Deutschlands größte Gastro-Unternehmen mit 29,8 Prozent Umsatzminus in 2020

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Deutschlands 100 führende Foodservice-Unternehmen verbuchen für 2020 einen Nettoumsatz von 10,7 Milliarden Euro. Das entspricht einem Umsatzminus von 29,8 Prozent gegenüber dem Spitzenjahr 2019 mit 6,1 Prozent Wachstum. Dies ergibt sich aus dem jährlichen Ranking der größten Gastronomen Deutschlands, das auf der Erhebung des Fachmagazins Foodservice basiert.

Corona-bedingt war an über 110 von 365 Tagen die Gastronomie geschlossen. Ausnahme: Take-away und Lieferservice. „Die Verhältnisse in der Marktspitze sind neue, andere geworden“, betont Herausgeberin Gretel Weiß vor rund 1.000 Teilnehmern beim 39. Internationalen Foodservice-Forum, das erstmals digital stattfand. 

Die Top 100 schnitten mit diesem Ergebnis besser ab als die Gastro-Branche insgesamt, für die die Daten des Statistischen Bundesamtes 2020 Minuswerte von 35 Prozent real und 32 Prozent nominal ausweisen. Nach Analyse von Foodservice liegt die Ursache darin, dass im Top-100-Mix die Quickservice-Player dominieren, die 2020 besser performten als die restlichen Marktsegmente und das Bild dadurch verschieben, während im deutschen Gastro-Gesamtfeld die Quickservice-Unternehmen eine vergleichsweise kleinere Größe sind.


„Unter den Top 10 dominieren die globalen Player mit lange etablierten Systemen und gelernten Marken jetzt noch stärker", stellt Gretel Weiß fest. Sieben Namen sind im Vergleich zum Vorjahr durchgängig dabei (McDonald‘s, Burger King, Tank & Rast, Yum!, Edeka, Subway und LSG).

Bemerkenswert ist, dass Fastfood - in der Branche «Quick Service» genannt - zwar ebenfalls Federn ließ, aber weniger stark als andere Gastroangebote. Mit Lieferdiensten, Mitnahmestationen und teilweise auch mit Drive-In-Schaltern kam dieses Branchensegment relativ gut durch die Krise. Das gilt zum Beispiel für McDonald's und Burger King, die beiden größten Gastronomieketten in Deutschland. Auch die Deutschlandtochter von Yum! (KFC, Pizza Hut) sowie Subway schlugen sich nicht so schlecht wie andere Marktteilnehmer.

Hart traf es die LSG (Lufthansa Service Holding AG), die mit Bordverpflegung von Passagiermaschinen und mit Event-Catering Geschäft macht. Auch die Autobahn Tank & Rast GmbH aus Bonn, die Verpflegung an Autobahnraststätten anbietet, kam unter die Räder und sackte beim Umsatz deutlich ab. Nordsee rutschte aus den «Top Ten». Wegen der Pandemie waren die Restaurants knapp ein Drittel des vergangenen Jahres geschlossen, Essen zur Abholung und zur Lieferung konnte aber weiter angeboten werden.

Herausgefallen aus den Top 10 sind Valora, SSP und Nordsee. Nach oben klettern konnte Domino’s Pizza: als stärkster Aufsteiger der Top 10 arbeitete sich die Pizza-Lieferkette von Rang 14 auf 4 vor. Auch Aral und Ikea konnten sich unter den zehn Vorderen positionieren. Von Platz 3 auf 9 rutschte die LSG ab. „Vorhersehbar, da die Lufthansa dabei ist, das Business ihrer Catering-Tochter peu à peu komplett abzustoßen", kommentiert Weiß.


 

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