In Berlin soll künftig auf einen Blick erkennbar sein, wie es um die Hygiene in Restaurants, Cafés oder Kantinen bestellt ist. Dafür soll es jeweils im Eingangsbereich ein Balkendiagramm mit einem Farbverlauf von Grün über Gelb bis Rot geben.
Darauf markiert ein Pfeil, wie das Restaurant oder Café nach den Ergebnissen der amtlichen Lebensmittelkontrolle eingeschätzt wird. Das teilte die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz am Dienstag mit, nachdem Senator Dirk Behrendt (Grüne) den Entwurf für das sogenannte Saubere-Küchen-Gesetz dem Senat vorgelegt hat. Die Ergebnisse der amtlichen Kontrollen in der Lebensmittelüberwachung sollen auf diese Weise transparenter werden.
Behrendt: „Verbraucherinnen und Verbraucher sollen auf einen Blick erkennen können, ob Hygienestandards eingehalten werden. Niemand sollte durch Eigenrecherche im Kleingedruckten nachlesen müssen, zu welchem Ergebnis die Lebensmittelüberwachung gekommen ist. Die Bundesregierung hat bei diesem Thema in den vergangenen Jahren nicht geliefert, trotz mehrfacher Aufforderung durch die Verbraucherschutzministerinnen und Verbraucherschutzminister der Länder. Darum haben wir nun unser eigenes Gesetz auf den Weg gebracht.“
Der DEHOGA Berlin unterstützt den Vorstoß - solange Nachkontrollen gewährleistet sind, wie Thomas Lengfelder vom DEHOGA Berlin klarstellte: "Unser Hauptargument in den letzten Jahren war immer, dass eine Hygiene-Kontrolle stets eine Momentaufnahme ist und jeder der beteffenden Betriebe die Chance bekommen muss, einen Fehler zu korrigieren." Die Veröffentlichung negativer Ergebnisse nach einer Erstkontrolle lehnt der Verband nach wie vor ab, da dies für den Betrieb existenzbedrohend seien könne.
Der Gesetzentwurf geht nun an den Rat der Bürgermeister, bevor er vom Senat beschlossen und dem Abgeordnetenhaus vorgelegt werden soll. Wegen der Corona-Pandemie soll das «Transparenzbarometer» voraussichtlich erst Anfang 2023 verpflichtend werden. (Mit Material der dpa)