Mehr als jedes zweite Unternehmen zahlt Urlaubsgeld

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Energie, Lebensmittel, Dienstleistungen: Nicht nur das Leben ist teuer geworden. Auch das Reisen und Urlauben belastet das Haushaltsbudget. Da kann ein halbes Brutto-Monatsgehalt einen großen Unterschied machen. So viel zahlen Arbeitgeber im Durchschnitt als Urlaubsgeld. Insgesamt 57 Prozent aller deutschen Unternehmen gewähren eine Sonderzahlung, um ihren Beschäftigten finanziell in der Urlaubssaison unter die Arme zu greifen. Die meisten Arbeitnehmenden erhalten den Zuschlag in den Sommermonaten: 51 Prozent der Unternehmen zahlen das Urlaubsgeld im Juni und 21 Prozent im Juli aus. Das zeigt die aktuelle Randstad-ifo-Personalleiterbefragung (Q1 2023).

Anteil vom Bruttogehalt oder Pauschale: So viel Urlaubsgeld wird gezahlt

Besonders oft wird Urlaubsgeld in der Industrie gezahlt (78 Prozent), 59 Prozent der Handelsunternehmen geben Geld zum Urlaub dazu und im Dienstleistungssektor sind es 41 Prozent.

In 62 Prozent aller Unternehmen richtet sich das Urlaubsgeld nach dem Bruttolohn: Im Durchschnitt liegt der Anteil bei 55 Prozent eines Monatsgehaltes. In der Dienstleistung ist der Anteil vom Bruttogehalt mit 59 Prozent in 56 Prozent der Unternehmen am höchsten. Am häufigsten wird im Handel ein Anteil gezahlt (68 Prozent). Dort beträgt er 51 Prozent vom Gehalt. 65 Prozent der Industrieunternehmen zahlen einen Anteil von 54 Prozent.

38 Prozent aller Unternehmen zahlen einen Pauschalbetrag von im Durchschnitt 22,50 Euro pro Urlaubstag. Am häufigsten wird ein Pauschalbetrag im Dienstleistungssektor gezahlt (44 Prozent). Dieser liegt allerdings im Durchschnitt nur bei 18 Euro. In der Industrie wird die höchste Pauschale bezahlt: 28 Euro von 35 Prozent der Unternehmen. Im Handel zahlen 32 Prozent der Unternehmen 19 Euro.

Arbeitnehmende in kleinen Unternehmen gehen am häufigsten leer aus

Am wenigsten Urlaubsgeld springt für Arbeitnehmende in kleinen Unternehmen raus. Nur 49 Prozent der Firmen mit weniger als 50 Mitarbeitenden unterstützen ihre Angestellten hier, im Gegensatz zu 76 Prozent der Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden. "Urlaub ist ein wichtiger Bestandteil der Mitarbeiter Benefits eines Arbeitgebers, egal ob es um die Anzahl der Urlaubstage, die zusätzliche finanzielle Unterstützung oder Planung der freien Tage geht," so Petra Timm, Director Communications bei Randstad Deutschland: "Denn der Trend geht dahin, das Arbeiten immer individueller auszugestalten, neue Lösungen zu finden, auch was die Erholung und den Ausgleich angeht."

Unternehmen bieten durchschnittlich 29,2 Urlaubstage an

Im Durchschnitt haben Arbeitnehmende in allen Unternehmen einen Urlaubsanspruch von 29,2 Tagen. Im Branchen- und Größenvergleich zeigen sich hier kaum Unterschiede. In der Befragung gaben einzelne Unternehmen an, bis zu 36 Tage Urlaub im Jahr anzubieten. Wie flexibel sind deutsche Unternehmen, wenn es um den Urlaubsantrag geht? 61 Prozent ermöglichen es ihren Mitarbeitenden, den Urlaub unterjährig flexibel einzureichen. In 26 Prozent muss die gesamte Urlaubsplanung Anfang des Jahres eingehen, in 9 Prozent zum Ende des Vorjahres. 4 Prozent der Unternehmen setzen eine Frist mit einer bestimmten Anzahl von Tagen vor dem Urlaubsantritt. In 24 Prozent der Unternehmen können sich Mitarbeitende ihren Urlaub auszahlen lassen. Zusätzlichen unbezahlten Urlaub bieten 67 Prozent , Bildungsurlaub 59 Prozent der Unternehmen an.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Ein aktueller Bericht des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums bescheinigt der Lehrlingsausbildung in Österreich ein Langzeittief. Besonders auffällig ist die Entwicklung in der Tourismusbranche, wo sich die Zahl der Lehrlinge in den letzten 15 Jahren mehr als halbiert hat.

Wer bereits alle Urlaubstage für das Jahr aufgebraucht hat und dennoch eine Auszeit benötigt, kann unbezahlten Urlaub beantragen. Doch nicht immer hat ein solcher Antrag Aussicht auf Erfolg.

Arbeitsmittel sparen – auf Kosten der Mitarbeiter? Manche Arbeitgeber bitten ihre Angestellten, den eigenen Laptop für die Arbeit zu nutzen. Doch sind Arbeitnehmer verpflichtet, dem zuzustimmen?

Es beginnt harmlos – ein beiläufiger Kommentar über die bevorstehende Wahl. Doch was passiert, wenn das lockere Politik-Gespräch am Arbeitsplatz in hitzige Debatten mit extremen Positionen umschlägt?

Bis zum 23. September können sich auch Hoteliers und Gastronomen um den Deutschen Fachkräftepreis bewerben. Das Bundesministerium für Arbeit zeichnet innovative Lösungen und Beiträge zur Fachkräftesicherung und -gewinnung in insgesamt sieben Kategorien aus.

Vom 29. September bis 6. Oktober 2024 findet wieder die Aktionswoche: Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft statt. Bundesweite Mitmach-Aktionen rund um das Thema „Lebensmittelverschwendung“ sollen zu einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen motivieren.

Azubis werden dringender denn je gesucht: In der aktuellen "Ausbildungsumfrage 2024" meldet die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) einen Höchststand bei der Zahl der Betriebe, die nicht genügend Nachwuchs finden. Das Gastgewerbe gehört neben Industrie, Handel, Verkehrsbranche und Baugewerbe zu den am meisten betroffenen Branchen.

Der DEHOGA Bundesverband warnt aktuell vor zwei Betrugsmaschen. So habe der Deutsche Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität Hinweise auf Fake-Rechnungen erhalten. Bei einer zweiten aktuellen Betrugsmasche wird potentiellen Opfern Ware aus der angeblichen Insolvenzmasse eines Getränkemarkts angeboten.

Um das Gehalt aufzustocken, kann sich neben dem eigentlichen Hauptberuf noch ein Minijob eignen. Oder vielleicht sogar mehrere? Folgendes sollten Sie dazu wissen.

Viele der rund 1,2 Millionen Azubis machen einer Umfrage zufolge regelmäßig Überstunden. Angehende Köchinnen und Köche leisten demnach mit durchschnittlich 6,1 Überstunden pro Woche die meiste Mehrarbeit gefolgt von Hotel-Azubis.