Caminada und Germann eröffnen Mammertsberg am Bodensee

| Gastronomie Gastronomie

Die Caminada Group hat, auf der Schweizer Seite des Bodensees, das Boutique-Hotel Mammertsberg mit Gourmetrestaurant, Bistro und verschiedenen Lounges neu eröffnet. Für das Haus verantwortlich ist der 32-Jährige Silvio Germann, der die Pacht gemeinsam mit seinem Mentor, dem Bündner Drei-Sterne-Koch und Gastronom Andreas Caminada, als Partner übernommen hat.

Anfang Oktober öffnete der neue Gastgeber Silvios Germann im Team mit Sommelier und Restaurantleiter Giuseppe Lo Vasco sowie Chef de Réception Carolin Gierling zum ersten Mal die Türen zum neuen Mammertsberg. Neben sechs Zimmern und geräumigen Suiten in den Obergeschossen bietet das Hotel künftig ein Gourmetrestaurant im Erdgeschoss des historischen Gebäudeteils, ein Bistro im Monolith sowie einen begehbaren Humidor und Weinkeller mit verschiedenen Lounges.

Einladend ist auch die Lage: Das vor zehn Jahren von der Schweizer Architektenikone Tilla Theus modernisierte Boutique-Hotel liegt leicht erhöht mit freiem Blick bis zum Bodensee, über die Thurgauer Hügellandschaft und die Appenzeller Alpen. Der verwinkelte Garten wurde vom Schweizer Landschaftsarchitekten Enzo Enea entworfen. 

Mammertsberg soll Germanns Handschrift tragen

«Das Mammertsberg ist für uns ein echtes Kleinod und wir sind extrem stolz, hier nun wirken und unsere Gäste begrüßen zu dürfen», freut sich Germann. Der 32-jährige hat die Pacht im April 2022 gemeinsam mit seinem Mentor, dem Bündner Drei-Sterne-Koch und Gastronom Andreas Caminada, als Partner übernommen und damit die Nachfolge von August und Luisa Minikus angetreten. Caminada sieht seine Rolle im Hintergrund: «Mammertsberg ist Silvios neues Zuhause. Für ihn ist es nach sieben erfolgreichen Jahren in unserem «IGNIV» im Grand Ressort Bad Ragaz die richtige Zeit, um seinen eigenen Weg zu gehen. Ich stehe ihm gerne beratend zur Seite, doch das Mammertsberg wird allein seine kulinarische Handschrift tragen und durch Giuseppe Lo Vasco und Carolin Gierling als Gastgeber geprägt werden.» 

Der Wiedereröffnung des Restaurants und Boutiquehotels ist eine viermonatige Neugestaltung der Räumlichkeiten vorausgegangen. Caminada und Germann hatten klare Vorstellungen: «Wir wollten im Inneren die besondere Patina der Räume sowie die schöne Haptik der Materialen wirken lassen und so ein warmes Ambiente schaffen», erklärt Caminada das Leitmotiv. Viele zuvor metallisch-glänzende Elemente wurden durch sanftere Farben überarbeitet. So liessen die Partner die monumentale Aluminium-Wendeltreppe, welche Gäste von der Aperitif Lounge ins Restaurant führt, in Mattschwarz tauchen. 

Maßgefertigte Möbel im Mammertsberg

Für das neue Innenleben vertraute das Team auf das international renommierte Designstudio «Space Copenhagen» aus Dänemark. Die verantwortlichen Designer Signe Bindslev Henriksen und Peter Bundgaard Rützou von Space Copenhagen ließen sich von den konkreten Wünschen ihrer Auftraggeber gerne leiten: «Das neue Interieur besticht durch eine ausgewogene Dualität zwischen prachtvoller Vergangenheit und einem sanften, zeitlosen Modernismus. Hohe Decken, großen Öffnungen und Rundbogenfenster treffen auf edel getäfelte Wände und Holzeinbauten sowie komfortable, organisch geformte Möbel aus Leinen, Bouclé, Leder, Holz und Wolle.» Fast alle Polstermöbel und Buffets entstanden nach eigenen Entwürfen und wurden von einer Schreinerei in Scharans sowie einem Kopenhagener Möbeltischler maßgeschneidert angefertigt.

Die über 100-jährige Geschichte des Gebäudes ist auch dank eines bereits 2013 abgeschlossenen Umbaus durch die Schweizer Architektin Tilla Theus allgegenwärtig. Theus gab dem historischen Landhaus unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes viele stilistische Elemente seiner ursprünglichen Ästhetik zurück und schaffte gleichzeitig mit einem gradlinigen Monolith als Nachbargebäude einen spannenden Kontrast zum Altbaucharakter. Eine lichtdurchflutete Passerelle beherbergt Germanns Wirkungsstätte: Die offene Küche.

Von hier schickt der Küchenchef Gerichte wie Felchen mit Regenbogenrettich und Rogen, Pilze mit BBQ und Dashi oder Gams mit Sellerie, Zwetschge und Bittersalaten – allen voran einem Cicorino Rosso, den seine Köche wie auch Federkohl, Staudensellerie, Kohlrabi und einigen Kräuter direkt im hauseigenen Küchengarten ernten können. Das Menü umfasst wahlweise drei bis fünf Gänge und wird abgerundet von einem Amuse-Reigen zur Einstimmung sowie auf Wunsch einem Surprise Gang. «Wir kochen saisonal und nutzen überwiegend gute Produkte aus der Region. Aber ich liebe es auch mal eine bretonische Langustine oder einen Fisch aus dem Meer zuzubereiten», erklärt Silvio Germann. «Mittags servieren wir A la Carte im Bistro eine schöne, etwas bodenständigere Küche mit hausgemachten Ravioli, Kalbsbäckchen oder Maccheroni aus einem Caprinello Käselaib.» 

Für den gebürtiger Luzerner ist es das erste eigene Projekt. Dass er der Aufgabe gewachsen ist, hat Germann jedoch längst gezeigt. 2011 kam er ins Caminada-Team auf Schloss Schauenstein und stellte dort bis 2014 sein Talent unter Beweis. Als Andreas Caminada dann 2015 nach einem geeigneten Statthalter für sein erstes IGNIV-Restaurant suchte, vertraute der Bündner Gastronom auf den damals 26-jährigen und holte ihn von einer Stage aus Brasilien zurück in die Schweiz. Wie erwartet erwies sich die Besetzung als Glücksgriff: Erfolgreich etablierte er die Fine-Dining-Sharing-Experience im «IGNIV by Andreas Caminada» und kochte das Restaurant mit zwei Michelin-Sternen sowie 18 Gault Millau Punkten in die Schweizer Spitzenliga. 

Für das neue Mammertsberg haben die Gastgeber eine Vision: «Wir wollen jeden Aufenthalt von der Ankunft bis zur Verabschiedung zelebrieren und einen magischen Ort mit einer Atmosphäre schaffen, die den Gast auf eine Reise durch das ganze Haus einlädt », verdeutlicht Gastgeberin Carolin Gierling. «Dafür nutzen wir alle Ebenen des Hauses und bespielen sie mit verschiedenen Genusserlebnissen – von der Arrivée Lounge, wo Kaffee, Küchlein und Appetizer zum Verweilen am Nachmittag bereitstehen, über die Smokers Lounge mit begehbarem Humidor und Gartenzugang bis hin zum Bistro nahe unserer offenen Küche, wo wir den Tag mit Blick auf den Bodensee und einem feinen Frühstück beginnen sowie während der Woche unser Business Lunch mit unkomplizierten A la Carte-Gerichten anbieten », erklärt Sommelier Giuseppe Lo Vasco das kulinarische Gesamtkonzept.

# # #

Caminada Group

Das Mammertsberg von Inhaber Jürg und Daniela Maurer ist Teil der Caminada Group, die das Boutiquehotel und Restaurant in Roggwil am Bodensee mit Silvio Germann als Pächter betreibt. Die Caminada Group betreibt darüber hinaus in Fürstenau das Boutiquehotel «Schloss Schauenstein» mit gleichnamigen Restaurant des Bündner Spitzenkochs Andreas Caminada, das vegetarische Fine-Dining-Restaurant «Oz», das Bündner Gasthaus «Casa Caminada» sowie die Fine-Dining-Sharing-Restaurants «IGNIV by Andreas Caminada» mit vier Gourmetnestern in St. Moritz, Zürich, Bad Ragaz und Bangkok.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die wirtschaftliche Lage in der deutschen Gastronomiebranche bleibt weiterhin angespannt. Laut aktuellen Prognosen des Informationsdienstleisters CRIF werden 2024 voraussichtlich 1.190 Insolvenzen in der Gastronomie erwartet, was einem Anstieg von über 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Hunderttausende Menschen besuchen den Blautopf jährlich. Das Areal um die leuchtende Quelle wird gerade für Jahre saniert. Für die Gastronomie in Blaubeuren entwickelt sich der Umbau zur Katastrophe.

McDonald’s sieht auf dem deutschen Markt noch viel Wachstumspotenzial und will sein Angebot kräftig ausbauen. In den nächsten drei Jahren soll das Expansionstempo auf 75 neue Filialen jährlich anziehen.

Pressemitteilung

NORDSEE hebt sein Angebot an pflanzlichen Alternativen auf ein neues Level: in enger Zusammenarbeit mit The Vegetarian Butcher wird das beliebte Plant based-Backvisch-Ciabatta neu aufgelegt. Diese Partnerschaft vereint das Know-how von NORDSEE im Bereich Fischspezialitäten mit der Innovationskraft von The Vegetarian Butcher.

Binnen weniger Jahre hat sich Gusto in der Restaurant- und Feinschmeckerszene einen sehr guten Namen gemacht und ist zum vielbeachteten Gourmetführer avanciert. Jetzt wurde der Gusto 2025 präsentiert. Die Köchin des Jahres wird Rosina Ostler. Aufsteiger des Jahres ist Ricky Saward.

Das Restaurant Überfahrt ist zurück: Ab Freitagabend empfängt das Restaurant im Althoff Seehotel Überfahrt unter der Leitung von Cornelia Fischer die Gäste mit einem erneuerten Konzept.

Französische Gerichte mit Berliner Twist serviert das Le Consulat bereits seit einiger Zeit im Herzen Charlottenburgs. Am 4. September feierte das Restaurant nun groß seine offizielle Eröffnung mit Promis, Stammgästen, geladener Presse, Live- und DJ-Musik.

Die erste Forelle schlachtete Lisa-Marie Boser im Alter von neun Jahren in der elterlichen Gastronomie. Damit stand für die Erlangerin fest, dass sie Köchin werden will. Seit zehn Jahren führt sie in ihrer Heimatstadt ihre eigene Gastronomie – und das, obwohl ihr die Bank während der Corona-Pandemie zur Insolvenz riet.

24 bayerische Gastronomen haben wegen ihrer besonderen Verdienste um bayerische Gerichte das Prädikat mit Rauten für „Ausgezeichnete Bayerische Küche“ erhalten. Ernährungsministerin Michaela Kaniber überreichte die Urkunden.

Das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant „Pink Pepper“ im Steigenberger Parkhotel in Düsseldorf ist nach zwei Jahren schon wieder Geschichte. Eine Bar ist geplant, in der auch getanzt werden soll.