Dehoga-NRW-Präsident Rothkopf beklagt «Brain-Drain» im Gastgewerbe

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Nordrhein-Westfalens Gastgewerbe plagen weiterhin Personalprobleme. Zwar habe die Beschäftigung in der Gastronomie und Hotellerie fast wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht, die Pandemiejahre hätten aber angesichts zeitweise weggefallener Jobs zu einem Erfahrungs- und Wissensverlust in der Branche geführt, sagte der Präsident des Branchenverbandes Dehoga NRW, Patrick Rothkopf, der dpa in Neuss. Das Know-How liege häufig noch nicht auf dem Niveau von vor der Pandemie und müsse deshalb teilweise erst wieder aufgebaut werden.

In den Pandemiejahren hatte die angeschlagene Branche etwa jeden vierten Arbeitsplatz in NRW gestrichen. Inzwischen gibt es zwar wieder viele Jobs, die aber häufig mit unerfahrenen Neulingen besetzt sind. Rothkopf sprach von einem «Brain-Drain», der sich durch die Abwanderung bemerkbar mache.

Der Verbandspräsident fügte hinzu, dass es zwar gut sei, dass man wie 2019 wieder bei gut 400 000 Beschäftigten im NRW-Gastgewerbe liege. Allerdings habe diese Zahl schon damals nicht ausgereicht - dies sei auch heute so. Die größten personellen Engpässe seien mit dem Ende von Corona zwar überwunden worden, dennoch blieben Arbeitskräfte in Hotels und Restaurants vielerorts ein knappes Gut, sagte Rothkopf. «Neben steigenden Kosten in den Bereichen Energie, Lebensmittel und Personal sowie den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bleibt der Arbeitskräftemangel auch mittelfristig die größte Herausforderung der Branche.»

Der Dehoga-NRW-Präsident untermauert die Forderung nach einer dauerhaften Absenkung der Speisen-Mehrwertsteuer auf sieben Prozent. Eine entsprechende Steuererleichterung läuft Ende dieses Jahres aus, danach wird sie Stand jetzt wieder 19 Prozent betragen. (dpa)


 

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