Coronavirus und Hotel: Direktbucher sind auch in Krisenzeiten loyaler als OTA-Gäste

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Alle Hotels leiden derzeit wegen des Coronavirus unter einer erhöhten Anzahl an Stornierungen. Aber welche Kanäle sind wirklich betroffen? Das haben sich auch myhotelshop.de und HotelNetSolutions gefragt und die aktuellen Daten genauer unter die Lupe genommen. Dabei wurde deutlich, dass vor allem Gruppen und Geschäftsreisen betroffen sind. Aber was passiert in der Online-Welt, in der viele unorganisierte Geschäfts- und Urlaubsreisen stattfinden?

Für die Analyse werteten sie die Buchungen und Stornierungen im Januar und Februar 2020 aus und verglichen diese mit den gleichen Zahlen vom 1. März bis zum 5. März.

Während die Annullierungsraten der OTAs in den ersten beiden Monaten bei etwa 22 Prozent lagen, stiegen sie zwischen dem 1. und 5. März auf über 55 Prozent bei allen drei großen OTA’s in Deutschland. Die Stornierungen von Websites stiegen gleichzeitig nur von 5 Prozent auf 13 Prozent.

Direktbucher sind loyaler

Es sei seit Jahren bekannt, dass direkte Webseiten-Buchungen aufgrund deutlich geringerer Stornoquoten einen viel höheren Wert generieren, so die Verfasser. Doch nun sei es eine klare Tatsache, dass diese Kunden selbst in Krisenzeiten wesentlich loyaler seien als OTA-Bucher.

Bei Metasuchmaschinen, die den Direktvertrieb über Ihre eigene Webseite stärken, verhält es sich demnach ähnlich. Sie weisen die gleiche Stornierungsquote wie direkte Webseiten-Bucher auf. Dies sei ein weiteres überzeugendes Argument dafür, dass Metasuchen einen starken Einfluss auf die Kundenbindung hätten, ebenso wie es für Kunden viel niedrigere Vertriebskosten bedeuten könne.

Die zweite Einschätzung betraf die Auswirkungen der Buchungen in den letzten fünf Tagen. Dazu wurden die durchschnittlichen Buchungen pro Tag im Januar/Februar 2020 mit der gleichen Anzahl von Buchungen im März (1. bis 5. März) verglichen und anschließend der Abwärtstrend betrachtet.

Dennoch könnte es einfache saisonale Gründe für den Rückgang an Buchungen geben. Die Urheber sahen sich daher auch die gleichen Zahlen für 2019 an – der prozentuale Unterschied könnte als "Corona-Auswirkung" interpretiert werden.

Google verliert

Überraschenderweise gehe es HRS tatsächlich viel besser als im letzten Jahr, während die Nachfrage bei Google am stärksten zurückgegangen sei. Dieser Trend konnte durch die Untersuchung auch in den letzten 5 Tagen festgestellt werden. Während Trivago erstaunlich stabil ist, ging die Nachfrage bei Google in verschiedenen Destinationen um mehr als 30 Prozent zurück. Die Zahlen beziehen sich dabei auf Google Hotelads. Doch auch bei Google Ads (früher bekannt als Google AdWords) wurden die gleichen Rückgänge beobachtet. Auch hier zeigen Webseiten-Bucher eine deutlich höhere Stabilität und Loyalität als OTA-Bucher, wobei der Rückgang weniger dramatisch ausfällt als bei den Stornierungsraten.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Stadt Frankfurt führt zur Stärkung der Nachtkultur einen sogenannten Nachtrat ein. Dieser Rat setzt sich aus 13 Menschen aus der Stadtverwaltung und den verschiedenen Branchen der Nachtökonomie zusammen. Das Gastgewerbe steht besonders im Fokus.

Ein Weihnachtsmarkt ohne Musik ist für viele undenkbar. Doch die vielerorts gestiegenen Gema-Rechnungen sorgten 2023 für Unmut. Die Verwertungsgesellschaft setzt nun auf mehr Infos für Veranstalter.

Deutschlands Arbeitnehmer machen die Kaufkraftverluste aus den Hochinflationszeiten weiter wett. Im zweiten Quartal übertrafen die Steigerungen der Bruttolöhne das fünfte Mal in Folge die Entwicklung der Verbraucherpreise.

Die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen hat den „Freizeit-Monitor 2024“ vorgestellt. Für die seit 1982 regelmäßig durchgeführte Untersuchung wurden im Juli und August Bürger ab 18 Jahren zu über 100 unterschiedlichen Freizeitaktivitäten befragt.

Ein aktueller Bericht des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums bescheinigt der Lehrlingsausbildung in Österreich ein Langzeittief. Besonders auffällig ist die Entwicklung in der Tourismusbranche, wo sich die Zahl der Lehrlinge in den letzten 15 Jahren mehr als halbiert hat.

Wer bereits alle Urlaubstage für das Jahr aufgebraucht hat und dennoch eine Auszeit benötigt, kann unbezahlten Urlaub beantragen. Doch nicht immer hat ein solcher Antrag Aussicht auf Erfolg.

Arbeitsmittel sparen – auf Kosten der Mitarbeiter? Manche Arbeitgeber bitten ihre Angestellten, den eigenen Laptop für die Arbeit zu nutzen. Doch sind Arbeitnehmer verpflichtet, dem zuzustimmen?

Es beginnt harmlos – ein beiläufiger Kommentar über die bevorstehende Wahl. Doch was passiert, wenn das lockere Politik-Gespräch am Arbeitsplatz in hitzige Debatten mit extremen Positionen umschlägt?

Bis zum 23. September können sich auch Hoteliers und Gastronomen um den Deutschen Fachkräftepreis bewerben. Das Bundesministerium für Arbeit zeichnet innovative Lösungen und Beiträge zur Fachkräftesicherung und -gewinnung in insgesamt sieben Kategorien aus.

Vom 29. September bis 6. Oktober 2024 findet wieder die Aktionswoche: Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft statt. Bundesweite Mitmach-Aktionen rund um das Thema „Lebensmittelverschwendung“ sollen zu einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen motivieren.