Kein Homeoffice? - Fast jeder Zweite würde kündigen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Knapp die Hälfte (47 Prozent) der Büroangestellten in Deutschland würde kündigen, wenn ihr Arbeitgeber die Möglichkeit von Homeoffice oder mobilem Arbeiten vollständig abschaffen oder stark einschränken würde. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Continental unter mehr als 2.000 Büroangestellten durchgeführt hat. 

Dr. Ariane Reinhart, Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit bei Continental: „Viele Beschäftigte haben während der Pandemie die Vorteile des flexiblen Arbeitens kennen- und schätzen gelernt – und sind nun nicht mehr bereit, darauf zu verzichten. Gleichzeitig gibt es für eine verstärkte Anwesenheit im Büro viele gute Gründe. Der persönliche Austausch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist wichtig für ein Mehr an Kreativität, Effizienz, Effektivität und Zusammenarbeit. Darüber hinaus stärkt er die Identifikation der Beschäftigten mit dem Unternehmen.“

Beschäftigte schätzen Kombination aus Homeoffice und Präsenz

Knapp zwei Drittel (62 Prozent) der Befragten empfinden es als optimal, mindestens die Hälfte der wöchentlichen Arbeitszeit oder mehr im Büro zu verbringen. Auf der anderen Seite sieht knapp ein Fünftel der Befragten (19 Prozent) vier oder fünf Tage Homeoffice oder mobiles Arbeiten für sich als bestmögliche Variante an. 

„Das Ergebnis zeigt: Auch bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern besteht grundsätzlich der Wunsch nach Präsenz im Betrieb – nur eben nicht durchweg und stur an einer festen Zahl von Tagen pro Woche“, stellt Reinhart fest. „Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, unternehmensseitig einen Rahmen vorzugeben, der gemeinsam mit der Führungskraft und dem Team ausgestaltet werden kann – um so  die Interessen von Unternehmen und Beschäftigten in Einklang zu bringen.“

Soziale Interaktion größter Vorteil der Präsenzarbeit

Eine knappe Mehrheit der Befragten (47 Prozent) schätzt an der Arbeit vor Ort am meisten die soziale Interaktion mit Kolleginnen und Kollegen. Rund ein Fünftel sieht in der Büroarbeit eine bessere Trennung von Arbeit und Privatleben. Knapp ein Fünftel der Befragten nennt ein effizienteres Arbeiten im Team sowie schnellere und bessere Ergebnisse als größten Vorteil der Arbeit vor Ort  „Die Ergebnisse zeigen: Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wissen die Vorteile des Büros zu schätzen und haben ein gutes Gespür dafür, wo sie die jeweils besten Ergebnisse erzielen“, stellt Reinhart fest. „Es ist Aufgabe der Unternehmen, eine wirksame Balance zwischen der Arbeit vor Ort und mobilem Arbeiten zu schaffen und im Betrieb ein inspirierendes, kreatives Arbeitsumfeld zu bieten, das eine konstruktive Zusammenarbeit fördert.“

Flexibilität größter Vorteil von Homeoffice 

39 Prozent der Befragten schätzen am Konzept des Homeoffice beziehungsweise des mobilen Arbeitens die Zeitersparnis durch wegfallende Fahrtwege. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) sieht dagegen eine bessere Work-Life-Balance oder die Flexibilität als größten Vorteil, während 17 Prozent die Möglichkeit des konzentrierten Arbeitens im Homeoffice am höchsten bewerten. 

Gemischtes Stimmungsbild beim Thema Gehaltsanreiz

Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) würde für eine höhere Bezahlung auf Homeoffice und mobiles Arbeiten verzichten. „Die Lebenshaltungskosten sind zuletzt stark gestiegen. Daher liegt das Augenmerk vieler Beschäftigter wieder mehr auf der Bezahlung“, sagt Reinhart. „Auf der anderen Seite wären 38 Prozent, also über ein Drittel, der Befragten nicht zum Verzicht bereit.“

Drei Tage Homeoffice sind die Regel

Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) darf mehr als drei Tage im Homeoffice arbeiten. Ein Fünftel (20 Prozent) hat die Möglichkeit, die komplette Woche vom Homeoffice aus oder mobil zu arbeiten. 

Continental hat bereits 2016 weltweit flexible Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten eingeführt. In der Praxis hat sich das hybride Arbeitsmodell, also ein Mix aus mobilem Arbeiten und Präsenz, bewährt, denn die persönlichen Begegnungen vor Ort fördern den Austausch, stärken den Zusammenhalt und machen das Unternehmen innovativer und kreativer. Um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Vor-Ort-Arbeit (etwa im Büro oder beim Kunden) und mobiler Arbeit zu erreichen, gibt es einen Rahmen zur Orientierung. Dieser variiert je nach den spezifischen Anforderungen der Teams. So vereinbaren die Führungskräfte gemeinsam mit ihren Teams verbindliche Regelungen zur Balance zwischen Arbeit vor Ort und mobiler Arbeit, die sie für das beste gemeinsame Ergebnis benötigen. Auf Basis der Erfahrungen seit Einführung der flexiblen Arbeitsbedingungen hat sich für unsere Zusammenarbeit ein Verhältnis von 60 Prozent Vor-Ort-Arbeit und 40 Prozent mobiler Arbeit als besonders sinnvoll erwiesen. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Jahr 2025 bietet, dank der Feiertage am Donnerstag und Freitag, viele Möglichkeiten für ein langes Wochenende. Mit einer geschickten Planung können Arbeitnehmer ihre freie Zeit maximieren - es sei denn, der Chef setzt andere Prioritäten.

Eigentlich sind Arbeitgeber verpflichtet, für Arbeitnehmer bei Reisen ins EU-Ausland eine A1-Bescheinigung einzuholen. Arbeitnehmer haben diese mitzuführen. Jetzt hat das Ministerium für Arbeit und Soziales ein Merkblatt hierzu aktualisiert und sieht „keine unionsrechtliche Verpflichtung besteht, eine A1-Bescheinigung in dem EU-Mitgliedsstaat mitzuführen“.

Wer immer wieder zu spät kommt oder unentschuldigt fehlt, riskiert eine Abmahnung vom Arbeitgeber - mit potenziellen Folgen. Sie wird in der Regel in die Personalakte aufgenommen, kann die Chancen auf eine Beförderung beeinträchtigen und im Wiederholungsfall sogar zur Kündigung führen. 

Während sich viele mit dem Eintritt in den Ruhestand am gesetzlichen Renteneintrittsalter orientieren, zeigt die aktuelle SumUp-Händlerumfrage, dass ein erheblicher Teil der Selbstständigen plant, auch über dieses Alter hinaus zu arbeiten.

Die Umsatzlage im Gastgewerbe blieb im gesamten ersten Halbjahr 2024 angespannt. Das zeigen die zeitverzögert veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamts: Auch wenn die Umsätze nominal 10,7 Prozent über dem Vorcoronaniveau des ersten Halbjahrs 2019 lagen, blieb unter dem Strich ein reales Umsatzminus von 12,1 Prozent.

Nach einem aktuellen Urteil des Landessozialgerichts Baden-Württemberg sind gezahlte Zuschüsse im Rahmen der Corona-Soforthilfen beitragspflichtig. Das gilt selbst dann, wenn die Soforthilfen später zurückgezahlt werden müssen, weil die Voraussetzungen für die Zahlung der Sofort-Hilfen nicht gegeben waren.

Auch im September haben in Deutschland deutlich mehr Unternehmer den Gang zum Insolvenzgericht antreten müssen als ein Jahr zuvor. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der angemeldeten Verfahren um 13,7 Prozent im Vergleich zum September 2023.

Hotels und Gastronomie suchen in vielen Städten nach Mitarbeitern. Einer neuen Studie zufolge fehlen dennoch deutlich weniger Fachkräfte als vor einem Jahr. Grund ist die schwierige wirtschaftliche Situation und die Tatsache, dass sich die Branche nicht vollständig von den Auswirkungen der Pandemie erholt habe.

Die Corona-Pandemie bescherte Hotel, Restaurants und Cafés schwierige Zeiten. Anschließend wurde es nicht besser. Die Branche kämpft mit Personalproblemen, sparsamen Gästen und gestiegenen Preisen.

Verstirbt der Chef plötzlich, ist das ein großer Schock. Gleichzeitig können sich für Mitarbeitende existenzielle Fragen stellen: Ist jetzt auch der Job und damit das Einkommen weg?