Der Putz blätterte ab, das Dach verfiel, die alten Holztische waren morsch: Vier Jahrzehnte stand die ehemalige Dorfkneipe von Pischelsdorf im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm leer. Während rundum das sogenannte Wirtshaussterben fortschritt, nahmen die Pischelsdorfer die Sache selbst in die Hand. In jahrelanger Eigenarbeit renovierten sie die Kneipe, die nun als Genossenschaftsmodell betrieben wird. Benannt ist sie nach der letzten Wirtin namens Fanni.
Rettung einer Dorfkneipe im Kino
Der Regisseur und Filmemacher Hubert Neufeld (HTN Films) hat die ungewöhnliche Initiative dokumentiert. Am Donnerstag kommt sein Film «Fanni - oder: Wie rettet man ein Wirtshaus?» bundesweit in die Kinos.
Die letzte Wirtin hatte ihren Erben das Versprechen abgerungen, dass das Haus erhalten werden müsse, sonst erschiene sie ihnen im Traum. Das 150 Jahre alte Gebäude blieb stehen - aber es blieb leer. Nach dem Tod der letzten Erbin fassten die Dorfbewohner einen Entschluss: Fast vier Jahre packten sie an, schleppten Ziegel, hantierten mit Bohrhammer und Malerpinsel - und haben nun seit eineinhalb Jahren wieder ihre Dorfwirtschaft.