8.000 Fachkräfte fehlen in Hotels und Restaurants in den EM-Austragungsorten

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland lockt Millionen Gäste in Biergärten, Lokale und Hotels. Zum Anpfiff fehlen jedoch mehr als 8.000 Fachkräfte im Hotel- und Gastgewerbe, zeigen neue Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Besonders betroffen sind die Austragungsorte Frankfurt am Main, Leipzig und München.

Nicht nur Fans freuen sich auf die Fußball-EM in Deutschland, auch die Tourismusbranche rechnet mit guten Ergebnissen. Allerdings fehlt es an ausgebildetem Personal: Knapp ein Viertel aller offenen Stellen für Fach- und Führungskräfte im Hotel- und Gastgewerbe kann rein rechnerisch nicht besetzt werden. Obwohl in einigen Tourismus-Hochburgen auch Helfer fehlen, sind es vor allem ausgebildete Fachkräfte, die knapp sind: Insgesamt 8.233 Fachkräfte fehlen derzeit bundesweit im Hotel- und Gastgewerbe. Besonders angespannt ist die Situation in der Gastronomie: 2.975 ausgebildete Köche und 1.959 Fachkräfte im Gastronomieservice fehlen. Zugleich gibt es rein rechnerisch für über die Hälfte aller offenen Stellen für Fachkräfte in der Systemgastronomie und für Spezialisten im Gastronomieservice keine passend qualifizierten Arbeitslosen. Das ist das Ergebnis einer neuen IW-Berechnung im Rahmen des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA), das im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) arbeitet. 

Wo besonders viele Fachkräfte im Gastgewerbe fehlen 

Die zehn Austragungsorte sind dabei unterschiedlich stark betroffen. Berlin ist als wichtige Spielstätte und Gastgeber des großen Finales auf den Ansturm mit am besten aufgestellt, da hier – wie auch in Gelsenkirchen – fast kein Fachkräftemangel im Hotel- und Gastgewerbe herrscht. So konnten zuletzt nur rund zwei offene Stellen in diesem Bereich rein rechnerisch nicht passend besetzt werden. Dagegen ist die Lage in Frankfurt am Main und Leipzig schwieriger. Hier fehlten zuletzt 359 bzw. 298 Fachkräfte im Hotel- und Gastgewerbe – rund die Hälfte aller offenen Stellen konnte rechnerisch nicht mit entsprechend qualifizierten Fachkräften besetzt werden. Auch in den Austragungsorten München (218 fehlende Fachkräfte), Düsseldorf (205 fehlende Fachkräfte) und Stuttgart (101 fehlende Fachkräfte) sind die Engpässe wohl auch dieses Jahr spürbar, da zuletzt ein Fünftel bis ein Drittel der Stellen nicht besetzt werden konnte. „Im Hotel- und Gastgewerbe gibt es einen spürbaren Fachkräftemangel. Die Fans werden auf das ein oder andere Bier zum Spiel länger warten müssen“, sagt IW-Arbeitsmarktexpertin Franziska Arndt. 

Methodik: Aus Gründen der Datenverfügbarkeit beziehen sich die regionalen Zahlen auf den Jahresdurchschnitt von 2023. 

 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Besucher auf dem Münchner Oktoberfest werden jünger. 18- bis 29-Jährige machten in den ersten neun Tagen des Festes 27 Prozent der volljährigen Besucher aus. Seit 2019 hat sich der Anteil damit fast verdoppelt.

Das Finanzamt gewährt steuerliche Vergünstigungen für den Weg zur Arbeit. Voraussetzung ist, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die günstigste Strecke nutzen. Aber: Welche ist das?

Ein Arbeitsverhältnis kann auch mit einem Aufhebungsvertrag enden. Meist springt für Beschäftigte dabei eine Abfindung raus. Aber wie hoch muss die ausfallen? Gibt es Vorgaben?

Die deutschen Unternehmen müssen noch größere Anstrengungen unternehmen, um den Datenschutz umzusetzen. In rund zwei Drittel der Unternehmen hat der Aufwand für den Datenschutz im vergangenen Jahr zugenommen.

Es regnet durchs Fenster oder gleich ein Rohrbruch und Wasserschaden. Auch wenn solche Angelegenheiten dringend erscheinen: Beschäftigte dürfen nicht ohne Weiteres während der Arbeitszeit nach Hause gehen, um sich um die Reparatur zu kümmern.

Dass Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt von Wohlstand mehr arbeiten müssen, glauben im Westen des Landes und in Berlin mehr Menschen als im Osten. Das geht aus einer Auswertung des Karrierenetzwerks Xing hervor.

Der Zahl der Arbeitslosen geht in Deutschland seit längerer Zeit schrittweise nach oben. Eine schwache Herbstbelebung rückt die Drei-Millionen-Grenze für den Winter in den Blick.

Nach Schätzung des Handelsverbandes Deutschland (HDE) haben in Deutschland lebende Personen in diesem Jahr während ihres Sommerurlaubs im Inland rund fünf Milliarden Euro im Einzelhandel ausgegeben. Der Sommerurlaub im eigenen Land sei damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, so der Verband.

Vor Jahren noch war der «Goldene Handschlag» im Alter von unter 60 Jahren ein durchaus bekanntes Phänomen in der Arbeitswelt. Inzwischen werden Ältere aber gebraucht - und bleiben auch länger im Job.

Too Good To Go hat sein Bundesländer-Ranking veröffentlicht und Deutschlands Spitzenreiter der Lebensmittelrettung gekürt. Die ersten drei Plätze gingen wir schon im Vorjahr an Hamburg, Berlin und Bremen.