Das Statistische Bundesamt meldet, dass sich auch Abiturientinnen und Abiturienten immer häufiger für einen Bildungsweg im dualen Ausbildungssystem entscheiden. Wie sieht es im Gastgewerbe aus? Der DEHOGA hat die Zahlen untersucht.
Das Statistische Bundesamt meldet, dass sich auch Abiturientinnen und Abiturienten immer häufiger für einen Bildungsweg im dualen Ausbildungssystem entscheiden: Im Jahr 2021 hatten bereits 29,7 Prozent der jungen Menschen, die einen Ausbildungsvertrag abschlossen, die Hochschul- oder Fachhochschulreife. Im Jahr 2011 lag dieser Anteil noch bei 23,0 Prozent.
Wie schon vor zehn Jahren verfügte auch 2021 der größte Teil der Auszubildenden (41,4 Prozent) bei Vertragsabschluss 2021 über einen Realschulabschluss. 2011 lag dieser Anteil bei 41,9 Prozent. Rückläufig ist der Anteil der Auszubildenden mit Hauptschulabschluss: Er sank von 31,6 Prozent im Jahr 2011 auf 24,0 Prozent im Jahr 2021.
Wie sieht es im Gastgewerbe aus?
Der DEHOGA hat ausgewertet, wie sich die schulische Vorbildung in Hotellerie und Gastronomie entwickelt hat:
19,9 Prozent der Auszubildenden, die 2022 eine Ausbildung in einem der sieben gastgewerblichen Berufe begonnen haben, hatten (Fach-)Abitur. Zehn Jahre zuvor, 2012, lag dieser Anteil noch bei 15,9 Prozent. Der Branchenberuf mit dem höchsten Abiturientenanteil ist der Kaufmann für Hotelmanagement (bzw. bis August 2022: Hotelkaufmann). 2022 hatten hier 52,5 Prozent (Fach-)Abitur. Allerdings waren es vor zehn Jahren noch 58,2 Prozent. Ein Grund dafür, dass die Branche diesen Beruf mit der letztjährigen Neuordnung anspruchsvoll weiterentwickelt hat. Denn gerade in den kaufmännischen Berufen liegen die Abiturientenanteile typischerweise sehr hoch, die Konkurrenz unter den Branchen ist groß und die Notwendigkeit, um diese leistungsstarken Auszubildenden zu werben, ebenfalls.
Ganz anders sieht es bei den Köchen aus: Hier ist der Abiturientenanteil kontinuierlich und deutlich gestiegen, von 3,3 Prozent in 2002 über 8,6 Prozent in 2012 auf 19,1 Prozent in 2022.
Bei den Hotelfachleuten zeigt sich eine Berg-und-Tal-Fahrt: Zwischen 2002 und 2012 stieg der Abiturientenanteil von 19,3 Prozent auf 27 Prozent. Bis 2022 war er dann allerdings gegen den Trend wieder auf 23,7 Prozent gesunken.
Der häufigste Schulabschluss in den gastgewerblichen Berufen ist weiterhin der Realschulabschluss (bzw. vergleichbare Mittlere Schulabschlüsse): 31,7 Prozent unserer neuen Auszubildenden verfügten 2022 über einen Mittleren Schulabschluss. 23,6 Prozent hatten einen Hauptschulabschluss. 4,5 Prozent starteten ohne Schulabschluss in ihre Ausbildung. Eine Gruppe gewinnt außerdem zunehmend an Bedeutung für die Branche, das sind diejenigen Azubis, die ihren Schulabschluss im Ausland erworben haben. 2022 lag deren Anteil bereits bei 20,2 Prozent.
Übrigens: Mit einer höheren schulischen Vorbildung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche ihre Ausbildung im zunächst gewählten Beruf auch zu Ende bringen. Mit 16,5 Prozent hatten Abiturienten (berufsübergreifend) die geringste Quote zur vorzeitigen Auflösung ihres Ausbildungsvertrages. Bei Realschülern waren es 24,9 Prozent und bei Auszubildenden mit oder ohne Hauptschulabschluss ganze 38,5 Prozent.