Studie: Junge Menschen anspruchsvoll und weniger loyal zu Firmen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Bei Beschäftigten im Alter unter 30 Jahren ist Studien zufolge die Loyalität zum Arbeitgeber deutlich geringer ausgeprägt als bei Älteren. «Diese Generation ist nicht gekommen, um lange bei einem Arbeitgeber zu bleiben», sagte Arbeitsmarktexperte Julian Stahl vom Online-Netzwerk Xing. 14 Prozent seien sogar aktiv auf Jobsuche. Umgekehrt machten sich 65 Prozent keine Sorgen um ihre Zukunft - dem Fachkräftemangel sei Dank. «In Fachkreisen gelten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dieser Generation daher bereits jetzt als die illoyalsten Jobber aller Zeiten», sagte Stahl.

Flexibilität und Agilität stünden ganz oben auf der Agenda. Xing hatte mehrere Studien in Auftrag gegeben, durchgeführt vom Umfrageinstitut Forsa. Dabei wurden mehrere Tausend Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu Wechselabsichten oder zur Freude am Job befragt. Der «Generation Z» werden überwiegend junge Menschen zugeordnet, die zwischen Mitte der 1990er und 2010 zur Welt gekommen sind.

Unternehmen stünden vor neuen Herausforderungen, etwa bei der Mitarbeiterbindung, heißt es. Die auf dem Arbeitsmarkt immer präsenter werdenden Mitglieder der sogenannten Generation Z («GenZ») wünschten sich häufig Arbeitserleichterungen, darunter etwa eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich, die Möglichkeit zum Sabbatical, Homeoffice und zu sogenannten Workation-Optionen - also einer Kombination aus Arbeit und Urlaub. Aufstiegschancen innerhalb des Unternehmens spielten jedoch deutlich weniger eine Rolle als noch bei der Vorgängergeneration, den «Millenials».

«Die heute nachrückenden Generationen geben am Arbeitsmarkt zunehmend den Ton an, sind zugleich aber ein knappes Gut», sagte Stahl. «Wer nicht über Benefits wie Homeoffice, Workation oder Sabbatical nachdenkt, wird einen Teil dieser Generation als Arbeitgeber erst gar nicht erreichen», betonte er.

In den meisten Fällen sei aber ein als zu niedrig empfundenes Gehalt (49 Prozent der Befragten) und ein als zu hoch empfundenes Stresslevel (42 Prozent) zumindest einer der Hintergründe für den Wechselwunsch. 27 Prozent zögen einen Wechsel in Betracht, weil sie mit ihrer Unternehmensführung unzufrieden seien. 38 Prozent ziehe es von ihrem bisherigen Arbeitsplatz offenbar auch aus purer Abenteuerlust weg - sie wünschten sich Abwechslung. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ein aktueller Bericht des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums bescheinigt der Lehrlingsausbildung in Österreich ein Langzeittief. Besonders auffällig ist die Entwicklung in der Tourismusbranche, wo sich die Zahl der Lehrlinge in den letzten 15 Jahren mehr als halbiert hat.

Wer bereits alle Urlaubstage für das Jahr aufgebraucht hat und dennoch eine Auszeit benötigt, kann unbezahlten Urlaub beantragen. Doch nicht immer hat ein solcher Antrag Aussicht auf Erfolg.

Arbeitsmittel sparen – auf Kosten der Mitarbeiter? Manche Arbeitgeber bitten ihre Angestellten, den eigenen Laptop für die Arbeit zu nutzen. Doch sind Arbeitnehmer verpflichtet, dem zuzustimmen?

Es beginnt harmlos – ein beiläufiger Kommentar über die bevorstehende Wahl. Doch was passiert, wenn das lockere Politik-Gespräch am Arbeitsplatz in hitzige Debatten mit extremen Positionen umschlägt?

Bis zum 23. September können sich auch Hoteliers und Gastronomen um den Deutschen Fachkräftepreis bewerben. Das Bundesministerium für Arbeit zeichnet innovative Lösungen und Beiträge zur Fachkräftesicherung und -gewinnung in insgesamt sieben Kategorien aus.

Vom 29. September bis 6. Oktober 2024 findet wieder die Aktionswoche: Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft statt. Bundesweite Mitmach-Aktionen rund um das Thema „Lebensmittelverschwendung“ sollen zu einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen motivieren.

Azubis werden dringender denn je gesucht: In der aktuellen "Ausbildungsumfrage 2024" meldet die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) einen Höchststand bei der Zahl der Betriebe, die nicht genügend Nachwuchs finden. Das Gastgewerbe gehört neben Industrie, Handel, Verkehrsbranche und Baugewerbe zu den am meisten betroffenen Branchen.

Der DEHOGA Bundesverband warnt aktuell vor zwei Betrugsmaschen. So habe der Deutsche Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität Hinweise auf Fake-Rechnungen erhalten. Bei einer zweiten aktuellen Betrugsmasche wird potentiellen Opfern Ware aus der angeblichen Insolvenzmasse eines Getränkemarkts angeboten.

Um das Gehalt aufzustocken, kann sich neben dem eigentlichen Hauptberuf noch ein Minijob eignen. Oder vielleicht sogar mehrere? Folgendes sollten Sie dazu wissen.

Viele der rund 1,2 Millionen Azubis machen einer Umfrage zufolge regelmäßig Überstunden. Angehende Köchinnen und Köche leisten demnach mit durchschnittlich 6,1 Überstunden pro Woche die meiste Mehrarbeit gefolgt von Hotel-Azubis.