Abmahnung in der Personalakte: Gibt es Recht auf Entfernung?

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Ob wiederholtes Zuspätkommen oder unentschuldigtes Fehlen am Arbeitsplatz – die Gründe für eine Abmahnung sind vielfältig. Doch wie lange bleibt eine solche Abmahnung in der Personalakte bestehen? Und haben Arbeitnehmer das Recht, ihre Entfernung zu verlangen?

In der Regel bleibt eine Abmahnung, die einmal in der Personalakte vermerkt wurde, dort bestehen. Beschäftigte haben jedoch unter bestimmten Bedingungen das Recht, eine Abmahnung aus der Personalakte entfernen zu lassen.

Ein aktueller Fall, über den «Haufe.de» berichtet: Eine Pflegekraft konnte während der einrichtungsbezogenen Impfpflicht keinen Impfnachweis vorlegen. Das Bundesarbeitsgericht hat kürzlich entschieden, dass diese Abmahnung der Pflegekraft unrechtmäßig war und aus der Personalakte entfernt werden muss (Az. 5 AZR 192/23).

Unter welchen Voraussetzungen muss die Abmahnung entfernt werden?

Arbeitnehmende können verlangen, dass unrichtige Einträge in ihrer Personalakte entfernt oder korrigiert werden. Daher ist der Arbeitgeber verpflichtet, eine unrechtmäßige Abmahnung aus der Personalakte zu entfernen, so Haufe.de. 

Allerdings: Für rechtmäßige Abmahnungen gibt es keine Verjährung. Rechtmäßige Abmahnungen bleiben in der Personalakte bestehen und verlieren nicht nach einer bestimmten Zeit ihre Gültigkeit. Es gibt laut Haufe.de also kein Ablauf- oder Verfallsdatum, nachdem der Arbeitgeber eine rechtmäßige Abmahnung entfernen muss. 

Eine Abmahnung ist rechtswidrig und muss entfernt werden, wenn sie falsche Tatsachenbehauptungen enthält, die die Rechtsstellung oder das berufliche Fortkommen der betroffenen Person beeinträchtigen können, wenn sie inhaltlich zu unbestimmt ist oder wenn der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit verletzt wird. In solchen Situationen haben Arbeitnehmende einen rechtlich durchsetzbaren Anspruch auf Rücknahme und Entfernung der Abmahnung aus der Personalakte. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Umfrage “Global Workforce of the Future” der Adecco Group hat 35.000 Arbeitnehmende weltweit befragt, darunter 2.025 in Deutschland. Die Studie zeigt erste Anzeichen für Effizienzsteigerung durch Künstliche Intelligenz (KI). In Deutschland geben drei Viertel der Nutzer an, produktiver zu sein.

Wie in den letzten Jahren waren auch im Beratungsjahr 2023/24 mehr Ausbildungsstellen gemeldet als Bewerberinnen und Bewerber. Die Lücke zwischen beiden Marktseiten ist jedoch kleiner geworden, wie nun die Bundesagentur für Arbeit meldet.

Die Herbstbelebung am Arbeitsmarkt fällt in diesem Jahr weitgehend aus. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben im Oktober zwar abgenommen - wie schon im Vormonat waren die Rückgänge aber sehr gering.

Im Management weiß man nie, was am nächsten Tag auf einen wartet. So hört man von vielen Führungskräften. Bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, die Führung, und damit auch die Mitarbeiter, sind auf das Unvorhergesehene nicht genügend vorbereitet. Wie kriegen wir das tägliche Chaos in den Griff? Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Der Hunger der Deutschen auf italienische Pasta wächst. Die vor allem in Süddeutschland geschätzten Spätzle finden hingegen immer weniger Freunde.

Mit dem Betreff „DEHOGA Nordrhein e.V. - Ihre Beitragsrechnung“ wird derzeit eine angebliche Rechnung des DEHOGA Nordrhein als ZIP-Datei versandt. Dabei handelt es sich um Spam.

Die Konsumlaune der Verbraucherinnen und Verbraucher erholt sich etwas, dennoch bleibt die Stimmung insgesamt pessimistisch. Die konjunkturelle Entwicklung schätzten die Verbraucher allerdings erneut etwas pessimistischer ein.

Früher gehörte das Glas mit Erdbeer- oder Himbeermarmelade automatisch auf den Frühstückstisch. Doch die Gewohnheiten vieler Menschen haben sich geändert. Die Hersteller müssen erfinderisch werden.

Seit 2022 sind die krankheitsbedingten Fehlzeiten in Deutschland deutlich angestiegen. Eine aktuelle Studie des ZEW Mannheim​​​​​​​ zeigt, dass wesentlich für diese Zunahme eine verbesserte statistische Erfassung der Krankheitstage ist.

Eine neue Studie der Universität Cambridge legt nahe, dass die steigende Anzahl an Häusern und Wohnungen, die über Airbnb kurzfristig vermietet werden, in London zu einer erhöhten Kriminalitätsrate führt. Insbesondere Einbrüche und Raubüberfälle treten vermehrt auf.