Was sich Mitarbeiter von Unternehmen wünschen – und was sie bekommen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Qualifizierte Fachkräfte sind gefragt – daran hat auch die Corona-Krise nichts geändert. Der Wettbewerb um die besten Talente zwingt immer mehr Unternehmen dazu, aktiv um neue Mitarbeiter zu werben und Angestellte zu halten. Doch womit punkten Arbeitgeber wirklich? StepStone hat 19.000 Menschen gefragt, was einen attraktiven Arbeitgeber auszeichnet. Das Ergebnis: Viele Faktoren, die Mitarbeitern in einem Job wichtig sind, finden sie im Arbeitsalltag nicht vor.

„Motivierte Mitarbeiter sind für Unternehmen von unschätzbarem Wert – das hat die Corona-Krise erneut deutlich gemacht“, sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarkt-Experte bei StepStone. „Gerade in unsicheren Zeiten sind Unternehmen auf leistungsbereite und leistungsstarke Mitarbeiter angewiesen. Wer im Wettbewerb um gefragte Mitarbeiter Schritt halten will, muss ihre Wünsche und Bedürfnisse ernst nehmen.“

Diese fünf Faktoren sind Mitarbeitern in ihrem Job am wichtigsten:

Sinnhafte Aufgaben

Der Job als Mittel zum Zweck, um lediglich den Lebensunterhalt zu finanzieren? Für Mitarbeiter trifft das längst nicht mehr zu. Für den Großteil der Befragten fühlt sich ein Job nur dann wie der richtige Job an, wenn er sinnstiftend ist. Das heißt nicht per se, dass alle mit ihrem Job sprichwörtlich die Welt verbessern wollen. Aber: 89 Prozent wollen den Sinn hinter ihrer Tätigkeit erkennen und sehen, welchen Beitrag sie zum Gesamterfolg des Unternehmens leisten. Allerdings erkennt den gerade einmal jeder Dritte. 

Unternehmenskultur

Wie wird im Unternehmen kommuniziert? Mit welchem Stil werden Mitarbeiter geführt? Und welchen Einfluss haben Angestellte auf Entscheidungsprozesse? Antworten auf diese und weitere Fragen definieren die Kultur eines Unternehmens. Neun von zehn Menschen schauen bei der Unternehmenskultur ganz genau hin – und stellen ihrem Arbeitgeber ein schlechtes Zeugnis aus: Gerade einmal 18 Prozent behaupten, ihr Unternehmen punkte mit einer attraktiven Kultur. 

Flexibles Arbeiten

Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit oder Home-Office: Flexibilität im Job hat viele Facetten. Neun von zehn Mitarbeitern ist genau das wichtig. Doch in der Arbeitswelt gehörte es – zumindest vor Corona – offensichtlich nicht überall zum Alltag dazu. Immerhin die Hälfte aller Befragten gibt an, flexible Arbeitsmöglichkeiten zu erhalten. Die StepStone Studie zeigt: Am häufigsten bieten Unternehmen der Versicherungsbranche flexibles Arbeiten an (66 Prozent).

Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Der Großteil aller befragten Mitarbeiter hat bestimmte Karriereziele – und möchte diese mit der Unterstützung ihres Arbeitgebers auch erreichen. Dazu gehören entsprechende Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Doch bei keinem anderen Faktor klafft die Lücke zwischen Wunsch und Realität weiter auseinander: 91 Prozent der Arbeitnehmer legen Wert auf diesen Faktor, doch nur 17 Prozent sehen diese Möglichkeiten bei ihrem Arbeitgeber gegeben. Am häufigsten (22 Prozent) erhalten Angestellte der Fahrzeugbranche Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Attraktives Gehalt

Geht es um die Suche nach dem richtigen Job, bleiben das Gehalt und sonstige finanzielle Leistungen nach wie vor ein wichtiger Faktor. 96 Prozent der Befragten wünschen sich, für ihre Leistungen auch gut bezahlt zu werden. Allerdings stufen nur vier von zehn Menschen ihr aktuelles Gehalt tatsächlich als gut ein. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Beurteilung des eigenen Gehalts stark von der Branche abhängt. Am zufriedensten sind Mitarbeiter der Pharmaindustrie (58 Prozent).   


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Insgesamt 479.800 neue Ausbildungsverträge wurden im Jahr 2023 in Deutschland in den insgesamt 328 staatlich anerkannten Ausbildungsberufen abgeschlossen. Das vermeldet destatis diese Woche. Das sind 2,1 Prozent mehr als 2022 und damit erstmals seit der Coronakrise wieder ein deutliches Plus. Im Gastgewerbe sehen die Zahlen noch deutlich besser aus.

Zum Start des Ausbildungsjahres rückt die Kluft zwischen unbesetzten Lehrstellen und Schulabgänger ohne Ausbildungsplatz wieder in den Blickpunkt. Dass junge Menschen und Betriebe häufig nicht zueinander finden, hat mehrere Ursachen. Ein Grund: Unternehmen und junge Menschen kommunizieren oft aneinander vorbei.

Die Aufnahme eines Kredits wird in Deutschland häufig durch die Schufa, die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, begleitet. Diese Institution erfasst die Kreditwürdigkeit von Bürgern und wirkt sich maßgeblich auf die Bedingungen eines Kredits aus. Für viele Menschen, die aufgrund von negativen Schufa-Einträgen Schwierigkeiten haben, einen Kredit in Deutschland zu erhalten, stellt sich die Frage, ob Kredite auch im Ausland beantragt werden können, ohne dass die Schufa eine Rolle spielt. Überdies gibt es zahlreiche Hürden, die es zu überwinden gilt, um einen Kredit im Ausland zu erhalten. Der folgende Artikel klärt auf.

Die Stadt Frankfurt führt zur Stärkung der Nachtkultur einen sogenannten Nachtrat ein. Dieser Rat setzt sich aus 13 Menschen aus der Stadtverwaltung und den verschiedenen Branchen der Nachtökonomie zusammen. Das Gastgewerbe steht besonders im Fokus.

Ein Weihnachtsmarkt ohne Musik ist für viele undenkbar. Doch die vielerorts gestiegenen Gema-Rechnungen sorgten 2023 für Unmut. Die Verwertungsgesellschaft setzt nun auf mehr Infos für Veranstalter.

Deutschlands Arbeitnehmer machen die Kaufkraftverluste aus den Hochinflationszeiten weiter wett. Im zweiten Quartal übertrafen die Steigerungen der Bruttolöhne das fünfte Mal in Folge die Entwicklung der Verbraucherpreise.

Die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen hat den „Freizeit-Monitor 2024“ vorgestellt. Für die seit 1982 regelmäßig durchgeführte Untersuchung wurden im Juli und August Bürger ab 18 Jahren zu über 100 unterschiedlichen Freizeitaktivitäten befragt.

Ein aktueller Bericht des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums bescheinigt der Lehrlingsausbildung in Österreich ein Langzeittief. Besonders auffällig ist die Entwicklung in der Tourismusbranche, wo sich die Zahl der Lehrlinge in den letzten 15 Jahren mehr als halbiert hat.

Wer bereits alle Urlaubstage für das Jahr aufgebraucht hat und dennoch eine Auszeit benötigt, kann unbezahlten Urlaub beantragen. Doch nicht immer hat ein solcher Antrag Aussicht auf Erfolg.

Arbeitsmittel sparen – auf Kosten der Mitarbeiter? Manche Arbeitgeber bitten ihre Angestellten, den eigenen Laptop für die Arbeit zu nutzen. Doch sind Arbeitnehmer verpflichtet, dem zuzustimmen?