Von Achterbahn bis Magic Carpet: Die neuen Kreuzfahrtschiffe 2023

| Tourismus Tourismus

Es gibt Zuwachs auf den Weltmeeren. Mehr als ein halbes Dutzend größerer und kleinerer Kreuzfahrtschiffe legt 2023 zum ersten Mal ab. An Bord der Neubauten gibt es eine Achterbahn, einen magischen Teppich und Mini-U-Boote. Bestandspflege ist indes bei den großen deutschen Anbietern angesagt. Ein Überblick:

MSC: Antike Göttin legt ab

Nach der kürzlich getauften «MSC World Europa» nimmt MSC Cruises ab Juni 2023 sein zweites Schiff mit Flüssiggasantrieb (LNG) in Betrieb. Die nach einer antiken Göttin benannte «MSC Euribia» soll Platz für gut 6300 Passagiere bieten und zunächst in Nordeuropa kreuzen.

Während der Neubau schon Landstromanschlüsse an Bord hat, werden kommendes Jahr nach Angaben der Reederei die «MSC Preziosa» und die «MSC Fantasia» darauf umgerüstet, so dass dann ein Dutzend Schiffe in der Flotte für diese Art des Schiffsbetriebs ausgelegt ist.

An entsprechend ausgerüsteten Häfen können anliegende Schiffe dann per Landstrom mit Energie versorgt werden, so dass sie selbst während der Liegezeit keine Schadstoffe emittieren.

Celebrity Cruises: Magischer Teppich über dem Meer

Mit der «Celebrity Ascent» bringt die US-Reederei Celebrity Cruises ab Dezember 2023 das vierte Schiff der sogenannten Edge-Klasse an den Start.

Das Alleinstellungsmerkmal dieser Schiffe ist eine freischwebende Plattform an der Seite des Schiffs, die die Reederei Magic Carpet nennt, also magischen Teppich. Er schwebt wie ein Balkon über dem Meer und kann zwischen den Decks nach oben und unten fahren. Das Schiff bietet Platz für 3260 Passagiere und wird zunächst in der Karibik unterwegs sein.

Carnival Cruise Line: Noch ein Schiff mit Achterbahn

Die «Carnival Jubilee» ist das dritte Schiff der sogenannten Excel-Klasse und ebenso wie seine Schwesterschiffe «Mardi Gras» und «Carnival Celebration» mit LNG-Antrieb unterwegs. Erkennungsmerkmal aller drei Schiffe ist eine Achterbahn auf dem Oberdeck.

Die Jubilee soll im Oktober 2023 im englischen Southampton zu ihrer Jungfernfahrt quer über den Atlantik ablegen und danach durch die Karibik kreuzen. Gut 5200 Passagiere können mitfahren.

Außerdem gibt es für Carnival noch mehr Zuwachs aus dem Bestand der Schwesterreederei Costa Kreuzfahrten: Nach der «Costa Luminosa» 2022 wird ab Frühjahr 2023 auch die «Costa Venezia» in der Carnival-Flotte unterwegs sein. 2024 soll mit der «Costa Firenze» ein drittes Schiff folgen. Sie bedienen dann den amerikanischen Markt.

Das Konzept dahinter heißt «Costa by Carnival» und soll laut der Reederei «italienisches Design und südländisches Flair mit der amerikanischen Fun-Philosophie verbinden».

Norwegian Cruise Line: Verspäteter Zuwachs im Sommer

Das zweite von sechs Schiffen der neuen Prima-Klasse soll ab Sommer 2023 fahren. Die «Norwegian Viva» geht aber etwas später in Betrieb als geplant - es sollte schon im Juni losgehen, jetzt wird es wohl Ende August. Als Grund nennt die Reederei Lieferkettenprobleme.

Die Viva kann gut 3200 Passagiere aufnehmen und soll zunächst im Mittelmeer und dann in der Karibik unterwegs sein.

Silversea Cruises: Weniger Schadstoffe durch Hybrid-Antrieb

Die «Silver Nova» ist das elfte Schiff in der Flotte der Reederei, die man im Luxussegment ansiedeln kann. Das Treibstoffkonzept den Schadstoffausstoß reduzieren: Es kombiniert einen LNG-Antrieb mit einem Brennstoffzellensystem und Batterietechnologie. Durch den Hybrid-Antrieb soll das Schiff der neuen Nova-Klasse in den angelaufenen Häfen emissionsfrei betrieben werden können.

Die «Silver Nova» soll knapp 730 Passagiere aufnehmen können und im Sommer 2023 die Fahrt aufnehmen. Zunächst wird das Schiff im Mittelmeer unterwegs sein.

Noch zwei kleinere Schiffe

Die auf Expeditionsreisen spezialisierte britische Kreuzfahrtgesellschaft Swan Hellenic hat mit der «SH Diana» das nach eigenen Angaben größte Schiff seiner Flotte für das Frühjahr 2023 angekündigt. Es bietet Platz für 192 Passagiere, die von gut 140 Crewmitgliedern umsorgt werden sollen.

Auch für Expeditionsreisen gedacht ist die «Seabourn Pursuit» von Seabourn Cruise Line. Es sei das zweite Luxus-Expeditionsschiff der Reederei nach der baugleichen «Seabourn Venture». Mit ihr können bis zu 264 Passagiere reisen und sie hat - wie ihr Schwesterschiff - zwei kleine U-Boote an Bord. In Betrieb gehen soll die Pursuit im Februar 2023, zu den ersten Zielgebieten zählen Grönland und Island.

Modernisierungen bei Tui Cruises, Aida und Hurtigruten

Die großen deutschen Reedereien Aida und Tui Cruises stellen 2023 keine Neubauten in Dienst. Stattdessen gibt es Modernisierungen für die «Mein Schiff 1» und «Mein Schiff 5»: Sie erhalten im Trockendock unter anderem die letzten Umbauarbeiten für einen Landstromanschluss, wie Tui Cruises mitteilt. Auf der «Aida Prima» wird das laut Reederei mit zehn Megawattstunden Kapazität «größte Batteriespeichersystem in der Passagierschifffahrt» in Betrieb genommen.

Die norwegische Reederei Hurtigruten investiert nach eigenen Angaben fast 100 Millionen Euro in die Modernisierung der Flotte: So sollen nach der «MS Richard With» zwei weitere Postschiffe, die «MS Kong Harald» und die «MS Nordlys», Hybridantriebe erhalten.

Drei weitere Schiffe («MS Nordkapp», «MS Polarlys» und «MS Nordnorge») bekommen SCR-Katalysatoren, wodurch sie nach Angaben der Reederei 80 Prozent weniger Stickstoffoxide (NOx) als bisher ausstoßen sollen.

Ein kurzer Ausblick

Auch für 2024 stehen schon einige klangvolle Neuzugänge auf den Weltmeeren in den Startlöchern. Die «Queen Anne» von Cunard soll dann nach zweijähriger Verzögerung endlich ablegen, auch die «Icon of the Seas» von Royal Caribbean und die «Mein Schiff 7» von Tui Cruises werden in Betrieb genommen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Urlaub in Brasilien hat Tui schon lange im Angebot. Jetzt dreht der Reisekonzern die Richtung um – und will in Lateinamerika Urlaub in Deutschland verkaufen.

Der Umsatz der baden-württembergischen Tourismusbranche ist im vergangenen Jahr auf 25,9 Milliarden Euro gestiegen, teilte Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Rapp (CDU) in Stuttgart mit. Das sei ein neuer Rekordwert.

Bei dem Vorfall im Europa-Park bei Rust haben die Fahrgäste insgesamt 40 Minuten in der Achterbahn «Blue Fire» ausgeharrt. Die Bahn war am Mittwoch vor dem ersten Anstieg seitlich geneigt stehen geblieben. Nicht das erste Mal gab es Probleme mit der Achterbahn «Blue Fire».

Dessau ist eher für Architektur-Fans als für die Massen ein Pflichtziel. Doch ein Trendguide fürs kommende Jahr empfiehlt die Bauhaus-Stadt jetzt dringend - neben etwa der Kulturhauptstadt Chemnitz und Wuppertal.

Übertourismus – definiert als das übermäßige Wachstum der Besucherzahlen in einem bestimmten Gebiet – hat unbestreitbar tiefgreifende Auswirkungen für alle Beteiligten. Der erste Overtourism-Index versucht eine objektive Annäherung an das Phänomen und misst den Grad der Gefährdung durch Übertourismus.

Nach wie vor verreisen die Deutschen am liebsten in den Sommermonaten. Genau wie im Vorjahr konnte das Reiseportal Urlaubsguru den Monat August als den abreisestärksten Monat der Sommersaison ausmachen.

Nackt am See oder am Ostseestrand: Insbesondere in DDR-Zeiten war der Anblick von nackten Menschen in Urlaubsregionen nichts Außergewöhnliches. Mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung spielt «FKK» zumindest in Brandenburg keine allzu große Rolle mehr.

Nach den Sommerferien ist vor den Herbstferien. Die gehen in den ersten Bundesländern schon Ende September los - viele haben bereits Reisen gebucht. Wer kurzfristig wegwill, ist am besten flexibel.

Auf dem Schiff gemütlich von Stadt zu Stadt, etwas Sightseeing und bummeln. Flusskreuzfahrten gehören im Sommer in Rheinland-Pfalz in vielen Städten zum Alltag. Doch nicht alle sind glücklich darüber.

Für viele ist der große Sommerurlaub vorbei. Das Finanztechnologie-Unternehmen SumUp zieht eine erste Bilanz: Wie lief die Hochsaison für die Händler? Welche Regionen profitieren dieses Jahr am meisten vom Tourismus und wofür gaben die Urlauber ihr Geld aus?