkte höher lag der Anteil der Reisen mit einem Aufenthalt von 3 bis 6 Nächten. Hier liegt der Wert bei etwa 19 Prozent. Kaum Veränderung gab es dagegen bei den reservierten Zimmertypen. Mit rund 70 Prozent wurden Doppelzimmer am häufigsten gebucht.

Reisende wünschen sich kalkulierbare Kosten:

Neben einer leicht kürzeren Urlaubsdauer verglichen mit 2019 sticht ein weiterer Wert der Untersuchung heraus. So entschieden sich 2023 rund 68 Prozent der Online-Buchenden für einen Urlaub mit All-Inclusive-Versorgung. Dieser Wert liegt rund 10 Prozent höher als vor der Pandemie. 

Entsprechend hatten in der Vergangenheit auch mehr Urlaubende Halbpension oder sogar nur Übernachtung mit Frühstück gebucht – für den VIR-Vorstand ein klares Indiz dafür, dass Reisende sich den Urlaub weiter so kalkulierbar wie möglich gestalten möchten: „Inflation und hohe Energiepreise verunsichern die Menschen“, so Michael Buller. „All-Inclusive-Reisen senken die Nebenkosten – da ist die Beliebtheit dieser Verpflegungsart eine klare Folge.“

Nachvollziehbar ist die Beliebtheit dieser Verpflegungsart auch, wenn man auf die Preisentwicklung der Top-Ziele schaut. Zahlten Verbraucher für eine siebentägige Reise mit zwei Personen in einer 4-Sterne-Unterkunft pro Person im Sommer vor Corona im Schnitt nur rund 710 Euro für einen Urlaub in der Region Antalya, waren es 2022 bereits 872 Euro und in diesem Jahr sogar 947 Euro. Gründe sind natürlich auch die gestiegenen Flugpreise, höhere Personalkosten in den Zielgebieten sowie beim Wareneinsatz etwa von Lebensmitteln. 

„Auch die Reise-Industrie ist nun erwiesenermaßen in der Realität angekommen“, so Michael Buller, „Die Zeiten von Reisen zu Ramschpreisen sind damit endgültig vorbei. Positiv ist zu beobachten, dass Verbraucher auf Reisen trotz der gestiegenen Preise nicht verzichten möchten und sie heute womöglich sogar mehr wertschätzen.“

Erholungssuchende buchen meist einige Wochen im Voraus

Eine weitere Erkenntnis ist, dass Online-Buchende ihren Urlaub deutlich kurzfristiger buchen als früher. Etwa ein Viertel entschied sich zwischen 15 und 42 Tagen im Voraus. Knapp 50 Prozent der Reisen wurden für die Sommerferien sogar zwischen 0 und 42 Tagen gebucht, was einen erheblichen Anstieg gegenüber 2022 darstellt. Ebenfalls auffällig: Flexibilität ist nach wie vor gefragt. Denn knapp 19 Prozent entschieden sich für kostenlose Stornierungs- und/oder Umbuchungsoptionen oder haben diese kostenpflichtig dazugebucht. 

„Neben dem starken Trend zu All-Inclusive ist dies ein weiteres spannendes Ergebnis unserer Analyse“, kommentiert Michael Buller. „Während Corona haben sich die Menschen an eine gewisse Flexibilität gewöhnt, auf die viele von ihnen auch jetzt ungern verzichten möchten – sei es, weil es nun so gelernt ist oder weil sie ihre finanzielle Situation als unsicher einschätzen.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Gerade in den Sommermonaten spielt der Tourismus im Nordosten eine große Rolle. Doch für Arbeitskräfte wird die Suche nach bezahlbaren Wohnungen zunehmend schwierig, wie eine Gewerkschaft kritisiert.

Als erste Stadt der Welt verlangte Venedig dieses Jahr von Tagesbesuchern Eintritt. Jetzt ist Zeit für eine erste Bilanz. Vieles bleibt noch im Ungewissen. Aber fest steht: Künftig wird es teurer.

Mehrere Tausend Menschen sind auf Mallorca auf die Straße gegangen, um gegen Massentourismus zu demonstrieren. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf 20.000. Einige Touristen klatschten Beifall, andere waren eher genervt.

Mit verschiedenen Initiativen arbeiten ostfriesischen Inseln an dem Ziel, klimaneutral zu werden. Auf Spiekeroog versorgt seit Kurzem eine neue Photovoltaik-Anlage Teile des Kurviertels auf der Insel mit erneuerbarer Energie.

Touristen werden in Brandenburg wahrscheinlich einige Euro mehr für den Aufenthalt zahlen müssen. Überall sind künftig Gästebeiträge möglich. Die neue Regelung steckt aber noch in der Vorbereitung. Hotels sollen den Beitrag eintreiben, der dem Tourismus zugutekommen soll.

Zum Ferienstart in Schleswig-Holstein bietet das Land zwischen den Meeren noch Platz für Urlauber. Die Buchungslage ist etwas schlechter als im Vorjahr. Es gibt mehr als einen Grund dafür.

Die berühmte Klosterinsel feiert 1300-jähriges Jubiläum - mit einem neuen traditionellen Garten. Ihre einst so wichtige Strahlkraft zeigt sich noch heute: an der Gartenkunst der ganzen Region.

Wer im Ausland Geld abhebt oder mit der Karte bezahlt, wird gerne mal gefragt, ob die Landeswährung direkt in Euro umgerechnet werden sollte. Was war gleich noch mal die günstigere Option?

In Niedersachsen ist die Hälfte der Sommerferien vorbei - etliche Tage waren kühl, verregnet und windig. Urlaubsgäste im Harz, in der Heide und an der Küste mussten wetterfest sein. Tagesgäste blieben wegen des teils stürmischen Wetters oft zu Hause.

Ein Surfpark in Oberbayern verspricht ab Sommer künstliche Wellen im Zehn-Sekunden-Takt. Sowohl Hobby-Surfer als auch Profis sind angesprochen.