Dass im neuen Jahr Goldene Zwanziger anbrechen, glaubt wohl derzeit niemand so richtig. Da wartet Deutschland wohl noch bis '24 - wie einst im 20. Jahrhundert. Derzeit sind die finanziellen Verwerfungen zu hart. Gesellschaftspolitisch sind jedoch für 2023 einige Änderungen angekündigt: So soll im Laufe des Jahres etwa das Transsexuellengesetz durch ein Selbstbestimmungsgesetz ersetzt und außerdem Cannabis legal werden.
Doch was ist neben diesen sozialen Entwicklungen - und etwa Elch und Esel als neuen Emojis - im neuen Jahr 2023 angesagt? Eine Auswahl von Trends bei Urlaub, Mode, Essen, Trinken - in erster Linie ist wohl vieles «in», was das Ausgeben von Geld reduziert.
Reisen: Für den Reiseführer «Lonely Planet» gehört laut globaler Liste «Best in Travel 2023» die sächsische Landeshauptstadt Dresden zu den Top-Zielen des Jahres, das «Marco Polo»-Buch «Wohin geht die Reise? – Die besten Ziele für 2023» nennt als deutsches Ziel Mannheim - auch wegen der Bundesgartenschau dort («Bugas triggern die Städtebauaktivität»). Wer etwas weiter verreisen möchte, könnte statt zum Beispiel Mallorca oder Italien jetzt auch Kroatien als neues Euro-Land besuchen. Die Landeswährung Kuna und damit der Geldumtausch ist dort seit 1.1. Vergangenheit (1 Euro entspricht 7,5345 Kuna).
Ernährung: Pflanzenbasierte, fleischlose Ernährung ist weiterhin ein Hype. Besser fürs Klima, die Verdauung - und überhaupt. Die Deutsche Bahn hat im Januar («Veganuar») unter anderem vegane Currywurst und Chili sin Carne (ohne Fleisch) in Hunderten Bordrestaurants auf der Karte. Oft geht es auch im Alltag und zu Hause darum, traditionelle Gerichte zu «veganisieren», wie es die Zukunftsinstitut GmbH nennt. Dabei müsse man nicht zu Hightech-Ersatzprodukten greifen, sondern könne auch natürliche Zutaten wie Pilze, Kräuter, Hülsenfrüchte, Algen, Apfelmus, Kichererbsenwasser verwenden.
Kochen: Abgesehen vom Vegan-Trend dürfte im Alltag angesichts der Inflation viele eine andere Frage beschäftigen: «Wo kann ich beim Essen und Trinken sparen, ohne einen Verlust an Lebensqualität zu erleiden?» Und da tritt zum Beispiel der Unternehmer Christian Zippel mit «Crunchy Padella» - einem Produkt mit vorbehandelten Nudeln - auf den Plan. «Der Kunde braucht ab sofort keine Nudeln mehr im Wasser zu kochen und spart sich in diesem Zusammenhang 90 Prozent seiner Energiekosten, 15 Minuten Zeit und 2,5 Liter Wasser.» Man müsse nur eine Tomatensoße in der Pfanne erhitzen und die Nudeln zwei Minuten darin köcheln lassen. Das Ganze soll ab Februar/März im Handel sein.