Sumpfkrebs-Invasion in Berlin noch immer nicht gestoppt

| War noch was…? War noch was…?

Die Invasion konnte bisher nicht gestoppt werden: Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs (Procambarus clarkii) ist trotz Fangs nicht aus Berliner Gewässern verschwunden. «Ein ausschließlich mit Reusen vorgenommener Fang führte in den meisten Fällen zu keiner oder nur einer geringen Bestandsreduzierung», erklärt Wildtierexperte Derk Ehlert von der Umweltverwaltung mit Verweis auf ein Gutachten. 

Insbesondere junge Krebse seien mit dieser Fangmethode kaum zu entnehmen. In verschiedenen Gewässern würden daher bereits seit einigen Jahren junge Aale ausgesetzt, die auch Sumpfkrebse fressen. Bislang werde dies aber vor allem in Gewässern mit Zu- und Abläufen umgesetzt, die den Aalen eine Wanderung ermöglichten. 

Die Verwaltung prüfe nun, ob man Aale auch in geschlossenen Gewässern, etwa im Britzer Garten, einsetzen kann. Dann müsse man aber alle fünf bis zehn Jahre ältere, wanderungsbereite Tier abfischen und junge Aale einsetzen. 

Für den Fall eines stärkeren Massenvorkommens wurde laut Ehlert auch für das laufende Jahr eine Vereinbarung mit Dienstleistern geschlossen, die mit Sofortmaßnahmen wie etwa einer Befischung eine weitere Ausbreitung verhindern sollen. 

Ein Monitoring des Fischereiamts hatte im Jahr 2022 in Berlin 31 nachgewiesene Vorkommen des Sumfkrebses ergeben. Darunter sind etwa der Teltowkanal, die Unterhavel und der Landwehrkanal. An bisherigen Hotspots - Gewässer im Britzer Garten und im Tiergarten - wurden demnach voriges Jahr rund 840 Kilo Sumpf- und Kamberkrebse gefangen. Im Gegensatz zu den flachen Seen und Wasserläufen dort gelten viele andere Gewässer nicht als geeigneter Lebensraum. Die Krebse nutzen diese vielmehr zum Wandern.

Als Allesfresser hat der Sumpfkrebs laut Senatsverwaltung «ernsthaft nachteilige Auswirkungen» auf Amphibien, Gewächse und Wirbellose und die gesamte Artenzusammensetzung eines Gewässers.

Die etwa handtellergroßen Sumpfkrebse sind vermutlich Nachkommen ausgesetzter Tiere, etwa aus Aquarien. Sie gelten als extrem gefräßig und vermehren sich zügig. Ihr Vorkommen blieb in Berlin lange weitestgehend unbemerkt, bis im August 2017 im Tiergarten wandernde Sumpfkrebse gesichtet wurden. 

Die Tiere kommen eigentlich im Süden der Vereinigten Staaten und in Nordmexiko vor. Ihre Eindämmung ist EU-weit geboten. Da die Krebse essbar sind, wurden sie in Berlin in den vergangenen Jahren auch als regionale Delikatesse vermarktet.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Studien zeigen: Frauen fühlen sich nachts draußen oft unsicherer als Männer. Auf der Uber-App können sie Fahrten deshalb nun ausschließlich bei Fahrerinnen buchen. Die Idee hatten auch schon andere.

Wer in Deutschland schon einmal einen Döner gegessen hat, kennt ihn: den roten „Dönermann“ mit Schnauzer, langem Messer und Dönerspieß – meist auf einer weiß-roten Papiertüte. Jahrzehntelang war unklar, wer dieses ikonische Logo gestaltet hat. Nun ist das Rätsel gelöst.

Ein unappetitlicher Vorfall an einer Bar führt Tage später zu einem Bordverweis. Doch war das rechtlich in Ordnung? Ein Gericht sagt: Nein. Und spricht dem Betroffenen eine stattliche Summe zu.

Witzig und modern - so wollte sich Erdinger Weißbräu in einem Internet-Video präsentieren. Stattdessen gibt es Vorwürfe - wegen Sexismus und Gewaltverherrlichung. Wieso?

Im Hotelzimmer gelten ähnliche Regeln wie bei Mietwohnungen. Heißt: Privat ist privat – aber mit Grenzen, zum Beispiel mit Blick auf Besucher. Dürfen Freunde also für ein paar Stunden mit hinein und was ist mit One-Night-Stands? Ein Rechtsanwalt gibt im Interview Antworten.

In dieser Woche haben über 250 Mitglieder der American Hotel & Lodging Association den US-Kongress besucht, um sich für steuerliche Erleichterungen und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen stark zu machen.

Ein schwerwiegender Vorfall auf einem Lufthansa-Flug wirft Fragen zur Flugsicherheit auf. Der Co-Pilot verlor im Cockpit plötzlich das Bewusstsein, als der Kapitän auf der Toilette war. Die Maschine flog rund zehn Minuten ohne einen kontrollierenden Piloten.

Am Sonntag wurde die Feuerwehr Moers zur Krefelder Straße in Moers-Hülsdonk gerufen. Bei Eintreffen brannte ein auf einem Hotelparkplatz abgestellter LKW mit Sattelauflieger, sowie ein daneben geparkter Kleintransporter bereits in voller Ausdehnung.

Auch der österreichische Star-Koch Johann Lafer freut sich über den ESC-Triumph seines Landes. Dem Gewinner JJ will er dessen Lieblingsessen zubereiten.

Ein alkohol- und kokainabhängiger Mann soll seinen Freund bei einem gemeinsamen Kneipenbesuch in Frankfurt erschossen haben - zum Prozessauftakt äußerte sich der 41-Jährige nicht zu den Vorwürfen.