Mittelstand erwartet höhere Kosten

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Eine große Mehrheit der mittelständischen Unternehmen in Deutschland erwartet wachsende Kosten, kann diese aber mit Preiserhöhungen abmildern. 80 Prozent der Mittelständler rechnen für das laufende Jahr mit deutlichen Kostensteigerungen, wie eine Umfrage der staatlichen Förderbank KfW zeigt. Haupttreiber seien höhere Löhne und Gehälter sowie die Preise für Energie, Materialien und Rohstoffe.

Demnach gaben 51 Prozent der Unternehmen im April an, dass ihre Lohnkosten wachsen werden, 14 Prozent rechnen mit einem Anstieg um mehr als 10 Prozent. Wegen der hohen Inflation der vergangenen Jahre haben Gewerkschaften in vielen Branchen deutliche Lohn- und Gehaltssteigerungen durchgesetzt. 

Bei Materialien, Rohstoffen, Vorprodukten und Zutaten, dem zweitgrößten Kostenblock, rechnen 56 Prozent für dieses Jahr mit einem Anstieg, 20 Prozent erwarten der Umfrage zufolge Steigerungen um mehr als 10 Prozent. Auch stellen sich 64 Prozent der Mittelständler auf teurere Energie ein. Hier machen sich trotz wieder gesunkener Preise langfristige Verträge bemerkbar.

Viele Mittelständler können die Belastungen schultern 

Viele Mittelständler können aber all dem etwas entgegensetzen. Mehr als ein Drittel (39 Prozent) der Firmen, die in mindestens einer Kostenkategorie Preissteigerungen erwartet, hat die Preise für eigene Produkte und Dienstleistungen laut KfW erhöht - im Schnitt um 11 Prozent. Ein weiteres Drittel (33 Prozent) plane noch Preiserhöhungen. Zudem arbeiteten Unternehmen daran, ihre Energieeffizienz zu verbessern. «Eine gute Nachricht ist, dass die meisten Mittelständler angeben, die höheren Kostenbelastungen gut abfedern zu können», sagt KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. 

48 Prozent der Unternehmen gaben in der Umfrage an, die höheren Kosten dauerhaft schultern zu können, bei weiteren 21 Prozent fallen die gestiegenen Kosten kaum ins Gewicht. 14 Prozent erklärten, wegen der Mehrbelastung finanziell überfordert zu sein.

Für das KfW-Mittelstandspanel werden seit 2003 kleine und mittlere Unternehmen mit einem Umsatz von bis zu 500 Millionen Euro regelmäßig befragt. An der aktuellen Umfrage, die zwischen dem 15. und dem 25. April stattfand, nahmen 2795 Firmen teil. Die Angaben sind laut KfW repräsentativ. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Weltweit geht der Alkoholkonsum etwas zurück - ist aber laut WHO noch viel zu hoch. Eine Studie zeigt unterdessen, in welchen Ländern welcher Alkohol am liebsten getrunken wird - etwa in Deutschland.

Nutzen Sie Chatbots im Beruf? Wer KI-Tools ohne Absprache einsetzt, muss im schlimmsten Fall mit arbeitsrechtlichen Folgen rechnen. Worauf es bei einem sicheren Einsatz generativer KI ankommt.

Deutschland diskutiert die Vier-Tage-Woche, Griechenland geht einen anderen Weg: Wegen des Fachkräftemangels können Festangestellte dort künftig für ordentlich mehr Geld einen Tag zusätzlich arbeiten.

Immer mehr deutsche Firmen geraten in finanzielle Schwierigkeiten. Die Zahl der Firmenpleiten ist im Vergleich zum Vorjahr fast um ein Drittel gestiegen. Besserung ist nicht in Sicht. Besonders betroffen ist die Dienstleistungsbranche.

Alleinerziehende und Alleinlebende in Nordrhein-Westfalen müssen überdurchschnittlich oft auf Urlaub verzichten. Deutlich seltener trifft es Haushalte mit zwei Erwachsenen ohne Kind.

Arbeitszeugnisse sind wichtig für Bewerbungen, sowohl bei neuen Unternehmen als auch intern etwa für eine neue Stelle. Aber was tun, wenn der Arbeitgeber die Ausstellung verweigert? Ist das erlaubt?

Der DEHOGA Hessen und die Gewerkschaft NGG haben nach zweimonatigem Verhandlungsprozess einen neuen Entgelttarifvertrag für das Hotel- und Gastronomiegewerbe in Hessen abgeschlossen. Die tariflichen Entgelte steigen in zwei Stufen deutlich an.

Die Verhandlungen zwischen dem DEHOGA und der NGG sind zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen. Neben einer Anpassung der Vergütung wurde auch die Planungssicherheit für die Beschäftigten und Unternehmen im Sinne der sozialen Verantwortung berücksichtigt.

Ein Schnappschuss von der Geburtstagsfeier, Bilder vom Sandburgenbauen am Strand: Mit dem Smartphone sind schnell Fotos gemacht – und genauso schnell geteilt. Doch was ist eigentlich, wenn auch fremde Kinder auf den Bildern zu sehen sind?

Eine Auswertung von zehntausenden Online-Stellenofferten zeigt: Das Arbeiten von Zuhause aus bieten auch nach der Pandemie immer mehr Unternehmen an - allerdings längst nicht überall.