Der Tourismus in Schleswig-Holstein hat auch im Juli im Vorjahresvergleich deutliche Einbußen hinnehmen müssen. Insgesamt sank die Zahl der Übernachtungsgäste in dem Sommermonat infolge der Corona-Pandemie auf 1,068 Millionen, wie das Statistikamt Nord am Montag berichtete. Das waren 14,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Auch die Zahl der gebuchten Übernachtungen fiel im Vergleich zum Juli 2019 um 5,8 Prozent auf knapp 5,7 Millionen.
In den ersten sieben Monaten ging die Gästezahl um 36,2 Prozent auf gut 3,3 Millionen Urlauber zurück. Bei den Übernachtungen fiel das Minus mit 28,4 Prozent etwas geringer aus. Insgesamt wurden 14,7 Millionen Übernachtungen gebucht.
Das Vorjahresniveau erreichten aber touristische Hotspots an den Küsten. So gab es an der Nordsee in St. Peter-Ording im Juli ein geringes Plus von 0,9 Prozent bei den Übernachtungen, die Zahl der Gäste ging nur leicht um 0,2 Prozent zurück. In der Gemeinde Sylt sank zwar die Zahl der Gäste um 1,1 Prozent. Dafür buchten diese 1,6 Prozent mehr Übernachtungen.
An der Ostsee fiel der Rückgang bei den Gästeankünften im Juli (minus 12,7 Prozent) höher aus als an der Nordsee (minus 4,6 Prozent). Die Juli-Statistik erfasste 3573 Beherbergungsstätten mit 230 000 Gästebetten sowie 271 Campingplätze.
Hamburger Tourismus geht durch tiefes Tal - Einbußen werden geringer
Der Hamburger Tourismus leidet weiter stark unter der Corona-Krise, aber der Absturz ist nicht mehr ganz so tief wie im ersten Halbjahr. Im Juli zählten die Hotels und sonstigen Beherbergungsbetriebe in der Hansestadt rund 835 000 Übernachtungen, teilte das Statistikamt Nord am Montag mit. Das waren 44 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Im Juni hatte der Rückgang im Monatsvergleich noch 68 Prozent betragen. Nicht alle Hotels hatten wieder sofort geöffnet, nachdem das Beherbergungsverbot für privatreisende Gäste Mitte Mai ausgelaufen war.
Ähnlich sieht es aus bei der Zahl der Gäste: Sie sank im Juli um knapp 47 Prozent auf 386 000, während der Rückgang im Juni noch bei mehr als 69 Prozent gelegen hatte. Die Gästezahlen aus dem Ausland gehen noch stärker zurück als aus dem Inland. Dazu tragen Reisebeschränkungen bei, aber ebenso fehlende Messen, Kongresse und kulturelle oder touristische Großereignisse. Im Juli kamen 71 000 Reisende aus dem Ausland, das sind 67 Prozent weniger als im gleichen Monat 2019. Die meisten von ihnen reisten aus den europäischen Nachbarländern Dänemark, Schweiz, den Niederlanden, Österreich und Frankreich an.
Die sehr schlechten Zahlen für das erste Halbjahr werden mit dem Juli-Ergebnis kaum besser. Für die ersten sieben Monate ergibt sich für das Hamburger Hotelgewerbe ein Minus von 54,8 Prozent bei der Zahl der Gäste und von 53,5 Prozent bei den Übernachtungen. (dpa)