Bargeld verliert beim Bezahlen an Bedeutung

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

 Bezahlen ohne Scheine und Münzen gewinnt für Verbraucher im Euroraum nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) zunehmend an Bedeutung. Zwar ist Bargeld immer noch das am häufigsten verwendete Zahlungsmittel an der Ladenkasse, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie der EZB hervorgeht. Doch gemessen am Wert übertrafen Kartenzahlungen erstmals Scheine und Münzen. Die Corona-Pandemie habe den Trend zu elektronischen Zahlungsmitteln beschleunigt. Eine Mehrheit der Verbraucher bevorzuge nun elektronische Zahlungsmittel.

Der Studie zufolge wurden in diesem Jahr 59 Prozent der Transaktionen am Verkaufsort in bar abgewickelt. Vor drei Jahren waren es noch 72 Prozent. Scheine und Münzen sind demnach weiterhin das am häufigsten verwendete Zahlungsmittel in Geschäften bei kleineren Summen. Die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher (60 Prozent) hält es für wichtig, Bargeld als Zahlungsoption zu haben, um den Überblick über ihre Ausgaben zu behalten und ihre Privatsphäre zu schützen.

Größere Beträge zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher im Euroraum dagegen am häufigsten mit Karte. Der Anteil der Zahlungen mit Karten an den Transaktionen stieg im Vergleich zur letzten Befragung 2019 um 9 Prozentpunkte auf 34 Prozent, wobei Verbraucher vor allem auf kontaktlose Zahlungen setzen. Karten gelten als schneller und einfacher in der Handhabung.

Am größten ist die Beliebtheit von Scheinen und Münzen in Malta. Gemessen an der Zahl der Transaktionen und dem Wert der Zahlungen dominieren dort immer noch Scheine und Münzen. In Deutschland hat die Liebe der Menschen zum Bargeld als Zahlungsmittel nachgelassen, wie auch eine jüngst veröffentlichte Studie der Deutschen Bundesbank ergab. Die Mehrheit der Bezahlvorgänge für Wareneinkäufe und Dienstleistungen wird hierzulande mit Scheinen und Münzen beglichen. Doch gemessen am Umsatz liegt die Karte inzwischen vorn.

Mobiles Bezahlen zum Beispiel mit dem Smartphone gewinnt bei den Menschen im Euroraum der EZB zufolge zwar an Bedeutung. Der Anteil liegt aber bislang nur bei 3 Prozent der Transaktionen und bei 4 Prozent des Wertes. Der Anteil der Online-Käufe an allen täglichen Transaktionen im Euroraum stieg auf 17 Prozent gegenüber 6 Prozent im Jahr 2019.

«Die EZB setzt sich dafür ein, dass die Verbraucher sowohl jetzt als auch in Zukunft frei wählen können, wie sie bezahlen wollen», versicherte Direktoriumsmitglied Fabio Panetta. «Mit unserem Bekenntnis zum Bargeld und unserer laufenden Arbeit an einem digitalen Euro wollen wir sicherstellen, dass das Bezahlen mit öffentlichem Geld immer eine Option ist.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Besucher auf dem Münchner Oktoberfest werden jünger. 18- bis 29-Jährige machten in den ersten neun Tagen des Festes 27 Prozent der volljährigen Besucher aus. Seit 2019 hat sich der Anteil damit fast verdoppelt.

Das Finanzamt gewährt steuerliche Vergünstigungen für den Weg zur Arbeit. Voraussetzung ist, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die günstigste Strecke nutzen. Aber: Welche ist das?

Ein Arbeitsverhältnis kann auch mit einem Aufhebungsvertrag enden. Meist springt für Beschäftigte dabei eine Abfindung raus. Aber wie hoch muss die ausfallen? Gibt es Vorgaben?

Die deutschen Unternehmen müssen noch größere Anstrengungen unternehmen, um den Datenschutz umzusetzen. In rund zwei Drittel der Unternehmen hat der Aufwand für den Datenschutz im vergangenen Jahr zugenommen.

Es regnet durchs Fenster oder gleich ein Rohrbruch und Wasserschaden. Auch wenn solche Angelegenheiten dringend erscheinen: Beschäftigte dürfen nicht ohne Weiteres während der Arbeitszeit nach Hause gehen, um sich um die Reparatur zu kümmern.

Dass Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt von Wohlstand mehr arbeiten müssen, glauben im Westen des Landes und in Berlin mehr Menschen als im Osten. Das geht aus einer Auswertung des Karrierenetzwerks Xing hervor.

Der Zahl der Arbeitslosen geht in Deutschland seit längerer Zeit schrittweise nach oben. Eine schwache Herbstbelebung rückt die Drei-Millionen-Grenze für den Winter in den Blick.

Nach Schätzung des Handelsverbandes Deutschland (HDE) haben in Deutschland lebende Personen in diesem Jahr während ihres Sommerurlaubs im Inland rund fünf Milliarden Euro im Einzelhandel ausgegeben. Der Sommerurlaub im eigenen Land sei damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, so der Verband.

Vor Jahren noch war der «Goldene Handschlag» im Alter von unter 60 Jahren ein durchaus bekanntes Phänomen in der Arbeitswelt. Inzwischen werden Ältere aber gebraucht - und bleiben auch länger im Job.

Too Good To Go hat sein Bundesländer-Ranking veröffentlicht und Deutschlands Spitzenreiter der Lebensmittelrettung gekürt. Die ersten drei Plätze gingen wir schon im Vorjahr an Hamburg, Berlin und Bremen.