Tourismus in Schleswig-Holstein lässt Corona-Krise hinter sich

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Corona-Krise im schleswig-holsteinischen Tourismus ist Geschichte. Dafür warten jetzt andere Schwierigkeiten auf die Unternehmen. Der Umsatz in der Tourismuswirtschaft des Landes übertraf im vergangenen Jahr das Vor-Corona-Niveau, wie aus dem nun vorgestellten Sparkassen-Tourismusbarometer hervorgeht.

Der Bruttoumsatz erreichte demnach rund 10,4 Milliarden Euro. Vor Corona (2019) habe der Wert bei etwa 9,7 Milliarden Euro gelegen. Während der Pandemie war der Tourismus in Schleswig-Holstein deutlich eingebrochen. Größter Umsatzbringer im vergangenen Jahr war der Übernachtungstourismus mit 6,02 Milliarden Euro. Auf den Tagestourismus entfielen knapp 4,35 Milliarden Euro.

Als eine der größten Herausforderungen bezeichnete der Vorsitzende des Tourismusverbands Schleswig-Holstein, Hans-Jürgen Lütje, den Arbeitskräftemangel. Der Tourismus sichere für fast 170.000 Menschen ortsgebundene Arbeitsplätze. Die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte gehe jedoch immer weiter zurück. «Der Tourismus kann nur erfolgreich bleiben, wenn den Betrieben ausreichend Mitarbeitende mit ausreichend Arbeitskapazitäten zur Verfügung stehen.» Das Sparkassen-Tourismusbarometer zeigt nach Lütjes Angaben Lösungsansätze zum Beispiel in den Themenfeldern Wohnraum oder werteorientierte Unternehmenskultur.

Das Steueraufkommen der Branche in Schleswig-Holstein betrage 937,5 Millionen Euro im Jahr. Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) appelliert daher an die Kommunen, sich weiter zu engagieren, «da gerade jetzt Investitionen als Stabilisierung und Impuls für die Tourismuswirtschaft notwendig sind, um dem Qualitätsanspruch der Gäste zu genügen und die gestiegenen Kosten zu begründen».

Die Zimmerpreise kletterten im ersten Quartal 2023 in der schleswig-holsteinischen Hotellerie um 5,4 Prozent über den Rekordwert des Vorjahres auf durchschnittlich 103,4 Euro. Das seien knapp 30 Prozent mehr als vor fünf Jahren, so Lütje. Auch bei den Eintrittspreisen der Freizeiteinrichtungen gab es eine deutliche Steigerung um 7,6 Prozent im Jahresvergleich. «Hier muss sich eine neue Balance zwischen steigenden Kosten und Zahlungsbereitschaft der Gäste einstellen», sagte Lütje.

Bei den Buchungen für dieses Jahr sei der Ausblick unterschiedlich. In untersuchten Modellregionen seien die Monate Juni und Oktober bislang weniger stark gebucht als im Vorjahr. Für Juli bis September seien die Zahlen dagegen solide. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Beschäftigten im baden-württembergischen Gastgewerbe sollen nun bald mehr Geld bekommen. Die Einigung ist vor dem Hintergrund der zu erwartenden Mindestlohnerhöhung aber nur von überschaubarer Dauer.

Ist Deutschland zum Land der Lustlosen geworden? Noch nie wurde so häufig Dienst nach Vorschrift gemacht, wie im vergangenen Jahr, fand eine Studie heraus. Der Anteil derer, die emotional an ihren Arbeitgeber gebunden sind, befindet sich auf einem Rekordtief.

Bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Betrieben fällt es oft schwer, die Ursachen von Unfällen und Beinaheunfällen zu ermitteln. Sie zu ergründen ist für die Unfallverhütung aber immens wichtig. Die BGN hat eine Checkliste erstellt, die die Sache erleichtert.

Ein Warnstreik am Flughafen bringt viele Reisepläne durcheinander. Besonders frustrierend, wenn man dafür schon vor langer Zeit Urlaubstage eingereicht hat. Lassen die sich jetzt einfach verschieben?

Der Kaffeekonsum in Deutschland hat mittlerweile wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Eine Sorte ist dabei besonders gefragt.

Die Zahl der gastronomischen Betriebe in Bayern ist im letzten Jahr leicht gestiegen. Insbesondere die getränkelastige Gastronomie in den Städten legte zu, wie aus aktuellen Zahlen des Landesamts für Statistik hervorgeht. Über die Zahl der Gastro-Betriebe in Bayern war in den letzten Wochen öffentlich diskutiert worden.

Zwischen den Meeren ist für Urlauber aus ganz Deutschland offenbar ein Sehnsuchtsziel. Im vergangenen Jahr lief es im Schleswig-Holstein-Tourismus besonders gut.

Seit 1. Januar 2025 gilt die Kassenmeldepflicht. Bis spätestens 31. Juli 2025 müssen alle elektronischen Kassensysteme beim Finanzamt gemeldet sein. Zudem wird die Verfahrensdokumentation bei Betriebsprüfungen und Kassen-Nachschauen immer wichtiger. Der DEHOGA bietet jetzt Webinare für Gastronomen und Hoteliers an.

Die Zahl der Minijobber in Deutschland hat im vergangenen Jahr leicht zugenommen. Die meisten arbeiteten im Handel und in der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen. Darauf folgten Minijobber im Gastgewerbe.

Den Arbeitgeber überzeugt, den Job bekommen und schon geht es los mit der Probezeit. Doch was macht man, wenn man dann freie Tage braucht? Hat man in der Probezeit schon Urlaubsanspruch?