Viele Urlauber vertrauen bei der Auswahl ihres Hotels auf Online-Bewertungen. Hat das Hotel nur einen Stern erhalten, ist es sicher eine Absteige, bei fünf Sternen ein echtes Traumhotel. Dass es aber nicht ganz so einfach ist, zeigen nun aktuelle Forschungen der Universität York.
Demnach sind Menschen eher dazu bereit, Hotelbewertungen blind zu vertrauen, wenn sie bereits vorgefasste Meinungen bestätigen. Die Studie ergab, dass die Glaubwürdigkeit einer Rezension weniger unbewusst in Frage gestellt wird, wenn sie den eigenen Erwartungen entspricht. So zum Beispiel eine schlechte Bewertung für ein günstiges Budget-Hotel oder eine positive Bewertung für ein Luxushotel.
Hellhörig werden die meisten Nutzer erst, wenn eine Bewertung eben nicht den eigenen Erwartungen entspricht. Erhält also ein Luxushotel eine schlechte Bewertung, werden die Nutzer wachsam und skeptisch, ob die Informationen auch wirklich verlässlich sind. Wie einer der Forscher mitteilte, sei das menschliche Gehirn biologisch so organisiert, dass es sich wohlfühle, wenn die eigenen Erwartungen erfüllt würden. Die Wissenschaft nennt dieses Phänomen einen „Bestätigungsfehler“: Durch diesen wird die Interpretation des Nutzers verzerrt, da das Gehirn unbewusst Informationen bevorzugt, die den eigenen Erwartungen entsprechen. „Die Studie legt nahe, dass Budget-Hotels anfälliger für schlechte Bewertungen sind“, erklärte Dr. Snehasish Banerjee. „Luxushotels genießen hingegen eine gewisse Immunität“.