Urlaub in Deutschland: Mehr Vorlaufzeit und längere Aufenthalte

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Hoteliers können laut den neuesten Suchdaten der Expedia Group mehr Vorlaufzeit und längere Aufenthalte bei inländischen Urlaubern erwarten. Die Öffnung der Grenzen ermöglicht den Hotels in Deutschland in der Sommersaison mit der Rückkehr von Inlandsreisenden im ganzen Land zu rechnen. Überseereisen werden wahrscheinlich bis Ende des Jahres verschoben, was den Boom des Inlandstourismus ankurbelt.

Laut einer aktuellen Studie der Tankstellenkette HEM wollen nur 7 Prozent der Befragten ein Flugzeug besteigen (Tageskarte berichtete). Obwohl fast jeder zweite Bundesbürger bereits feste Buchungen für 2020 und einen Urlaub im Sommer vorgenommen hatte, musste ein Drittel wegen der Corona-Pandemie die Koffer wieder auspacken und die Reise absagen. 

Neueste Suchdaten der Expedia Group belegen, dass die Deutschen seit April ein wachsendes Interesse an Urlaub im eigenen Land zeigen. Die Suche nach Sommerurlaubsreisen hat in den letzten Monaten stetig zugenommen, wobei die Suche in der Woche vom 13. Mai im Vergleich zur Vorwoche um 100 Prozent zugenommen hat. Im Zuge der COVID-19-Pandemie hat sich bei den Einheimischen ein neues Reiseverhalten herausgebildet. 

„Wir freuen uns über die Erholung des Inlandstourismus und dass die Reiseinteressen der Deutschen weiter zunehmen“, sagte Björn Vöhl, Senior Director Market Management DACH & Nordics bei der Expedia Group. „Verständlicherweise sind die Deutschen in dieser Zeit bei ihren Reiseplänen vorsichtig, aber der Wunsch nach Ortswechsel und Urlaub sind ungebrochen und können den Tourismus wieder ankurbeln.“

Strände und Meer gefragt wie nie zuvor

Die Ost- und Nordsee stehen an der Spitze der Reiseliste und verzeichnen laut den Suchdaten der Expedia Group ein hohes Wachstum bei den lokalen Reisenden. 

Außerdem ergaben die Suchdaten eine erhöhte Vorlaufzeit ("Suchfenster") bei den Deutschen: Während es 43 Tage dauerte, bis die Deutschen mit der Planung ihrer Sommerferien im Jahr 2019 begannen, sind die Deutschen heute "Frühaufsteher", wenn es um die Planung ihrer Sommerferien geht. Die Suche findet in der Regel 51 Tage, also fast zwei Monate vor der eigentlichen Reise, statt. Dies kann zum Teil auf die Auswirkungen von COVID-19 zurückgeführt werden, da die Bürger vor dem Hintergrund der Unsicherheiten während der Pandemie vorsichtiger bei der Buchung eines Urlaubs sind.

Deutschen, die noch diesen Sommer beabsichtigen eine Urlaubsreise zu buchen, werden mit größerer Wahrscheinlichkeit länger in der Unterkunft bleiben. Das ist eine gute Nachricht, denn damit beträgt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer fünf Tage, im Vergleich zu nur fast drei Tagen im Jahr 2019.

Einfache Planung und regionale Angebote beeinflussen die Wahl des Reiseziels

Insbesondere das nationale Reisegeschäft ist im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von COVID-19 stark gewachsen, wie aus den Suchdaten der Expedia Group hervorgeht. „Niedrige Zahlen von Virenfällen und die leichte Erreichbarkeit mit dem Auto spielen eine große Rolle bei der Förderung des Inlandstourismus“, erklärt Björn Vöhl. „Die Urlauber wollen auf ihre bevorzugte Urlaubsform nicht verzichten, was die deutsche Küste zu einer guten Alternative zum Mittelmeerurlaub macht. Für unsere Hotelpartner ist diese Entwicklung natürlich sehr erfreulich, da das nationale Geschäft auch im Hinblick auf längere Aufenthaltsdauer und durchschnittliche Ausgaben sehr attraktiv ist.“

Mobile Strategie ist entscheidend

Die Suchdaten zeigten auch die gestiegene Beliebtheit der Nutzung des "Mobiltelefons" für die Buchung einer Reise - fast 60 Prozent der Suchanfragen bei Inlandsreisenden wurden mit Mobiltelefonen und Tablets durchgeführt.

Tatsächlich war die Beliebtheit der Suche und Buchung von Reisen über mobile Geräte seit Beginn der Pandemie Anfang 2020 offensichtlich – was in Q1 2020 etwa jede fünfte Buchung war. Etwa 50 Prozent der inländischen Handy-Bucher haben ihre Reisen innerhalb von nur einem bis sechs Tagen vor ihrem eigentlichen Aufenthalt gekauft.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Insgesamt 479.800 neue Ausbildungsverträge wurden im Jahr 2023 in Deutschland in den insgesamt 328 staatlich anerkannten Ausbildungsberufen abgeschlossen. Das vermeldet destatis diese Woche. Das sind 2,1 Prozent mehr als 2022 und damit erstmals seit der Coronakrise wieder ein deutliches Plus. Im Gastgewerbe sehen die Zahlen noch deutlich besser aus.

Zum Start des Ausbildungsjahres rückt die Kluft zwischen unbesetzten Lehrstellen und Schulabgänger ohne Ausbildungsplatz wieder in den Blickpunkt. Dass junge Menschen und Betriebe häufig nicht zueinander finden, hat mehrere Ursachen. Ein Grund: Unternehmen und junge Menschen kommunizieren oft aneinander vorbei.

Die Aufnahme eines Kredits wird in Deutschland häufig durch die Schufa, die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, begleitet. Diese Institution erfasst die Kreditwürdigkeit von Bürgern und wirkt sich maßgeblich auf die Bedingungen eines Kredits aus. Für viele Menschen, die aufgrund von negativen Schufa-Einträgen Schwierigkeiten haben, einen Kredit in Deutschland zu erhalten, stellt sich die Frage, ob Kredite auch im Ausland beantragt werden können, ohne dass die Schufa eine Rolle spielt. Überdies gibt es zahlreiche Hürden, die es zu überwinden gilt, um einen Kredit im Ausland zu erhalten. Der folgende Artikel klärt auf.

Die Stadt Frankfurt führt zur Stärkung der Nachtkultur einen sogenannten Nachtrat ein. Dieser Rat setzt sich aus 13 Menschen aus der Stadtverwaltung und den verschiedenen Branchen der Nachtökonomie zusammen. Das Gastgewerbe steht besonders im Fokus.

Ein Weihnachtsmarkt ohne Musik ist für viele undenkbar. Doch die vielerorts gestiegenen Gema-Rechnungen sorgten 2023 für Unmut. Die Verwertungsgesellschaft setzt nun auf mehr Infos für Veranstalter.

Deutschlands Arbeitnehmer machen die Kaufkraftverluste aus den Hochinflationszeiten weiter wett. Im zweiten Quartal übertrafen die Steigerungen der Bruttolöhne das fünfte Mal in Folge die Entwicklung der Verbraucherpreise.

Die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen hat den „Freizeit-Monitor 2024“ vorgestellt. Für die seit 1982 regelmäßig durchgeführte Untersuchung wurden im Juli und August Bürger ab 18 Jahren zu über 100 unterschiedlichen Freizeitaktivitäten befragt.

Ein aktueller Bericht des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums bescheinigt der Lehrlingsausbildung in Österreich ein Langzeittief. Besonders auffällig ist die Entwicklung in der Tourismusbranche, wo sich die Zahl der Lehrlinge in den letzten 15 Jahren mehr als halbiert hat.

Wer bereits alle Urlaubstage für das Jahr aufgebraucht hat und dennoch eine Auszeit benötigt, kann unbezahlten Urlaub beantragen. Doch nicht immer hat ein solcher Antrag Aussicht auf Erfolg.

Arbeitsmittel sparen – auf Kosten der Mitarbeiter? Manche Arbeitgeber bitten ihre Angestellten, den eigenen Laptop für die Arbeit zu nutzen. Doch sind Arbeitnehmer verpflichtet, dem zuzustimmen?