Geschlossene Museen öffnen virtuelle Kunsträume

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Museen im Südwesten sind wegen der Corona-Krise zwar geschlossen, aber einige öffnen sich mit digitalen Angeboten für Kunst- und Kulturfans und solche, die es werden könnten. Auf allen Kanälen - Web-Seiten, Facebook, Instagram und Twitter - versorgen die Häuser virtuelle Besucher mit Führungen, Bildbesprechungen und Fotogalerien, wie eine dpa-Umfrage ergab.

So auch die Mannheimer Kunsthalle. Deren Direktor Johan Holten gab am vergangenen Wochenende mit einem spontanen Kurzvideo über ein Gemälde von George Grosz den Startschuss für eine Serie von virtuellen Beiträgen. Auch Kuratoren, Restauratoren und andere Mitarbeiter sollen «Gesicht zeigen» und mit digitalen Kostproben das Interesse an Kunst aufrechterhalten. Sie werden einzelne Werke besprechen oder aktuelle Themen aufgreifen, wie eine Museumssprecherin erläutert. Der Clip von Holtens Auftritt im menschenleeren Museum wurde auf Instagram und Twitter tausendfach aufgerufen und in der Kunstwelt als Ansporn gewürdigt, Ähnliches zu schaffen.

Auch das Badische Landesmuseum in Karlsruhe will sich Kulturfreunden mit Angeboten im virtuellen Raum im Gedächtnis halten. Täglich sollen neue dreiminütige Videos zu den Ausstellungen «Kaiser und Sultan» sowie «Humanimal – Das Tier und Wir» gezeigt werden. Museumsdirektor Eckart Köhne hat bereits zugesagt, sein Lieblingsstück aus der Antikensammlung vorzustellen. «Wir wollen nutzen, dass nicht jeder zuhause Lust hat, ständig mit Corona-Meldungen bombardiert zu werden», sagt ein Museumssprecher.

Die Kunsthalle Baden-Baden will die Schau zur Ausstellung «Körper. Blicke. Macht - Eine Kulturgeschichte des Badens» auch während der erzwungenen Schließung vermitteln und offeriert Online-Führungen bis zum Ende der Laufzeit am 21. Juni., und zwar «24/7», also rund um die Uhr. Als digitales Highlight preist die Kunsthalle am 29. April die digitale Vernissage zu dem Projekt «Kunsthalle Revisited» an.

Auch die Reiss-Engehorn-Museen in Mannheim stellen sich auf die neue Situation ein. Generaldirektor Alfried Wieczorek betont: «Auch in dieser Zeit wollen wir für unsere Besucherinnen und Besucher da sein. Durch digitale Angebote sollen sie von zuhause aus gemeinsam mit uns ins Alte Ägypten reisen oder die Schönheit der Glaskunst bestaunen können.» Das Team arbeitet derzeit an Videos in ausgewählten Ausstellungsbereichen. Virtuelle Rundgänge sind geplant zur Schau moderner Glaskunst «Chromatik» und zur neuen Sonderausstellung «Yesterday - Tomorrow», in der sich Marc Erwin Babej fotografisch der altägyptischen Kultur annähert. Die Sammlung «Ägypten – Land der Unsterblichkeit» mit zahlreichen Objekten aus 4000 Jahren Hochkultur am Nil soll ebenfalls virtuell zugänglich werden.

Auch das Stuttgarter Stadtmuseum macht aus der Not eine Tugend: Nach der Absage einer feierlichen Veranstaltung zur neuen Ausstellung «Urban Beauties» hat das Stadtpalais seine Schau am vergangenen Donnerstag digital eröffnet. Geboten wurde eine Führung mit dem Fotografen Jürgen Altmann, der bekannte und unbekannte Stuttgarter Orte dokumentiert. «Wir sind gerade dabei, das Online-Programm für die nächsten Wochen festzulegen», sagt eine Sprecherin. Klar ist schon, dass an zwei Tagen pro Woche, beginnend mit diesem Freitag, Ausstellungsführungen oder Gespräche mit Gästen live in Instagram zu erleben sind. Auf der Webseite soll man demnächst komprimierte Themenführungen anklicken können.

Im Kunstmuseum Stuttgart wird derzeit überlegt, wie die Follower des Hauses über soziale Medien mit spannenden Inhalten versorgt werden können. Die Stuttgarter Staatsgalerie plant nach eigenen Angaben kein extra Programm zur Überbrückung der Krise ebenso wenig das Vitra Design Museum in Weil am Rhein. (dpa)

Auswahl Museen:

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Aufnahme eines Kredits wird in Deutschland häufig durch die Schufa, die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, begleitet. Diese Institution erfasst die Kreditwürdigkeit von Bürgern und wirkt sich maßgeblich auf die Bedingungen eines Kredits aus. Für viele Menschen, die aufgrund von negativen Schufa-Einträgen Schwierigkeiten haben, einen Kredit in Deutschland zu erhalten, stellt sich die Frage, ob Kredite auch im Ausland beantragt werden können, ohne dass die Schufa eine Rolle spielt. Überdies gibt es zahlreiche Hürden, die es zu überwinden gilt, um einen Kredit im Ausland zu erhalten. Der folgende Artikel klärt auf.

Die Stadt Frankfurt führt zur Stärkung der Nachtkultur einen sogenannten Nachtrat ein. Dieser Rat setzt sich aus 13 Menschen aus der Stadtverwaltung und den verschiedenen Branchen der Nachtökonomie zusammen. Das Gastgewerbe steht besonders im Fokus.

Ein Weihnachtsmarkt ohne Musik ist für viele undenkbar. Doch die vielerorts gestiegenen Gema-Rechnungen sorgten 2023 für Unmut. Die Verwertungsgesellschaft setzt nun auf mehr Infos für Veranstalter.

Deutschlands Arbeitnehmer machen die Kaufkraftverluste aus den Hochinflationszeiten weiter wett. Im zweiten Quartal übertrafen die Steigerungen der Bruttolöhne das fünfte Mal in Folge die Entwicklung der Verbraucherpreise.

Die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen hat den „Freizeit-Monitor 2024“ vorgestellt. Für die seit 1982 regelmäßig durchgeführte Untersuchung wurden im Juli und August Bürger ab 18 Jahren zu über 100 unterschiedlichen Freizeitaktivitäten befragt.

Ein aktueller Bericht des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums bescheinigt der Lehrlingsausbildung in Österreich ein Langzeittief. Besonders auffällig ist die Entwicklung in der Tourismusbranche, wo sich die Zahl der Lehrlinge in den letzten 15 Jahren mehr als halbiert hat.

Wer bereits alle Urlaubstage für das Jahr aufgebraucht hat und dennoch eine Auszeit benötigt, kann unbezahlten Urlaub beantragen. Doch nicht immer hat ein solcher Antrag Aussicht auf Erfolg.

Arbeitsmittel sparen – auf Kosten der Mitarbeiter? Manche Arbeitgeber bitten ihre Angestellten, den eigenen Laptop für die Arbeit zu nutzen. Doch sind Arbeitnehmer verpflichtet, dem zuzustimmen?

Es beginnt harmlos – ein beiläufiger Kommentar über die bevorstehende Wahl. Doch was passiert, wenn das lockere Politik-Gespräch am Arbeitsplatz in hitzige Debatten mit extremen Positionen umschlägt?

Bis zum 23. September können sich auch Hoteliers und Gastronomen um den Deutschen Fachkräftepreis bewerben. Das Bundesministerium für Arbeit zeichnet innovative Lösungen und Beiträge zur Fachkräftesicherung und -gewinnung in insgesamt sieben Kategorien aus.