Gehalt nach der Ausbildung: Köche und Restaurantfachleute erneut „Flop-Berufe“

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von knapp über 22.000 Euro gehören Köche und Restaurantfachleute, laut einer Studie von Gehalt.de, zu den „Flop-Branchen“ nach der Ausbildung. Das Gastgewerbe stellt damit zwei von fünf Letztplatzierten. Wer nach der Ausbildung das meiste Geld verdienen will, sollte Firmenkundenbetreuer in einer Bank in Baden-Württemberg werden.

Die Vergütungsanalysten von Gehalt.de werteten für ihre Studie 43.642 Gehaltsdaten aus. Zudem beleuchteten sie die Einkommensentwicklung sowie die Top- und Flop-Berufe von Beschäftigten mit Ausbildungshintergrund.

Das Ergebnis: Berufseinsteiger verdienen in Baden-Württemberg mit 34.400 Euro jährlich am meisten. Firmenkundenbetreuer im Bankwesen verzeichnen nach neun Jahren im Beruf den höchsten Gehaltsanstieg (+63 Prozent).

Laut der Auswertung von Gehalt.de beziehen Beschäftigte mit abgeschlossener Ausbildung ein Bruttojahresgehalt von rund 36.300 Euro. Zum Vergleich: Akademiker kommen auf ein Jahreseinkommen von 52.800 Euro. Im Alter von 20 Jahren verdienen Nicht-Akademiker rund 28.200 Euro. Mit 40 Jahren steigt ihr Gehalt bereits auf 37.900 Euro. Am Ende ihrer Karriere verdienen Beschäftigte mit 60 Jahren ein Gehalt von 38.700 Euro.

Baden-Württemberg lockt mit attraktivem Gehalt

Für Beschäftigte nach der Ausbildung winkt in Baden-Württemberg mit rund 34.400 Euro im Jahr das höchste Einstiegsgehalt. Auch in Bayern (32.600 Euro) und in Hamburg (32.500 Euro) beziehen sie ein lukratives Einkommen. Auf den hinteren Plätzen liegen Sachsen mit 26.300 Euro sowie SachsenAnhalt mit rund 26.000 Euro. Das Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern – hier erhalten Beschäftige nach der Ausbildung mit rund 25.900 Euro das niedrigste Gehalt.

Top-Einkommen im Bankwesen

Firmenkundenbetreuer in der Bank gehören zu den Top-Verdienern nach der Ausbildung. Sie bekommen ein Jahresgehalt von rund 43.900 Euro. Auch Bankkaufleute beziehen ein lukratives Einstiegseinkommen und belegen mit 38.100 Euro den zweiten Rang. Es folgen Sozialversicherungsfachangestellte (36.900 Euro), Chemikanten (34.800 Euro) und Mechatroniker (34.800 Euro). Zu den Geringverdienern zählen Friseure mit 20.200 Euro und zahnmedizinische Fachangestellte mit jährlich 21.200 Euro.

Starke Gehaltsentwicklungen bei Firmenkundenbetreuern und Versicherungsberatern Firmenkundenbetreuer in der Bank erleben in ihrer Karriere unter allen Ausbildungsberufen statistisch den stärksten Gehaltsanstieg. Ihr Einstiegseinkommen erhöht sich nach neun Jahren von 43.900 Euro auf rund 71.600 Euro (+63 Prozent). Auf dem zweiten Rang liegt das Gehaltswachstum von Versicherungsberatern (+49 Prozent) und System- und Netzwerkadministratoren (+48 Prozent).

Kellner und Friseure erhalten nach neun Jahren rund 1.200 Euro mehr

In anderen Berufen findet kaum eine Gehaltsentwicklung statt. So können Kellner und Friseure nach neun Jahren im Beruf vergleichsweise niedrige Einkommenssteigerung vorweisen. In beiden Tätigkeiten wächst das Gehalt in diesem Zeitraum um 5 beziehungsweise 7 Prozent. Auch bei Berufskraftfahrern ergibt sich ein ähnliches Bild: Als Berufseinsteiger verdienen sie 27.700 Euro und nach neun Jahren rund 29.800 Euro (+8 Prozent). „In einigen Berufen finden nur schwache Gehaltsentwicklungen statt. Wer früh genug seine Karriere vorbereitet, den Weg in Führungspositionen sucht und seinen Marktwert durch Weiterbildungen steigert, kann dem gut entgegenwirken“, sagt Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de. Zum Vergleich: Eine Fachkraft mit abgeschlossener Ausbildung verdient nach ihrem 50. Lebensjahr rund 38.400 Euro. Führungskräfte mit entsprechenden Qualifikationen kommen auf 82.600 Euro im Jahr – auch ohne Studium.

Alle Ergebnisse im Überblick

Ausbildung

Akademiker/-innen 52.767 Euro

Nicht-Akademiker/-innen 36.325 Euro

Lebenseinkommen nach der Ausbildung

Alter

20 Jahre 28.241 Euro

25 Jahre 31.590 Euro

30 Jahre 35.523 Euro

35 Jahre 37.200 Euro

40 Jahre 37.891 Euro

45 Jahre 38.400 Euro

50 Jahre 38.343 Euro

55 Jahre 38.236 Euro

60 Jahre 38.708 Euro

Regionaler Vergleich: Einstiegsgehälter nach der Ausbildung

Bundesland

Baden-Württemberg 34.353 Euro

Bayern 32.646 Euro

Hamburg 32.500 Euro

Hessen 32.335 Euro

Nordrhein-Westfahlen 31.363 Euro

Rheinland-Pfalz 30.250 Euro

Bremen 30.009 Euro

Niedersachsen 29.963 Euro

Saarland 29.514 Euro

Berlin  29.488 Euro

Schleswig-Holstein 28.987 Euro

Thüringen 28.264 Euro

Brandenburg 27.302 Euro

Sachsen 26.229 Euro

Sachsen-Anhalt 25.996 Euro

Mecklenburg-Vorpommern 25.872 Euro

Top- Einstiegsberufe nach der Ausbildung Beruf

Firmenkundenbetreuer/-in in der Bank 43.900 Euro

Bankkaufmann/-frau 38.084 Euro

Sozialversicherungsfachangestellte/-r 36.869 Euro

Chemikant/-in 34.840 Euro Mechatroniker/-in 34.750 Euro

Flop-Einstiegsberufe nach der Ausbildung Beruf

Koch/Köchin 22.339 Euro

Kauffrau/-mann für Tourismus und Freizeit 22.301 Euro

Restaurantfachmann/-frau 21.994 Euro

Zahnmedizinische/-r Fachangestellte/-r 21.220 Euro

Friseur/-in 20.192 Euro


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine Umfrage von Kassenanbieter Lightspeed in diversen Ländern zeigt, wie unterschiedlich das Verhalten beim Trinkgeld ist. Mehr als die Hälfte der Deutschen spricht sich gegen die Abschaffung des Trinkgelds aus. Deutsche sind die großzügigste Trinkgeldgeber in Europa. Sechs Prozent der Befragten geben Trinkgeld für Technik.

Ein belastbares und aussagekräftiges Zahlenwerk ist für die Führung der Betriebe im Gastgewerbe elementar. ETL ADHOGA, das Netzwerk von Branchenspezialisten bei Deutschlands führender Steuerberatungsgesellschaft, hat für eben jenen besonderen Bedarf das modulare Konzept ETL ADHOGA Consulting entwickelt.

Die Einführung des Elterngeldes mit längeren Abwesenheiten vor allem von Müttern hat dauerhaft keine negativen Auswirkungen auf die Betriebe. Das hat eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ergeben.

Wenn Kollegen gegeneinander arbeiten, hat das weitreichende Folgen: Die Produktivität sinkt und die Qualität der Arbeit leidet. Mehr noch: Kunden verlieren das Vertrauen, weil sie merken, dass die Mitarbeiter untereinander verstritten sind. Hier ist FÜHRUNG gefragt! Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Teurere Energie, Materialien und höhere Löhne: Der Mittelstand muss steigende Kosten bewältigen. Viele Unternehmen finden einen Ausweg, den letztlich auch Verbraucher spüren dürften.

Die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland ist nach vier Wochen erfolgreich zu Ende gegangen. Auch wenn Deutschland den Europameistertitel verpasst hat, war das Event auch aus Sicht der Tourismuswirtschaft ein Erfolg.

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Ein guter Anlass für Arbeitgeber, sich mit dem Thema Urlaub zu befassen und ihre Vorgehensweise zu überprüfen – gerade auch, um finanzielle Risiken für ihr Unternehmen zu vermeiden.

Bei einem Jobwechsel oder wenn sich der Vorgesetzte ändert, ist es wichtig, ein Arbeitszeugnis zu erhalten. Doch was tun, wenn die Bewertung von der eigenen Wahrnehmung abweicht oder schlichtweg unfair ist?

Zur EM in Deutschland hat die Gema über 26.000 öffentliche Ausstrahlungsorte für Fernsehübertragungen gezählt, die eigens zur Europameisterschaft angemeldet wurden. Die meisten Public-Viewing-Standorte befinden sich in Berlin, gemessen an der Einwohnerzahl liegt Köln an der Spitze.

Mehr als 80 Prozent der Menschen in Deutschland versenden Emojis. Fast jeder Fünfte (19 Prozent) tut dies in jeder einzelnen Nachricht, 31 Prozent in der Mehrzahl und 24 Prozent in wenigen Nachrichten. Emojis sind auch in der Job-Kommunikation üblicher geworden, stiften aber auch oft Verwirrung.