Tariflöhne steigen 2024 kräftig

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Tarifbeschäftigten in Deutschland erleben im laufenden Jahr kräftige Steigerungen ihrer Gehälter. Im Schnitt legen die Tariflöhne im laufenden Jahr um 5,6 Prozent zu, berichtet das WSI-Tarifarchiv der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung.

Weil gleichzeitig die Verbraucherpreise im ersten Halbjahr nur um durchschnittlich 2,4 Prozent gestiegen sind, ergebe sich ein deutlicher Reallohnzuwachs von 3,1 Prozent. Die Beschäftigten können sich also nach Abzug der Inflation mehr Dienstleistungen und Waren kaufen als ein Jahr zuvor. Einen derartig starken Zuwachs hat es in diesem Jahrtausend noch nicht gegeben, heißt es in der Auswertung.

Allerdings seien die Kaufkraftverluste aus den Jahren 2021 bis 2023 damit erst rund zur Hälfte kompensiert, sagt der WSI-Tarifexperte Thorsten Schulten. «Insgesamt liegt das preisbereinigte Niveau der Tariflöhne jedoch immer noch deutlich unter dem Spitzenwert des Jahres 2020.» Damit bestehe auch bei künftigen Tarifverhandlungen noch ein erheblicher Nachholbedarf. Steigende Reallöhne seien auch ökonomisch sinnvoll, um die konjunkturelle Entwicklung zu stabilisieren.

Grundlage der Berechnungen sind die Tarifabschlüsse des ersten Halbjahres sowie aus dem Vorjahr, deren Erhöhungen im laufenden Jahr wirksam werden. Häufig sind darin auch einmalige Inflationsausgleichsprämien enthalten, die vom Staat steuer- und abgabenfrei gestellt worden sind. Da diese Zahlungen sich nicht wiederholen werden, wirken sie als Basiseffekt automatisch dämpfend auf die Lohnentwicklung im Jahr 2025. Für das kommende Jahr rechnet Schulten daher mit deutlich geringeren Reallohnsteigerungen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die nach wie vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen sorgen dafür, dass für Unternehmen mitunter kein Weg an betriebsbedingten Kündigungen von Mitarbeitenden vorbeiführt. Doch wie werden solche Kündigungen rechtssicher und wirksam ausgesprochen?

Nach einem ordentlichen Sommer sind viele Gastronomen und Hoteliers in Niedersachsen zufrieden mit der Saison. Doch der Ausblick besorgt die Tourismusbranche - das liegt laut einer Umfrage vor allem an zwei Gründen.

Ausweislich der aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) haben sich im gerade abgelaufenen Berichtsjahr 2023/2024 erneut mehr junge Menschen um einen Ausbildungsplatz in den gastgewerblichen Berufen beworben.  Einstellungen sind auch im Herbst und Winter noch möglich. Darauf weist der DEHOGA Bundesverband hin.

Wer bekommt an den Feiertagen frei? Wann gibt es Zuschläge und Geschenke? Hier sind arbeitsrechtliche Regeln, die Sie rund um Weihnachten parat haben sollten.

Corona-Krise, Energiepreisschock, Konjunkturflaute: Immer mehr Unternehmen in Deutschland geben auf. Für das Gesamtjahr deutet sich eine deutliche Steigerung der Insolvenzzahlen an.

Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt hat sich in ihrem Masthuhn-Report zum dritten Mal mit dem Tierwohl beschäftigt. Dabei stehen in diesem Jahr neben der Systemgastronomie erstmals auch der Lebensmitteleinzelhandel, Contract Caterer und Hersteller im Fokus.

Der Reiseveranstalter Fit Reisen hat in einer Umfrage ermittelt, wie es um die Entspannung der Deutschen in ihrer Freizeit steht und wo noch Aufholbedarf herrscht. Spoiler: Die größten Entspannungskiller sind digitaler Natur.

Arbeitskleidung ablegen, duschen, die eigenen Klamotten anziehen: Das kann schon mal eine Zeit lang dauern. Bei der Frage, ob das als Arbeitszeit bezahlt werden muss, kommt es auf die Details an.

Im deutschen Gastgewerbe laufen die Geschäfte schlechter. Wirte und Hoteliers haben im September preisbereinigt sechs Prozent weniger Umsatz erzielt als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Verglichen mit Vor-CoronaZeiten, lag der Gastgewerbeumsatz real 13,2 Prozent niedriger.

Im Netz treiben Betrüger mit einer perfiden Masche ihr Unwesen. Sie fangen Rechnungen ab und leiten Zahlungen aufs eigene Konto um. Wann sollte man hellhörig werden?