Wirtschaft investiert in digitale Weiterbildung

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die deutsche Wirtschaft verstärkt in diesem Jahr ihre Bemühungen, die eigenen Mitarbeiter fit für die digitale Arbeitswelt zu machen: sieben von zehn Unternehmen investieren in diesem Jahr gezielt in die digitale Fort- und Weiterbildung ihres Personals. Das ist ein deutliches Plus gegenüber 2018, als es 57 Prozent waren.

Bei den großen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sind es sogar 78 Prozent, aber auch kleine Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeitern (69 Prozent) und mittlere Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitern (72 Prozent) sind zu einem großen Teil bei der Fort- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter engagiert. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.104 Unternehmen aller Branchen ab 20 Mitarbeitern in Deutschland, die im Auftrag des Digitalverbands Bitkom im Mai und Juni 2020 durchgeführt wurde.

„Digitalisierung prägt die Arbeitswelt und lebenslanges Lernen muss als Schlüssel für die digitale Transformation gesehen werden. Die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie zeigen einmal mehr, wie wichtig dies für die Zukunft der deutschen Wirtschaft ist“, sagt Nils Britze, Bereichsleiter Digitale Geschäftsprozesse beim Bitkom. „Es geht nicht nur darum, in Zeiten von mobilem Arbeiten und Homeoffice mit gängiger Soft- und Hardware umzugehen, sondern auch darum, sich branchen- und fachspezifisch mit neuen Technologien und digitalen Werkzeugen vertraut zu machen. Mittlerweile gibt es glücklicherweise viele Möglichkeiten, um sich orts- und zeitunabhängig und nach den eigenen Bedürfnissen weiterzubilden.“

Wie wichtig die digitale Fort- und Weiterbildung ist, zeigt auch die Tatsache, dass längst nicht alle Unternehmen derzeit ausreichend Mitarbeiter mit digitalem Know-how haben: Zwar sagen insgesamt 72 Prozent der Unternehmen, über die erforderlichen Mitarbeiter zu verfügen, um die Digitalisierung voranzutreiben, allerdings gibt es hier starke Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. Während etwa Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie zu 81 Prozent sagen, ausreichend Mitarbeiter mit digitalem Know-how zu haben, sind es bei der Öffentlichen Verwaltung nur noch 53 Prozent.

„Gerade die Öffentliche Verwaltung sollte ihre Mitarbeiter weiterbilden und deren digitale Kompetenzen fördern. Nicht zuletzt, weil schon bald viele Verwaltungsleistungen online verfügbar sein sollen“, mahnt Britze. „Doch leider bildet die Öffentliche Verwaltung auch bei den Investitionen in digitale Fort- und Weiterbildung im Jahr 2020 das Schlusslicht. Hier gibt es dringenden Nachholbedarf.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Trotz Digitalisierung und Automatisierung müssen immer noch viele Menschen in ihrem Job harte körperliche Arbeit verrichten. Im Gastgewerbe sind es rund 40 Prozent der Erwerbstätigen, die schwer schuften müssen.

Bei Angestellten in Deutschland - ob vor Ort oder im Homeoffice - dauert die Mittagspause nur 20 bis 30 Minuten, findet oft am Schreibtisch statt und meist kommt selbst vorbereitetes Essen auf den Tisch.

Für viele ist der Firmenwagen mehr als ein Auto: Er ist Statussymbol, Teil des Gehalts und Arbeitsmittel. Wird der Wagen gestrichen, ist der Ärger mitunter groß. Aber ist das überhaupt erlaubt?

Work-Life-Balance ist längst nicht mehr nur Sache der jüngeren Generationen: Eine Studie zeigt, dass die Mehrheit der Arbeitnehmer lieber mehr freie Zeit hätte. Welchen Preis würden sie dafür zahlen?

Insgesamt 479.800 neue Ausbildungsverträge wurden im Jahr 2023 in Deutschland in den insgesamt 328 staatlich anerkannten Ausbildungsberufen abgeschlossen. Das vermeldet destatis diese Woche. Das sind 2,1 Prozent mehr als 2022 und damit erstmals seit der Coronakrise wieder ein deutliches Plus. Im Gastgewerbe sehen die Zahlen noch deutlich besser aus.

Zum Start des Ausbildungsjahres rückt die Kluft zwischen unbesetzten Lehrstellen und Schulabgänger ohne Ausbildungsplatz wieder in den Blickpunkt. Dass junge Menschen und Betriebe häufig nicht zueinander finden, hat mehrere Ursachen. Ein Grund: Unternehmen und junge Menschen kommunizieren oft aneinander vorbei.

Die Aufnahme eines Kredits wird in Deutschland häufig durch die Schufa, die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, begleitet. Diese Institution erfasst die Kreditwürdigkeit von Bürgern und wirkt sich maßgeblich auf die Bedingungen eines Kredits aus. Für viele Menschen, die aufgrund von negativen Schufa-Einträgen Schwierigkeiten haben, einen Kredit in Deutschland zu erhalten, stellt sich die Frage, ob Kredite auch im Ausland beantragt werden können, ohne dass die Schufa eine Rolle spielt. Überdies gibt es zahlreiche Hürden, die es zu überwinden gilt, um einen Kredit im Ausland zu erhalten. Der folgende Artikel klärt auf.

Die Stadt Frankfurt führt zur Stärkung der Nachtkultur einen sogenannten Nachtrat ein. Dieser Rat setzt sich aus 13 Menschen aus der Stadtverwaltung und den verschiedenen Branchen der Nachtökonomie zusammen. Das Gastgewerbe steht besonders im Fokus.

Ein Weihnachtsmarkt ohne Musik ist für viele undenkbar. Doch die vielerorts gestiegenen Gema-Rechnungen sorgten 2023 für Unmut. Die Verwertungsgesellschaft setzt nun auf mehr Infos für Veranstalter.

Deutschlands Arbeitnehmer machen die Kaufkraftverluste aus den Hochinflationszeiten weiter wett. Im zweiten Quartal übertrafen die Steigerungen der Bruttolöhne das fünfte Mal in Folge die Entwicklung der Verbraucherpreise.