Nach dem Fund einer Leiche eines 59-Jährigen in einem Waldstück bei Esslingen am Ostermontag scheint der Fall weitgehend aufgeklärt: In einem groß angelegten Einsatz mit mehr als 170 Beamten wurden in Stuttgart, Fellbach und Weinstadt insgesamt fünf Personen festgenommen, zwei davon vorläufig. Drei Männer im Alter von 22, 46 und 59 Jahren befinden sich unter dringendem Mordverdacht in Untersuchungshaft.
Auf die Spur der Verdächtigen hatten Ermittlungen im persönlichen Umfeld des Opfers geführt. Der sehr zurückgezogen lebende Mann, der kaum familiäre oder soziale Kontakte pflegte, hatte sich dauerhaft in einem Stuttgarter Hotel eingemietet. Dass er über eine beträchtliche Bargeldsumme verfügte, soll auch dem 46-jährigen Hotelbetreiber bekannt geworden sein. Dieser soll gemeinsam mit mehreren mutmaßlichen Komplizen den Entschluss gefasst haben, den 59-Jährigen zu töten, um an dessen Barvermögen zu gelangen.
Nachdem sich der Tatverdacht gegen die Beschuldigten im Rahmen der Ermittlungen weiter erhärtet hatte, erwirkte die Staatsanwaltschaft Stuttgart Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der Verdächtigen und das Hotel. In der vergangenen Woche durchsuchten die Ermittler die Objekte. Dabei fand und beschlagnahmte die Polizei Beweismittel.
Der 46 Jahre alte Deutsche, der 59 Jahre alte türkische Staatsangehörige und der 22-jährige Bulgare wurden der Haftrichterin beim Amtsgericht Stuttgart vorgeführt. Diese setzte die bereits zuvor erlassenen Haftbefehle in Vollzug und ordnete Untersuchungshaft an.
Ein 39-Jähriger und eine 35 alte Frau, die am Donnerstag vorläufig festgenommen worden waren, befinden sich derzeit wieder auf freiem Fuß. Die Ermittlungen der Sonderkommission insbesondere auch zu den näheren Tatumständen, zu den jeweiligen Tatbeiträgen der einzelnen Beschuldigten und möglicherweise noch unbekannten Tatbeteiligten dauern an.