Drei von zehn Verbrauchern bestellen in der Corona-Krise online Lebensmittel

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Joghurt, Wein, Gemüse, Obst: Seit Ausbruch der Corona-Krise und den damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens kaufen fast doppelt so viele Verbraucher ihre Lebensmittel im Internet ein wie zuvor. Waren es vormals noch 16 Prozent, geben nun 30 Prozent an, ihre Lebensmittel häufig bzw. hin und wieder im Netz zu bestellen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom unter 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren, die im April 2020 durchgeführt wurde.

Demnach wurden vor allem Online-Supermärkte wie rewe.de, bringmeister.de oder Amazon Fresh durch die Corona-Krise beflügelt: Während sieben Prozent der Befragten angeben, dort bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland eingekauft zu haben, sagen dies 19 Prozent für die Zeit seit Ausbruch der Pandemie. 10 Prozent kauften zudem vor Corona online auf Plattformen und Seiten für die direkte Bestellung landwirtschaftlicher Produkte wie Online-Hofläden ein – und 14 Prozent tun es seither.
 

Auch der Lebensmittelkauf über große Plattformen wie Ebay oder Amazon ist nach Verbraucherangaben angestiegen, wenn auch auf sehr kleinem Niveau: Nur ein Prozent sagt, dort vor Corona zumindest hin und wieder Lebensmittel bestellt zu haben – fünf Prozent sind es seit Ausbruch der Pandemie. Die Befragten konnten mehrere Optionen angeben. „Das Verbraucherverhalten hat sich während der Corona-Krise deutlich geändert – auch beim Einkauf von Lebensmitteln. Online einzukaufen ist mit Blick auf das Ansteckungsrisiko nicht nur sicherer, sondern auch komfortabel. Viele Menschen, die jetzt umgestiegen sind, können die Vorteile des Online-Einkaufs jetzt unmittelbar erleben und werden sich daran auch langfristig gewöhnen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

An der Spitze liegt allerdings noch immer der stationäre Lebensmittel-Handel - wenngleich es hier deutliche Rückgänge zu verzeichnen gibt. So sagen laut Bitkom-Studie 75 Prozent, vor der Corona-Krise im Supermarkt eingekauft zu haben und 71 Prozent im Discounter. Diese Werte sind für die Zeit seit Ausbruch der Pandemie auf 65 Prozent bzw. 58 Prozent zurückgegangen. Eine Zunahme gibt es hingegen bei der Nachfrage nach regionalen Produkten: 43 Prozent der Verbraucher geben an, seit Ausbruch der Corona-Pandemie Lebensmittel auf dem Wochenmarkt zu kaufen – 37 Prozent waren es zuvor. 27 Prozent kaufen aktuell in Hofläden ein, ein Plus von 4 Prozentpunkten gegenüber der Zeit vor Corona.

Insgesamt fühlen sich viele Verbraucher unbehaglich, wenn sie im stationären Supermarkt einkaufen. 65 Prozent stimmen der Aussage zu, sie hätten beim Betreten ein mulmiges Gefühl. Knapp drei Viertel (74 Prozent) beklagen, es würden sich zu viele Menschen nicht an die gebotenen Abstands- und Hygieneregeln halten.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Aufhören oder weitermachen? Woran man merkt, dass man zu alt für den Job ist - und welche Wege es in den Ruhestand gibt: Experten zeigen unterschiedliche Wege auf.

Nach der Rezession 2023 sehen Wirtschaftsforscher die deutsche Wirtschaft auf der Stelle treten: Die Industrie schrumpft, die Hoffnung auf eine Erholung durch mehr Exporte und Konsum ist zerstoben.

Hier eine Pizza, da ein Eis - statt Obst und Gemüse. Die Ernährung vieler Kinder weicht einer Analyse zufolge teils deutlich von den Empfehlungen ab. Das kann fatale Folgen haben, warnen Fachleute.

Ransomware hat sich in Deutschland zu einem lukrativen Geschäftszweig für Cyberkriminelle entwickelt. In den vergangenen zwölf Monaten wurden 6 von 10 Unternehmen auf diese Weise angegriffen.

Trotz Digitalisierung und Automatisierung müssen immer noch viele Menschen in ihrem Job harte körperliche Arbeit verrichten. Im Gastgewerbe sind es rund 40 Prozent der Erwerbstätigen, die schwer schuften müssen.

Bei Angestellten in Deutschland - ob vor Ort oder im Homeoffice - dauert die Mittagspause nur 20 bis 30 Minuten, findet oft am Schreibtisch statt und meist kommt selbst vorbereitetes Essen auf den Tisch.

Für viele ist der Firmenwagen mehr als ein Auto: Er ist Statussymbol, Teil des Gehalts und Arbeitsmittel. Wird der Wagen gestrichen, ist der Ärger mitunter groß. Aber ist das überhaupt erlaubt?

Work-Life-Balance ist längst nicht mehr nur Sache der jüngeren Generationen: Eine Studie zeigt, dass die Mehrheit der Arbeitnehmer lieber mehr freie Zeit hätte. Welchen Preis würden sie dafür zahlen?

Insgesamt 479.800 neue Ausbildungsverträge wurden im Jahr 2023 in Deutschland in den insgesamt 328 staatlich anerkannten Ausbildungsberufen abgeschlossen. Das vermeldet destatis diese Woche. Das sind 2,1 Prozent mehr als 2022 und damit erstmals seit der Coronakrise wieder ein deutliches Plus. Im Gastgewerbe sehen die Zahlen noch deutlich besser aus.

Zum Start des Ausbildungsjahres rückt die Kluft zwischen unbesetzten Lehrstellen und Schulabgänger ohne Ausbildungsplatz wieder in den Blickpunkt. Dass junge Menschen und Betriebe häufig nicht zueinander finden, hat mehrere Ursachen. Ein Grund: Unternehmen und junge Menschen kommunizieren oft aneinander vorbei.