So bezahlen die Deutschen im Urlaub

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Ob Fernreise oder Kurzurlaub - die Reiselust der Deutschen ist nach über zwei Corona-Jahren enorm angestiegen. Dabei gewinnt auch im dritten Pandemiejahr die bargeldlose Bezahlung weiter an Beliebtheit. Insbesondere wenn es um den Urlaub geht, bevorzugen die Deutschen die Zahlung per Kreditkarte. Das ergibt eine aktuelle repräsentative Umfrage der norisbank.

Die Verbreitung und die Nutzung von Bankkarten und Kreditkarten mit Bezahlfunktion haben über die letzten Jahre in Deutschland stark zugenommen. Die zunehmende Nutzung bzw. Akzeptanz von Online-Käufen, innovativen Zahlungsservices wie PayPal oder Google und Apple Pay und zuletzt im Besonderen auch das aus Hygienegründen veränderte Zahlungsverhalten während der Pandemie haben diese Entwicklung nochmals vorangetrieben. Auch beim Bezahlverhalten im Urlaub zeigt sich diese Veränderung: Laut einer aktuellen Studie der norisbank gibt mehr als die Hälfte der Deutschen (50,7 Prozent; 2021: 49,6 Prozent; 2020: 46,3 Prozent) an, im Urlaub am liebsten mit einer Karte zu zahlen. Damit setzt sich der Trend aus den Vorjahren auch im dritten Jahr der Pandemie fort.

Beliebtheit von Kreditkarten ungebrochen

Anhand der aktuellen Umfrageergebnisse wird deutlich: Die Anzahl der Personen, die bei Käufen im Urlaub zum Bargeld greifen, sinkt weiter. Während 2019 noch 60,1 Prozent der Befragten Bargeld bevorzugten, sind es aktuell nur noch 49,3 Prozent - dies ist ein Rückgang von mehr als 10 Prozentpunkten innerhalb von drei Jahren. Das bargeldlose Zahlen im Urlaub gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Für knapp acht von zehn Befragten ist dabei die Kreditkarte der ungeschlagene Favorit (77,2 Prozent; 2021: 76,9 Prozent; 2020: 79,3 Prozent). Genutzt wird sie vor allem aus Gründen der Einfachheit (55,7 Prozent; 2021: 53,5 Prozent; 2020: 55,7 Prozent). Besonders beliebt ist die Kreditkarte bei Personen mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 2.500 Euro. Mehr als rund 80 Prozent unter ihnen nutzen am liebsten die Kreditkarte für Zahlungen im Urlaub (81,5 Prozent; 2021: 78,7 Prozent; 2020: 84,0 Prozent).

Kreditkarten als bevorzugtes Zahlungsmittel für Hotels, Mietwagen & Co.

Wie schon in den Vorjahren ist die Kreditkartenzahlung im Urlaub vor allem für Auslandsreisen besonders relevant. Speziell bei Hotel- oder Mietwagenreservierungen wird sie für die Abwicklung benötigt. Aber auch Käufe anderer Art werden zunehmend per Kreditkarte getätigt. Knapp die Hälfte der Befragten hat extra für den Urlaub im Ausland eine Kreditkarte beantragt oder besitzt bereits eine (47,3 Prozent; 2021: 46,9 Prozent; 2020: 46,0 Prozent). Besonders die 35- bis 49-Jährigen sind dafür offen: Mehr als die Hälfte unter ihnen (51,4 Prozent; 2021: 46,8 Prozent, 2020: 45,0 Prozent) nutzt bereits eine Kreditkarte oder hat sich diese für den Urlaub angeschafft, Tendenz steigend. Etwas kritischer sind hingegen die Älteren - konkret die 50- bis 69-Jährigen: Rund 30 Prozent geben an, dass sie sich keine Beantragung einer Kreditkarte extra für die Verwendung im Urlaub vorstellen können (30,7 Prozent; 2021: 29,2 Prozent; 2020: 26,7 Prozent). Interessanterweise nahm die Anzahl in dieser Befragungsgruppe zuletzt sogar zu.

Und wofür wird die Kreditkarte bevorzugt im Urlaub verwendet? Für knapp zwei Drittel aller Befragten kommt die Kreditkarte vorrangig für größere Ausgaben, wie Ausflüge, Kleidung oder Mietwagen am Urlaubsort zum Einsatz (57,3 Prozent; 2021: 54,4 Prozent; 2020: 56,3 Prozent). Dieses Verhalten ist nicht neu. Auffällig hingegen ist die inzwischen starke Nutzung auch bei kleinen Beträgen, beispielsweise beim Einkauf im Supermarkt: Vor allem seit 2020 wird die Kreditkarte mehr und mehr für kleinere Ausgaben wie für Kaffee oder Brötchen genutzt (38,3 Prozent; 2021: 38,6 Prozent; 2020: 40,1 Prozent). Dies liegt zum einen an einer zunehmenden Akzeptanz auf Seiten des Handels, aber auch an einem veränderten Zahlungsverhalten der Konsumenten.

Gefälle zwischen Nord- und Süddeutschland

Bei der Nutzung von Kreditkarten zeigt sich in Deutschland jedoch ein gemischtes Bild. Insbesondere zwischen Nord- und Süddeutschland bestehen im Bezahlverhalten während des Urlaubs deutliche Unterschiede. Während 83,5 Prozent (2021: 74,8 Prozent; 2020: 77,2 Prozent) der Süddeutschen die Kreditkarte als Zahlungsmittel im Urlaub bevorzugen, sind es bei den Norddeutschen mit nur 67,1 Prozent deutlich weniger. Besonders interessant: Seit 2020 ist die Beliebtheit der Kreditkarte im Norden Deutschlands sogar rückläufig. Bezahlten 2020 noch 82,9 Prozent der Norddeutschen im Urlaub per Kreditkarte, waren es im vergangenen Jahr nur noch rund 74,0 Prozent (2021). In 2022 lag der Wert nochmals rund 7 Prozentpunkte (67,1 Prozent) darunter. Das sind knapp 16 Prozentpunkte weniger als noch in 2020.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Stadt Frankfurt führt zur Stärkung der Nachtkultur einen sogenannten Nachtrat ein. Dieser Rat setzt sich aus 13 Menschen aus der Stadtverwaltung und den verschiedenen Branchen der Nachtökonomie zusammen. Das Gastgewerbe steht besonders im Fokus.

Ein Weihnachtsmarkt ohne Musik ist für viele undenkbar. Doch die vielerorts gestiegenen Gema-Rechnungen sorgten 2023 für Unmut. Die Verwertungsgesellschaft setzt nun auf mehr Infos für Veranstalter.

Deutschlands Arbeitnehmer machen die Kaufkraftverluste aus den Hochinflationszeiten weiter wett. Im zweiten Quartal übertrafen die Steigerungen der Bruttolöhne das fünfte Mal in Folge die Entwicklung der Verbraucherpreise.

Die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen hat den „Freizeit-Monitor 2024“ vorgestellt. Für die seit 1982 regelmäßig durchgeführte Untersuchung wurden im Juli und August Bürger ab 18 Jahren zu über 100 unterschiedlichen Freizeitaktivitäten befragt.

Ein aktueller Bericht des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums bescheinigt der Lehrlingsausbildung in Österreich ein Langzeittief. Besonders auffällig ist die Entwicklung in der Tourismusbranche, wo sich die Zahl der Lehrlinge in den letzten 15 Jahren mehr als halbiert hat.

Wer bereits alle Urlaubstage für das Jahr aufgebraucht hat und dennoch eine Auszeit benötigt, kann unbezahlten Urlaub beantragen. Doch nicht immer hat ein solcher Antrag Aussicht auf Erfolg.

Arbeitsmittel sparen – auf Kosten der Mitarbeiter? Manche Arbeitgeber bitten ihre Angestellten, den eigenen Laptop für die Arbeit zu nutzen. Doch sind Arbeitnehmer verpflichtet, dem zuzustimmen?

Es beginnt harmlos – ein beiläufiger Kommentar über die bevorstehende Wahl. Doch was passiert, wenn das lockere Politik-Gespräch am Arbeitsplatz in hitzige Debatten mit extremen Positionen umschlägt?

Bis zum 23. September können sich auch Hoteliers und Gastronomen um den Deutschen Fachkräftepreis bewerben. Das Bundesministerium für Arbeit zeichnet innovative Lösungen und Beiträge zur Fachkräftesicherung und -gewinnung in insgesamt sieben Kategorien aus.

Vom 29. September bis 6. Oktober 2024 findet wieder die Aktionswoche: Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft statt. Bundesweite Mitmach-Aktionen rund um das Thema „Lebensmittelverschwendung“ sollen zu einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen motivieren.