Wie lange hält sich eigentlich Bier?

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Der Kasten Bier leert sich langsamer als gedacht oder die Grillfeier, für die er angeschafft wurde, ist ins Wasser gefallen? Dann stellt sich die Frage: Wie lange ist Bier eigentlich genießbar?

Die kurze Antwort: womöglich länger als Sie denken. 

Zwar ist Bier - anders als Wein oder Spirituosen - eines der wenigen alkoholischen Getränke, bei dem ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) auf der Flasche oder Dose angegeben werden muss, sagt Daniela Krehl, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Bayern. Doch wegschütten müssen Sie Bier mit abgelaufenem MHD nicht direkt. 

Die Frage ist: Schmeckt das Bier noch? 

«Das Mindesthaltbarkeitsdatum heißt eigentlich nur, dass der Hersteller bis dahin eine Genussgarantie geben kann, also dass der Geschmack wie frisch abgefüllt ist und ausreichend Kohlensäure enthalten ist», erklärt Krehl. «Das heißt nicht, dass das Bier, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, gesundheitsgefährdend ist oder irgendwelche Krankheitskeime enthalten kann.» 

Dafür sorgt neben dem Alkoholgehalt auch der leicht saure pH-Wert des Bieres.  Selbst alkoholfreies Bier sei wegen letzterem in der Regel über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus genießbar, so Krehl.

Es geht also vor allem um die Frage: Schmeckt das Bier noch? Und das testet man am besten einfach mit einem kleinen Schluck. Vorab kann man außerdem prüfen, ob das Bier trüber aussieht, als gewöhnlich - und am Getränk schnuppern. «Wenn es irgendwie untypisch riecht, sollte man vielleicht lieber die Finger davon lassen.»

Und was ist mit dem angebrochenen Partyfass? 

Einmal angebrochene Partyfässer braucht man besser so schnell wie möglich auf. Daniela Krehl empfiehlt, sie nicht länger als ein bis zwei Tage im Kühlschrank zu lagern. Über den Zapfhahn können theoretisch Keime hineingelangen. «Das größte Problem wird aber vermutlich sein, dass die Kohlensäure entweicht und so ein schales Bier einfach kein Geschmackserlebnis ist.»

Das Bier kann man in diesem Fall aber noch als «Geschmacksbringer» etwa in Bratensoßen oder für den Bierteig verwenden.  Bier, das nur ein wenig Kohlensäure eingebüßt hat, lässt sich laut der Verbraucherschützerin meist auch noch gut mit Zitronenlimo als Radler trinken oder mit Sprudelwasser als saure Schorle.

Dunkle Biere lassen sich besonders gut lagern

Übrigens: Damit sich der Geschmack möglichst lange hält, sollte man Bier dem Deutschen Brauer Bund zufolge am besten nach dem Einkauf so schnell wie möglich in den kühlen, dunklen Keller stellen. Die ideale Lagertemperatur liege demnach bei vier bis sieben Grad. 

Je dunkler und alkoholreicher ein Bier ist, desto besser eignet es sich außerdem zum Lagern. Wer Portwein mag, ist dann auch mit Doppelbock oder dunklem Bock gut beraten. Denn diese Biere können dem Brauer Bund zufolge im Laufe der Zeit sogar eine sherryartige Note ausbilden, die an ebenjenen erinnert. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Arbeiten von zu Hause oder Anwesenheitspflicht im Büro? Wie sieht eine vernünftige Mischung aus beiden Modellen aus? An diesen Fragen scheiden sich in der deutschen Wirtschaft die Geister.

Wer 0,4 Liter Cola bestellt hat, möchte genau diese Menge auch in seinem Glas serviert bekommen. Darf der Gastronom mit Eiswürfeln auffüllen, damit der Füllstrich des Glases erreicht wird?

Trinkgeld wird mittlerweile auch über die digitale Trinkgeldfunktion an Kartenterminals gegeben. Eine aktuelle Analyse zeigt, wie hoch digitale Trinkgelder im Durchschnitt ausfallen – mit teils überraschenden Unterschieden bei den deutschen Millionenstädten. 

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland steigt kontinuierlich seit Jahren. Doch in vielen Betrieben fehlt es weiterhin vor allem an einem: geeignetem Personal. Das betrifft auch weiterhin das Gastgewerbe.

Deutlich mehr Firmenpleiten und der höchste Stand in Westeuropa seit 2013: Das ist die Insolvenzbilanz des vergangenen Jahres. 190.449 Fälle zählt die Auskunftei Creditreform - 12,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Und ein weiterer Anstieg zeichne sich ab. 

Seit dem 1. Januar 2025 ist die E-Rechnung verpflichtend - zumindest auf Empfangsseite. Aber wie gelingt die Umstellung auf elektronische Rechnungen? Welche Fristen müssen beachtet werden? Und was bedeutet das für den Betriebsprüfer? Diese und viele weitere Fragen beantwortet Concierge – das ETL ADHOGA Branchenmagazin jetzt in der neuen Ausgabe.

Ganze Bohne im Aufwind, Pads im Sinkflug: Der Kaffeemarkt in Deutschland wandelt sich - auch durch das Kaufverhalten jüngerer Menschen. Sie setzen oft auch auf andere Wachmacher.

Vor einigen Wochen gab es bei der Bundesagentur für Arbeit einen IT-Sicherheitsvorfall, der schadlos verlaufen sein soll. Um weitere Angriffe dieses Musters zu verhindern, hat der Vorstand der BA aber zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen für alle Portal-Nutzenden der BA beschlossen, auch die Arbeitgeber-Kunden.

Maximal 20 Stunden pro Woche: Länger sollten Werkstudentinnen und -studenten nicht arbeiten, um ihren Studierendenstatus nicht zu verlieren. Zumindest werden einige Vorgesetzte nicht müde, das regelmäßig zu betonen. Doch in Wahrheit ist die Regelung gar nicht so streng, wie man annehmen könnte. 

Nach drei starken Ausbildungsjahren in Folge lag 2024 die Zahl der gastgewerblichen Ausbildungsverhältnisse in allen drei Ausbildungsjahren zusammen wieder bei über 50.000 Azubis. Gegenüber dem Vorjahr stellt das nochmals eine Steigerung um 9,1 Prozent dar. Die Corona-Delle ist damit ausgeglichen.