Beschäftigte in Deutschland machen deutlich weniger Überstunden

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Beschäftigten in Deutschland haben im dritten Quartal 2024 so wenige Überstunden geleistet wie noch nie. Dies geht aus der Arbeitszeitrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg hervor. Im Schnitt machte jeder und jede Beschäftigte demnach 3,3 bezahlte und 3,9 unbezahlte Überstunden.

Seit der Pandemie ist die Zahl der Überstunden pro Arbeitnehmer damit laut IAB um mehr als ein Drittel zurückgegangen. Die 46,1 Millionen Erwerbstätigen leisteten im dritten Quartal dieses Jahres demnach 15,7 Milliarden Arbeitsstunden - pro Person waren es 340,7 Stunden. Die Werte lagen auf dem Niveau des Vorjahres.

Erkennbar zugenommen hat dagegen die Zahl der Menschen mit Nebentätigkeit. Sie stieg um 1,2 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2023 auf nun 4,6 Millionen Beschäftigte. Auch die Teilzeitquote legte im Vorjahresvergleich um 0,3 Prozentpunkte auf nun 39,7 Prozent zu. Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten stieg um 1,1 Prozent, während die der Vollzeitbeschäftigten um 0,4 Prozent sank.

«Der Arbeitsmarkt ist zweigeteilt: fast 100.000 Vollzeitjobs weniger als vor einem Jahr – aber fast 200.000 Teilzeitjobs mehr. Die Industrie ist in der Krise, aber Erziehung und Pflege boomen», bilanzierte der IAB-Experte Enzo Weber.

Nach ersten vorläufigen Hochrechnungen ist demnach auch die Kurzarbeit im dritten Quartal dieses Jahres im Vergleich zu 2023 um 89.000 Personen auf nun 217.000 Personen gestiegen. Angesichts der wirtschaftlichen Schwäche sei die Zahl der Kurzarbeitenden im längerfristigen Vergleich erhöht. Die meisten davon Betroffenen kommen demnach aus dem Verarbeitenden Gewerbe, insbesondere der Metall- sowie der Elektroindustrie und dem Maschinenbau. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

2025 steigt der Mindestlohn, deutsche Staatsbürger müssen keine Meldescheine mehr ausfüllen. Das neue Jahr bringt auch einige steuerliche Erleichterungen. Ein Überblick, was auf Hoteliers und Gastronomen in Deutschland im neuen Jahr zukommt.

Ungeachtet von Konjunkturflaute und Stellenabbau bei vielen Unternehmen waren 2024 so viele Menschen beschäftigt wie nie zuvor. Doch die Wirtschaftskrise hinterlässt in einigen Bereichen Spuren.

Immer mehr junge Menschen zwischen Harz und Küste entscheiden sich für eine Ausbildung im Gastgewerbe. Der Hotel- und Gaststättenverband in Hannover sieht «keine Nachwuchsprobleme».

Ob Routineuntersuchung oder Notfall: Ein Arztbesuch während der Arbeitszeit lässt sich oft nicht vermeiden. Doch ist das erlaubt – und bekommt man für die ausgefallene Zeit sogar weiterhin Gehalt?

Jeder vierte Haushalt in Deutschland serviert dieses Jahr an Weihnachten Fisch zum Festtagsessen. Doch welcher Fisch ist der beliebteste? Und wie sieht es mit Krustentieren wie Garnelen, Krabben und Scampi aus?

Die Stimmung im Gastgewerbe Sachsen-Anhalts ist angespannt: Hohe Kosten und geringere Umsätze schaffen Unsicherheit. Die aktuelle IHK-Saisonumfrage gibt Einblicke.

Das Smartphone hat auch an Heiligabend unter dem hell erleuchteten Weihnachtsbaum seinen Platz gefunden. Nur bei jedem und jeder Fünften werden die Smartphones an Heiligabend stummgeschaltet.

Der private Konsum in Deutschland wird nach einem bisher eher durchwachsenen Weihnachtsgeschäft auch im nächsten Jahr nicht zum großen Zugpferd für die Konjunktur. Allerdings hat die Kauflaune zuletzt zumindest etwas zugenommen.

Der Umsatz im Gastgewerbe ist im Oktober 2024 gegenüber September 2024 unverändert geblieben. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, lagen die Zahlen gegenüber Oktober 2019, dem Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie real 15,1 Prozent niedriger.

Die angespannte wirtschaftliche Lage in Deutschland schlägt sich auch 2025 im Konsumverhalten nieder. Deutsche Verbraucher wollen noch stärker auf nicht-notwendige Einkäufe verzichten, weil weniger Geld zur Verfügung steht. Auch die Gastronomie muss sich auf eine immer weiter rückläufige Nachfrage einstellen, so eine Umfrage.